Hursch und Waldgreut -Eine Wanderung zu den Aussichtstürmen

Es gibt nur wenige Orte, die so viel Geschichte und Natur vereinen wie der ehemalige Truppenübungsplatz Münsingen auf der Schwäbischen Alb. Nach seiner Schließung im Jahr 2005 wurde das Gebiet in ein Naturschutzgebiet umgewandelt und ist heute ein Paradies für Wanderer und Naturliebhaber. Auf dieser Wanderung nehmen ich Euch mit zu den Aussichtstürmen Hursch und Waldgreut, die spektakuläre Ausblicke auf die umliegende Landschaft bieten. Packt Eure Wanderschuhe ein, denn es wird eine unvergessliche Tour!

Vorbereitung und Anreise

Bevor wir loslegen, ist es wichtig, sich gut vorzubereiten. Der Truppenübungsplatz Münsingen ist ein weitläufiges Gebiet, das teilweise noch auf Grund von versteckten Blindgängern etc. gesperrt ist. Nur eine begrenzte Anzahl an Wanderwegen stehen hier bisher zur Verfügung. Eine gute Wanderkarte* ist daher unerlässlich. Da das Gebiet zudem ein Naturschutzgebiet ist, gibt es einige Regeln zu beachten: Bleibt bitte unbedingt auf den markierten Wegen, um die Natur zu schützen und Euch selbst nicht in Gefahr zu bringen.

Die Anreise ist recht unkompliziert. Münsingen liegt etwa 50 Kilometer südlich von Stuttgart und ist sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Parkplätze finden sich in regelmäßigen Abständen am Rand des Truppenübungsplatzes.

Für diese Wanderung nutzt Ihr am besten den Wanderparkplatz „Zaininger Schranke“, der sich unweit von Zainingen befindet. Von dort aus könnt Ihr beide Aussichtstürme gut erreichen.

Kurz nach der Schranke, die den Truppenübungsplatz Münsingen vom Verkehr frei hält, teilt sich der Weg. Geht Ihr nach rechts kommt Ihr zuerst zum Aussichtsturm Hursch, geht ihr nach links kommt Ihr zum Aussichtsturm Waldgreut. Ihr könnt also frei auswählen, welchen der beiden Türme Ihr als erstes besteigen wollt. Da der Aussichtsturm Hursch näher an der Wegkreuzung liegt, habe ich diesen zuerst gewählt.

Der Aufstieg zum Aussichtsturm Hursch

Der Weg zum Aussichtsturm Hursch führt zunächst durch dicht bewaldetes Gebiet. Die Pfade sind wirklich sehr gut markiert und es dauert auch nicht lange, bis Ihr den ersten Anstieg hinter Euch habt. Der Wald öffnet sich nun und gibt den Blick auf weite Wiesen, Wacholderheide und hügelige Landschaften frei. Der Aufstieg ist moderat, aber stellenweise auch etwas steiler. Doch die Mühe lohnt sich, denn der Turm Hursch bietet einen wirklich atemberaubenden Ausblick.

Der Aussichtsturm Hursch

Der Aussichtsturm Hursch ist der höchste der Türme auf dem Truppenübungsplatz Münsingen. Von der Aussichtsplattform des 42 Meter hohen Turms, der ursprünglich als militärischer Beobachtungsturm erbaut wurde, hat man einen wundervollen Ausblick über den kompletten Truppenübungsplatz, bis hin zu den Alpen. Ein perfekter Ort für eine kleine Pause und um die Aussicht zu genießen.

Der Turm Hursch befindet sich wie die Türme Waldgreut und Heroldstatt in Besitz des Schwäbischen Albvereins, sind täglich geöffnet und werden von diesem ehrenamtlich betreut. Auch hier gibt es eine Vertrauenskasse, um den Erhalt des Turmes zu unterstützen.

Weiter zum Aussichtsturm Waldgreut

Nachdem Ihr den Turm Hursch ausgiebig erkundet habt, geht es nun wieder zurück zu der ersten Kreuzung. Dort geht Ihr einfach geradeaus.  Der Weg führt weiter durch abwechslungsreiche Landschaften – von dichten Wäldern über offene Wiesen bis hin zu der typischen Wacholderheide. Die Ruhe und die Vielfalt der Natur hier sind einfach beeindruckend.

Und noch etwas werdet Ihr auf Eurer Wanderung entdecken: Alte Schießscharten, die früher zu Übungszwecken verwendet wurden. Diese sind bis heute noch deutlich zu sehen. Doch auch wenn die Verführung groß ist, bleibt bitte auf dem Weg und erkundet die Gegend nicht auf eigene Faust. Ihr wisst nie, was sich hier noch im Boden befindet. Denkt an Eure eigene Sicherheit. Wer mehr über die militärische Geschichte erfahren und die entsprechenden Anlagen näher erkunden möchte, der kann eine Führung zu diesem Thema buchen. Hier werdet Ihr auf sicheren Wege geführt, ohne Euch in Gefahr zu bringen.

Der Aussichtsturm Waldgreut

Nach einer weiteren Etappe erreichen wir schließlich den Aussichtsturm Waldgreut. Der 20 Meter hohe Stahlgitterturm ist der dritthöchste Aussichtsturm auf dem Truppenübungsplatz Münsingen. Der Waldgreut-Turm steht etwas höher als der Hursch-Turm und ermöglicht somit einen noch weitreichenderen Blick. Hier oben fühlen wir uns der Natur und der Geschichte des Truppenübungsplatzes ganz nah. Vor allem weil man hier direkt auf einen Übungsplatz für verschiedene Manöver schaut. 

Rund um den Turm gibt es hier viele Informationstafeln rund um die frühere militärische Nutzung des Ortes. Durch kleine Plexiglasscheiben kann man Panzer und Soldaten in die Landschaft projizieren und so eine Vorstellung bekommen, wie es hier damals aussah. Denn auch dieser Turm wurde ursprünglich für militärische Beobachtungszwecke für Manöver auf dem Truppenübungsplatz errichtet. Sehr spannend, vor allem auch, wenn man mit Kindern unterwegs ist.

Auch der Turm Waldgreut ist in Besitz des Schwäbischen Albvereins und wird von diesem ehrenamtlich betreut. Und auch hier gibt es eine kleine Vertrauenskasse, für alle, die den Verein unterstützen möchten.

Der Rückweg

Nach einem ausgiebigen Aufenthalt auf dem  Aussichtsturm Waldgreut könnt Ihr Euch wieder auf den Rückweg machen. Da noch viele Wege wegen den militärischen Hinterlassenschaften gesperrt sind, geht es einfach auf dem gleichen Weg zurück, den Ihr gekommen seid. Nutzt diese Weg einfach noch einmal, um die Stille und die Natur hier zu genießen und Euch eine kleine Auszeit zu gönnen, bevor ihr wieder in den Alltag zurück geht.

Die Wanderung im Überlick

Die Wanderung zu den Aussichtstürmen Hursch und Waldgreut auf dem Truppenübungsplatz Münsingen ist ein unvergessliches Erlebnis. Die Kombination aus beeindruckender Natur, spannender Geschichte und atemberaubenden Ausblicken macht diese Tour zu einem absoluten Muss für jeden Wanderfreund. Nehmen Euch die Zeit, um die Ruhe und Schönheit dieses besonderen Ortes zu genießen und kehrt mit vielen schönen Erinnerungen nach Hause zurück.

Um Euch das nachwandern etwas zu erleichtern, gibt es hier meine Wanderung im Überblick und als GPS-Download

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