Der Blautopf Blaubeuren

Der Blautopf – Meine Tipps für Euren Besuch

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Last Updated on 3. Januar 2025 by Kathleen

Kommt mit mir zu einem einzigartigen Naturphänomen und zu einem großartigen Foto-Spot – dem Blautopf in Blaubeuren. Auch wenn dieser aktuell umgebaut wird, um ihn für Besucher noch attraktiver zu machen, fasziniert der kleine Weiher auf der Schwäbischen Alb doch hauptsächlich durch seine unglaubliche blaue Farbe und seiner Klarheit.

Hinter diesem wunderschönen Naturphänomen versteckt sich ein Geflecht aus bisher nur teilweise erforschten Höhlen. Aber warum ist der Blautopf nun so blau? Die unglaublich schöne Farbe entsteht durch einen physikalischen Effekt der Lichtstreuung, der so genannte Rayleigh-Streuung, an den winzigen Kalkpartikeln, die auf dem Weg des Wassers durch das Geschein der Schwäbischen Alb ausgeschwemmt wurden.

Kein Wunder, dass diese Naturschönheit jährlich tausende Besucher anzieht. Und auch kein Wunder, dass hier auch verschieden Sagen entstanden sind. Zum Beispiel die von der schönen Lau, von der ich Euch später noch berichten werde.

 

Die schöne Blau

Was macht den Blautopf so besonders?

Was ist denn nun das besondere an diesem kleinen See? Nun, der Blautopf ist ein faszinierendes Naturphänomen, das sowohl durch seine einzigartige Schönheit als auch durch seine mystischen Geschichten beeindruckt. Dieses türkisblau schimmernde Quellbecken verdankt seine auffällige Farbe einem Zusammenspiel von Lichtbrechung und den feinen Kalkpartikeln im Wasser. Die intensive Blaufärbung variiert dabei je nach Lichteinfall und Wasserstand und wirkt dadurch nahezu magisch.

Dieses Phänomen beeindruckte die Menschen schon seit Jahrhunderten. In früheren Zeiten erzählte man sich, dass jeden Tag ein Fässchen Tinte in den Weiher gekippt wurde. Lange Zeit hielt man den Blautopf zudem für bodenlos. Verschiedene Versuche mit einem Bleilot die Tiefe zu ermitteln, sollen immer wieder von einer Nixe vereitelt worden sein, die das Bleigewicht stahl. Da ein eckiger Monolith an der Albwand in Blaubeuren mit etwas Fantasie aus wie eben jenes Klötzle Blei erinnert, entstand im Volksmund der Zungenbrecher:

»’s leit a Klötzle Blei glei bei Blaubeura,
glei bei Blaubeura leit a Klötzle Blei«

Doch der Blautopf ist mehr als nur ein optisches Highlight. Er ist die zweitwasserreichste Karstquelle Deutschlands und Teil eines weit verzweigten Höhlensystems. Taucher haben dort beeindruckende Unterwasserhöhlen erkundet, darunter die „Vetterhöhle“, eines der längsten Höhlensysteme Deutschlands. Diese geheimnisvolle Unterwelt bleibt jedoch für die meisten Menschen unerreichbar, was den Blautopf noch faszinierender macht.

Spaziergang am Blautopf

Die Blau-Höhlen

Hinter bzw. unter dem Blautopf befindet sich übrigens mit den Blauhöhlen das größte erforschte Höhlensystem der Schwäbischen Alb. In rund 20 Metern Tiefe befindet sich ein nur 1,40 Meter breiter Gang, der in besagtes Höhlensystem führt. Allein die Blautopfhöhle hat eine bisher vermessene Länge von 2.034 Metern, es wird aber geschätzt, dass diese ungefähr 4.000 Meter tief ist. Bis heute ist noch nicht alles erforscht, vor allem auf Grund der nötigen hohen Investitionen. Und obwohl ein Forscher bei einem Tauchgang bereits sein Leben lies, locken die verborgenen Höhlen immer wieder interessierte Forscher an

Hier habe ich noch eine kleine Anekdote, die ich kurz nach meinem Umzug auf die Schwäbische Alb gehört habe. Vor einigen Jahren ist auf der Alb ein LKW verunglückt, mit Apfelsaft an Bord. Einige Tage später solle es rund um den Blautopf dann nach Apfelsaft gerochen haben. So konnte man sehr gut den „Weg“ der Blautopfwassers nachvollziehen.

Rund um den Blautopf

Die Hammerschmiede am Blautopf

Die Hammerschmiede am Blautopf ist ein historisches Kleinod in Blaubeuren, das die Verbindung von Handwerkskunst und regionaler Geschichte lebendig werden lässt. So erzählt dieses denkmalgeschützte Gebäude von einer Zeit, in der Wasserkraft eine zentrale Rolle im Alltag der Menschen spielte. Die Schmiede wurde bereits im 18. Jahrhundert erbaut und war über Generationen hinweg ein wichtiger Ort für die Metallbearbeitung.

Das Besondere an der Hammerschmiede ist das beeindruckende Wasserrad, das bis heute funktionsfähig ist. Angetrieben vom Wasser des Blautopfs, versetzte das Rad einst den schweren Hammer in Bewegung, der für die Bearbeitung von Eisen genutzt wurde. Besucher können hier hautnah erleben, wie früher Werkzeuge, Geräte und andere metallische Gegenstände hergestellt wurden – eine authentische Zeitreise in die Welt des traditionellen Handwerks.

Heute ist die Hammerschmiede ein Museum und Teil des Kulturensembles rund um den Blautopf. Vorführungen, Führungen und interaktive Elemente lassen die Vergangenheit lebendig werden und machen sie greifbar. In Kombination mit der beeindruckenden Naturkulisse des Blautopfs bietet die Hammerschmiede einen faszinierenden Einblick in die technische und kulturelle Entwicklung der Region und ist ein Highlight für Geschichts- und Technikbegeisterte.

Die Hammerschmiede am Blautopf
Am Ufer des Blautopf

Die Sage von der schönen Lau

Zuunterst auf dem Grund des Blautopfs saß ehemals eine Wasserfrau mit langen fließenden Haaren.

Ihr Leib war allenthalben wie eines schönen, natürlichen Weibs, dies eine ausgenommen, dass sie zwischen den Fingern und Zehen eine Schwimmhaut hatte, blühweiß und zarter als ein Blatt vom Mohn…

So beginnt die Sage von der schönen Lau* von Eduard Mörike (1804-1875). Diese dreht sich um die wunderschöne Wassernixe im Blautopf, die das Lachen wieder lernte sollte. Ihr Gemahl – ein alter Donaunix – hatte sie in den Blautopf verbannt, nachdem sie ihm aus lauter Traurigkeit nur tote Kinder gebar. Erst wenn sie fünf Mal von Herzen lacht, sollte sie von dem Fluch erlöst werden. Dann kann sie wieder Kinder bekommen und zu ihrem Gemahl ans schwarze Meer zurückkehren.

Wie die Geschichte ausgeht, könnt Ihr in verschiedenen Büchern nachlesen.

Und am Blautopf findet Ihr bis heute ein Abbild der schönen Lau, die immer an diese wunderbare Geschichte erinnert.

Der Blautopf Blaubeuren
Die schöne Lau

Die Rundwege um den Blautopf – Gehe auf kleine Wanderschaft

Am Denkmal der schönen Lau befindet sich auch der Rundweg um den Blautopf. Er ist ca. 1-1,5 km lang und vom Schwierigkeitsgrad her eher leicht. Hier kann man wundervolle Fotos schießen oder einfach im Schatten eine Weile rasten und den Ausblick genießen.

Darüber hinaus gibt es einen etwas weiteren Rundwanderweg mit ca. 7 km Länge und einer erwarteten Laufzeit von 2 Stunden. Zudem bieten die Wanderwege oberhalb des Blautopf weitere Möglichkeiten, um die Wanderung noch zu erweitern.

Wichtiger Hinweis

Im Moment – und auch noch in den nächsten Jahren – wir der Blautopf umgebaut, unter anderem um den Zugang barrierefrei zu machen. Während dieser zeit kommt es immer wieder zu Sperrungen am Blautopf. Bitte informiert Euch vorab auf der offiziellen Webseite, ob der Zugang möglich ist, damit Ihr nicht vor verschlossenen Türen steht.

 

Stauwerk am Blautopf

Blautopfwanderung
Albwasserversorgung Denkmal

Wandern um den Blautopf
Schild am Blautopf
Kirche am Blautopf

 

Fazit: Ein Besuch, der sich auf jeden Fall lohnt

Ein Besuch am Blautopf ist wie eine Reise in eine Welt voller Geschichte, Natur und Magie. Eine der faszinierendsten Karstquellen Europas, verzaubert Euch mit seinem leuchtend blauen Wasser und seinen Sagen, wie der Geschichte der schönen Lau. Naturfreunde können Wanderwege rund um den Blautopf nutzen und die Gegend weiter erkunden. Hier vereint sich Natur und Mystik – ein Ort, der lange in Erinnerung bleibt.

Rund um den Blautopf

Zum Weiterlesen

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