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Hum – die kleinste Stadt der Welt

Kennt Ihr schon die kleinsten Stadt der Welt? Nein? Dann kann ich Euch eine Reise nach Hum in Kroatien nur empfehlen. Denn die Stadt ist mit maximal 30 Einwohnern in den vergangenen Jahren zwar klein, aber wunderschön anzuschauen und hat es sogar ins Guinnessbuch der Rekorde geschafft. Die alten Mauern sind beeindruckend und es macht einfach nur Spaß, durch die kleinen Straßen zu schlendern.

Bereits der Eingang zur Stadt ist interessant, denn die kleinste Stadt der Welt scheint sich hier nicht nur auf die Einwohnerzahl, sondern auch auf die Körpergröße der Einwohner zu beziehen. Gegen Eindringlinge bot das Tor aber sicher einen guten Schutz, gebückt lässt es sich nicht so einfach kämpfen. Und verglichen mit den riesigen Stadttoren, die man sonst gewohnt ist, ist dies bereits eine interessante Abwechslung.

Wie komme ich nach Hum?

Hum liegt im Herzen Istriens, 14 km von Buzet entfernt. Der Ort kann von verschiedenen Seiten aus mit dem Auto, aber auch zu fuß erreicht werden. Von Rijeka aus fährt an auf der Straße durch den Tunnel „Učka“ nach Roč und dann links über eine schmale Straße bis man nach etwa einer halben Stunde Hum erreicht. Kommt man aus Richtung Pula, nutzt man am besten die Straße Pazin-Cerovlje-Buzet-Roč-Hum.  Ebenfalls von Pula aus kann man Hum auch mit der Bahn* erreichen und dann einen Teil des Weges zu Fuß zurücklegen.

Die alte Stadtmauer von Hum

Geschichte entdecken

Bereits zur Zeit des Frühchristentums entstanden auf dem Hügel in der Nähe von Buzet die erste Siedlungen. Der Grundriss und das Aussehen des heutigen Städtchens gehen zurück bis ins 11. Jahrhundert, als die Festung und die ersten Häusern errichtet wurden. Zu dieser Zeit gehörte Istrien zum fränkischen Reich und wurde 1040 zu einer eigenständigen Grafschaft. Markgraf Ulrich I. baute daraufhin eine Reihe von Burgen in den Grenzgebieten seines Landes, darunter auch Hum.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Hum im Jahr 1102 unter dem Namen Castrum Cholm. Damals übergab Ulrich II. Hum zusammen mit einer Reihe anderer Burgen an den Patriarchen von Aquileia.

Zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert gab es in Hum eine große Entwicklung. Es war die Zeit blühender künstlerischer Aktivitäten in Hum. In dieser Zeit wurde unter anderem die Grabkapelle von St. Jerome mit seinen berühmten Fresken gebaut und auch der monumentale Glockenturm, der entlang der südlichen Verteidigungsmauer errichtet wurde.

Kirchturm in Hum

Durch Konflikte, Plünderungen und Überfälle wurde Hum häufig beschädigt, sein Befestigungssystem, einschließlich der Burg, wurde wiederholt teilweise abgerissen und wieder aufgebaut. Im Uskok-Krieg (1612-1618) wurde die Stadt komplett niedergebrannt. Das heutige Erscheinungsbild von Hum wurde zu Beginn des 19. Jahrhundert mit dem Bau der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt (bekannt als Kirche St. Peter und Paul) geprägt. Diese wurde an der Stelle einer kleinen Pfarrkirche aus dem 17. Jahrhundert erbaut. Aufgrund der Größe der neuen Kirche musste die südliche Stadtmauer nach außen verschoben werden, damit sich der Glockenturm innerhalb der Stadtmauern befand.

Hum war in seiner langen Geschichte außerdem eines der kulturellen Zentren der Schrift Glagoliza. Diese Schrift wurde im 9. Jahrhundert entwickelt und weist orientalische, slawische und griechische Elemente auf. In der Gegend um Hum wurde Glagoliza sogar noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts verwendet. Die Glagolitische Allee zwischen Roč und Hum erinnert an die Entwicklung der Schrift. Auch in Hum selbst finden sich noch viele Inschriften in Gladozia. Wer sich näher mit der Sprache beschäftigen möchte, der ist auf der Webseite Kroatisch lernen gut aufgehoben

Maria Himmelfahrt Hum

Sehenswürdigkeiten in Hum

Die barocke Kirche Maria Himmelfahrt wurde 1802 an der Stelle einer älteren aus dem 13. Jahrhundert stammenden und im Jahr 1609 umgebauten Kirche erbaut. Im Kircheninneren befinden sich fünf reichlich geschmückte Marmoraltäre, eine wunderschönen Sakristei und mehrere kostbare Gemälde. Unter anderem findet sich hier ein Apsisgemälde des venezianischen Malers Baldessare d‘Anna aus dem Jahr 1600, das der Kirche ihren Namen gab. Ein Besuch der Kirche lohnt sich also auf jeden Fall. Der etwa 22 m hohe freistehende Kirchturm von Maria Himmelfahrt wurde 1552 errichtet und war früher ein Wehrturm.

Ebenso besuchenswert ist die zweite Kirche des kleinen Städtchens. Im Norden außerhalb der Stadtfestung findet man die romanische Friedhofskirche des heiligen Hieronymus (St. Jerome) . Diese wurde wie bereits erwähnt im 12. Jahrhundert gebaut und 1904 erneuert. Ganz besonders sehendwert sind die aus der Ursprungsbauzeit erhaltenen Fresken im Innenraum, die unter dem Einfluss der byzantinischen Malerei entstanden Außerdem finden sich verschiedene aus dem 12. bis 14. Jahrhundert stammende Inschriften in glagolitischer Schrift.

Das zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert entstandene Stadttor erhielt seine jetzige Form im Jahr 1562. Es ist die 11. und letzte Station der Allee der Glagoliten. Die zweiflügelige Portaltür aus Kupfer mit den beiden großen Handgriffen und dem Türklopfer wurde 1981 eingebaut.   Es ist mit zwölf glagolitischen Zeichen verziert, von denen man annimmt das Sie die Kalendermonate darstellen.

Ebenfalls sehenswert ist der alte Steintisch in der Loggia am Rathaus. Dieser wurde ab dem 16. Jahrhundert über mehrere Jahrzehnte hinweg der Gemeinderat für ein Jahr gewählt. Diese Zeremonie wurde 1997 wieder eingeführt.

Der Steintisch in der Loggia Hum

Gut esssen – und noch besser trinken

Hum hat nur ein einziges Gasthaus, das Humska Konoba. Neben kroatischen Spezialitäten gibt es hier auch Biska zu probieren. Das genaue Rezept dieses Tresterbrands, bestehend aus Misteln und vier Kräutern, gilt als streng geheim. Überliefert wird es – ausgehend von den keltischen Vorfahren – seit über 2000 Jahren. Dem Biska werden unter anderem heilende Eigenschaften gegen Atherosklerose und hohen Blutdruck nachgesagt. Traditionell findet hier auch jährlich am letzten Sonntag im Oktober eine Präsentation der Produkte nahezu aller istrischen Schnapshersteller statt. Ein Besuch lohnt sich also.

Hum ist offen für Besucher

Interessantes aus Hum

Etwas ganz besonderes findet in jedem Jahr im Juni statt – der Hum Tag. An diesem Tag wird traditionell der Bürgermeister der kleinen Stadt gewählt. Und natürlich gibt es ein ganz besonderes Wahlverfahren. Jeder Bürger, der mit dem Verhalten eines Mitbürgers zufrieden ist, ritzt eine Kerbe in einen Holzstab. Wer nach einem Jahr die meisten Kerben vorzuweisen hat wird neuer Bürgermeister der Stadt. Und natürlich gibt es zur Feier seiner Ernennung ein großes Fest mit Musik und Tanz.

Ausblicke in Hum

Immer eine Reise wert

Als Fazit lässt sich sagen, dass Hum auf jeden Fall eine Reise wert ist. Der Ort mag zwar die kleinste Stadt der Welt sein, aber für seine Größe ist er reich an Sehenswürdigkeiten. Hier lässt sich Geschichte erleben, man kann gemütlich in den vorhandenen kleinen Läden bummeln und im Humska Konoba einheimische Spezialitäten genießen.

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Kathleen

Hallo, ich bin die Gründerin von Immer auf Reisen. Seit mehr als 3 Jahren schreibe ich über Deutschland und Europa. Ich liebe es, unser Land immer wieder neu zu entdecken und ich möchte Euch animieren, ebenfalls Neues in Eure eigene Umgebung zu entdecken und so Immer auf Reisen zu sein.

Mein Hauptfokus liegt auf Reisen in Deutschland und Europa, aber es gibt auch einige Beiträge über die USA. Mein zweiter Herzensland Japan hat auf Verliebt in Japan eine neue Heimat gefunden.

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