Die Insel Rügen ist für uns immer ein beliebtes Reiseziel gewesen. Schon als Kinder hatten wir das Glück Dank meinem Opa einen Urlaubsplatz auf der Insel zu ergattern. Und auch heute noch zieht es uns in regelmäßigen Abständigen wieder zurück. Denn hier erwarten uns nicht nur alte Erinnerungen, sondern es gibt auch jedes Mal etwas neues zu entdecken. Rügen hat sich in den letzten Jahren immer weiter entwickelt und bietet so seinen Besuchern immer wieder neue Highlights an. Daneben sorgen die Natur und die tollen Strände für entsprechende Entspannung, um aus dem Alltag zu entfliehen. Eine perfekte Kombination.
Wie komme ich auf die Insel Rügen?
Die Insel liegt im Nordosten Deutschlands in Mecklenburg-Vorpommern. Sie lässt sich nicht nur mit dem Auto sondern auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut erkunden. Busse und Bahnen sind hier regelmäßig unterwegs, so dass man (fast) überall hin kommt.
Reist Ihr mit dem Auto an, dann erreicht Ihr die Insel Rügen sowohl von Osten als auch von Westen über die A20. Kommt Ihr von Süden, müsst Ihr Euch vor Berlin entscheiden, ob Ihr die Runde Richtung Osten oder Westen nehmt. Die Westrunde ist zwar etwas weiter, dafür aber weniger befahren. Die Ostrunde ist ist kürzer, dafür herrscht hier meist mehr Verkehr.
An der Abfahrt Stralsund geht es dann ab Richtung Urlaub. Nach einigen Kilometern erreicht Ihr bereits die Stadt mit der markanten Silhouette. Von dort aus geht es über den neuen Rügendamm ab auf die Insel.
Auch die Anreise mit der Bahn* ist problemlos. Von Berlin und Hamburg aus erreicht man ohne Umstieg Binz. Steigt man in Stralsund um ist man in einer Stunde in Saßnitz. Von dort aus verkehren jeweils verschiedene Busse, um Euch zu Eurem Urlaubsort zu bringen.
Auch der FlixBus* hat auf Rügen 5 Haltestellen – Neben Binz und Sellin sind das Baabe, Bergen und Göhren.
Die Strände von Rügen
Das wichtigste an Rügen ist für viele sicherlich die wunderschönen Strände von Rügen, an denen man stundenlang spazieren gehen kann. Weiße Sandstrände und Steinstrände, an denen man Hühnergötter, Donnerkeile und mit etwas Glück auch Bernstein sammeln kann, wechseln sich hier ab. Kein Wunder, dass die Insel Rügen in jedem Jahr tausende Besucher anlockt.
Zu den Sandstränden von Rügen gibt es übrigens eine kleine Anekdote. Als ich 2,5 Jahre alt war, waren wir das erste Mal auf Rügen. Ich war von dem feinen Sand so fasziniert, dass ich mich immer bäuchlings habe hinein fallen lassen. Zuhause auf unserer asphaltieren Straße habe ich das dann auch mal ausprobiert. Ich muss jetzt nicht sagen, dass das nicht so gut ausgegangen ist, oder?
Wahrscheinlich hat jeder, der die Insel besucht, seinen eigenen Lieblingsstrand. Beliebt sind natürlich die Strände rund um die bekannten Ostseebäder Sellin, Binz und Göhren. Aber auch die Schaabe, der längste Strand Rügens, ist bei vielen immer wieder bekannt. Da wir fast immer mit Hund unterwegs sind, bevorzugen wir eher unbekannt Strände, die im Frühling und Herbst meist nur wenig besucht sind. Finden kann man diese fast überall auf der Insel und dann stehen langen Strandspaziergängen nichts mehr im Weg.
Wenn Ihr im Sommer zum baden auf der Insel Rügen seid, solltet Ihr unbedingt auf die Ausschilderungen achten, denn hier sind die Strände oft in Textil-, FKK- und Hundestrände eingeteilt. Dir FKK-Strände sind typisch für Rügen und die neuen Bundesländern. Diese gehen noch auf DDR-Zeiten zurück und erfreuen sich auch heute noch großer Beliebtheit.
Wandern auf Rügen
Doch nicht nur Bade-Freunde kommen auf Rügen auf ihre Kosten. Auch alle, die gerne wandern, bekommen hier einige Möglichkeiten geboten. Hier kann man gemütlich durch Buchenwälder wandern oder entlang der Steilküste Eure Kletterfertigkeiten unter Beweis stellen. Für jeden ist hier etwas dabei.
Von meiner Wanderung auf Kap Arkona habe ich Euch ja bereits berichtet. Diese Wanderung ist schön gemütlich, kann aber durch den Weg am Strand zwischen Kap Arkona und Vitt auch etwas aufgepeppt werden. Und dank Kap-Arkona-Bahn kann man auch etwas „schummeln“
Auch der Nationalpark Jasmund mit seinen UNESCO-geschützten Buchenwäldern laden zu Wanderungen ein. Wie zum Beispiel die vom Parkplatz Hagen zum Königsstuhl. Hier könnt Ihr dann einen Blick auf die berühmten Kreidefelsen der Insel werfen. Und dann gemütlich durch die Wälder zurück zum Parkplatz laufen. Auch im Sommer ist diese Wanderung daher gut machbar, da der Wald Abkühlung bietet.
Vom Königsstuhl aus aus könnt Ihr alternativ dazu auch entlang der Steilküste bis nach Saßnitz wandern. Diese Wanderung ist etwas anspruchsvoller. Dafür wird man immer wieder mit tollen Ausblicken belohnt. Für den Rückweg kann dann aber auch der Bus genutzt werden.
Der Park rund um das bekannte Jagdschloss Granitz bietet ebenfalls einige Wandermöglichkeiten. Vom Parkplatz ausläuft man etwa30 Minuten bis zum Schloss. Alternativ dazu könnt Ihr mit dem Rasenden Roland anreisen.
Leuchttürme auf Rügen
Natürlich hat die Insel auch einige Leuchttürme zu bieten. Die bekanntesten davon stehen natürlich auf Kap Arkona. Aber auch das Ostmolenfeuer Sassnitz wird oft fotografiert.
Direkt in der Nähe unseres Ferienhauses stand der Leuchtturm Breege, der als Ferienwohnung vermietet wird. Wenn Ihr also schon immer mal in einem Leuchtturm mit einem Himmel aus Swarowski-Steinen schlafen wolltet, dann solltet Ihr hier anfragen.
Auch in Glowe gibt es noch einen Mini-Leuchtturm, der inzwischen Gästen eine Übernachtungsmöglichkeit bietet.
Zwei Leuchttürme, die noch in Nutzung sind, sind das Molenfeuer Mukran am Fährenhafen von Saßnitz Mukran und der Leuchtturm Maltzien im Süden der Insel. Dieser ist ein bisschen versteckt und nur zu Fuß erreichbar, aber auf jeden Fall einen Besuch wert
↗ Hier findet Ihr meinen Beitrag zu den Leuchttürmen auf Rügen
Ausflugstipps für Rügen
Rügen bietet für jeden unzählige Möglichkeiten. Egal ob sportliche Aktivitäten, Erlebnisse mit und ohne Kinder, Museen und unzählige Ausflugsziele. Hier alles aufzuzählen wäre einfach viel zu viel. Aber natürlich möchte ich Euch einige für mich spannende Ausflugsziele vorstellen, die Ihr meiner Meinung nach nicht verpassen solltet. Vielleicht ist ja der ein oder andere Tipp für Euch mit dabei.
Eine Fahrt mit dem Rasenden Roland
Nicht nur für Kinder ist die Fahrt in der alten Dampflok-Bahn ein Erlebnis. Der Rasende Roland fährt etwa im 2-Stunden-Takt zwischen Lauterbach Mole über Putbus, Binz, Sellin, Baabe bis nach Göhren. Die Bahn fährt hier seit 1895 und ist damit Deutschlands älteste aktive Kleinbahn. Die Fahrpreise zwischen 2,20 € und 11,00 € für Erwachsene (Kinder zahlen die Hälfte) sind vollkommen in Ordnung. Auch Hunde können mit einer Kinderkarte und Maulkorb mitfahren. Ein Spaß für die ganze Familie.
Die Seebäder Binz, Sellin und Göhren
Besonders bekannt sind auf Rügen natürlich auch die Seebäder Binz, Sellin und Göhren. Wunderschöne Städte, die von der guten alten Zeit erzählen. Hier zu bummeln und die Seele baumeln zu lassen ist einfach toll. Allerdings sind die Bäder auch immer sehr überlaufen. Mit Hund ist das meist nicht sehr spaßig, deswegen haben wir nur einen kleinen Besuch abgestattet.
Prora, Feuersteinfelder und Baumwipfelpfad
Prora – das gigantische Bauwerk auf Rügen ist wohl weltweit bekannt. Von den Nazis als „Kraft durch Freude“-Erholungsheim geplant und erbaut beherbergte das Gebäude zu DDR-Zeiten die Kaserne des Grenzschutzes. Nach der Wende zum Teil dem Verfall preisgegeben, werden die Gebäude inzwischen Stück für Stück saniert und bieten heute eine große Anzahl an (Ferien-)Wohnungen und auch ein Hotel ist hier entstanden. Dazu gibt es das Dokumentationszentrum Prora, das von der wechselhaften Geschichte des Gebäudes berichtet. Wer sich für Geschichte interessiert, der sollte hier auf jeden Fall vorbei schauen.
Im näheren Umfeld haben sich dazu einige weitere Museen und Ausstellungen niedergelassen. So gibt es unter anderem eine Sandskulpturenausstellung, ein NVA- und Oldtimer-Museum sowie das Galileo-Wissensmuseum Rügen zu entdecken und zu erleben. Ein guter Tipp für einen Regentag.
In nächster Nähe gibt es zu dem ein Naturerbezentrum mit dem 2013 eröffneten Baumwipfelpfad. Auf einer Länge von 1.250 Metern und mit einer Höhe von 4 bis 17 Metern kann man hier den Buchenmischwald erkunden und viel interessantes über die Natur erfahren. Wer mag, der kann auch an einer der Führungen teilnehmen. Auch für Kinderwagen und Rollstuhl ist der Baumwipfelpfad machbar. Da der Weg aber eng ist, sind Hunde nicht gestattet, was auch verständlich ist. Trotzdem hat uns dies von einem Besuch abgehalten.
Etwas weiter Richtung Mukran / Saßnitz kann man die Schmale Heide mit seinen Feuersteinfeldern entdecken. Ein seltenes Naturschauspiel, denn hier gibt es Feuersteine ohne Ende. Ich empfehle Euch festes Schuhwerk zu tragen.
Jagdschloss Granitz
Ich hatte es schon bei den Wanderungen erwähnt, doch auch das Jagdschloss Granitz selbst ist einen Besuch wert. Neben dem Schlossmuseum lockt das 846 fertiggestellt Schloss mit seinem 106 Meter hohen Turm. Wer die gusseiserne Wendeltreppe erklommen hat, wird mit einem tollen Rundumblick über die gesamte Insel belohnt. Schon Friedrich Wilhelm IV. und Otto von Bismarck genossen diesen Ausblick, man ist also in illustrerer Gesellschaft.
Saßnitz, Bergen, Putbus und Co.
Rügen hat einige wunderschöne kleine Städte zu bieten. Als Beispiele möchte ich hier Saßnitz, Bergen und Putbus nennen.
Saßnitz mit seiner wunderschönen Bäderarchitektur ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Hier kann man wundervoll bummeln und sollte auf jeden Fall im Hafen ein Fischbrötchen genießen. Hier gibt es die leckersten der ganzen Insel. Außerdem ist Saßnitz Ausgangspunkt für verschiedene Wanderungen sowie für Bootsausflüge.
Bergen erscheint meist unscheinbar und doch gibt es hier einiges zu sehen, wie die Sankt-Marien-Kirche, das Benedix-Haus und den Klostergarten. Ein kleiner Abstecher in die Stadt ist auf jeden Fall zu empfehlen. Ihr werdet überrascht sein.
Die „weiße Stadt“ Putbus ist eine weitere Empfehlung von mir. Ein Besuch hier wird Euch zeigen, warum Putbus diesen Beinahmen trägt. Die malerischen, weißen Häuser der Stadt wurden im Jahre 1810 von Fürst Wilhelm Malte I., zusammen mit seinem Schloss in dieser Farbe einheitlich gestaltet. Für Regentage ist das Puppen- und Spielzeugmuseum zu empfehlen.
Ralswiek und die Störtebeker-Festspiele
Viele kennen wohl den berühmten Piraten Klaus Störtebeker, der auf der Ostsee sein Unwesen trieb. Ralswiek hat diesem ein Denkmal gesetzt und hier finden seit 1993 in jedem Jahr die Störtebeker-Festspiele statt. Allein ein Besuch in der tollen Kulisse ist schon toll. Wer das Glück hat, ein Ticket zu ergattern kann sich natürlich ganz besonders freuen. Denn diese Freilichtbühne und die Aufführungen sind etwas ganz besonderes.
Ausflüge nach Stralsund und Hiddensee
Direkt vor den Toren Rügens liegt die UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt Stralsund. Solltet Ihr Zeit haben, lohnt es sich, der Stadt auf jeden Fall einen Besuch abstatten. Hier gibt es viele tolle Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Alle Tipps für Eure Reise nach Stralsund habe ich bereits für euch zusammengestellt.
Und natürlich empfiehlt sich auch ein Besuch auf der Nachbarinsel Hiddensee, die nur per Schiff erreicht werden kann. Auf der autofreien Insel kann man so richtig die Natur genießen.
Essen gehen auf Rügen
Natürlich ist auf Rügen auch für das leibliche Wohl gesorgt. Einige der Restaurants, die wir auf unserer Reise ausprobiert haben, möchte ich Euch hier vorstellen:
- Schifferkrug Kuhle – Den Schifferkrug kenne ich seit meiner Kindheit und schon zu DDR-Zeiten. Inzwischen ist das Restaurant frisch restauriert worden und bietet nur gute hausmännische Kost zum fairen Preis
- Restaurant Windland Breege – Das Restaurant in der Nähe unserer Ferienwohnung hat sich als echter Geheimtipp entpuppt. Ohne Reservierung geht hier selbst in der Nebensaison nichts. Dafür gibt es leckeres Essen in richtig guten Portionen.
- Desperado Sellin – Diese mexikanische Restaurant in Sellin haben wir durch Zufall entdeckt und wir wurden mit leckerem Essen belohnt. Eine klare Empfehlung für alle, die mexikanisches Essen lieben
- Eiscafé Arkonablick – Ihr seid auf der Suche nach leckerem Eis? Dann solltet Ihr auf jeden Fall in Glowe vorbei schauen. Hier gibt es außergewöhnliche Sorten und Klassiker zu erleben. Für jeden Geschmack gibt es hier das passende Eis.
- Schnellrestaurant Zum Königsstuhl – okay, ein Schnellrestaurant empfehle ich eher selten. Wer aber gutes schnelles Essen sucht, der ist hier am Parkplatz Hagen gut aufgehoben. Wir haben uns auf jeden Fall hier nach unserer Wanderung zum Königsstuhl gut gestärkt
Rügen mit Hund erleben
Rügen ist mit Hund sehr gut zu bereisen. In jedem Ort gibt es mindestens einen Hundestrand, die groß und schön sind, so dass auch Herrchen und Frauchen eine gute Zeit haben. Zudem gibt es viele wilde Strände ohne Regulierungen. Rügen setzt hier mehr auf ein gemeinsames Miteinander und gegenseitige Rücksichtnahme als auf Abgrenzung. So fühlt man sich als Hundebesitzer nicht irgendwie „abgeschoben“ sondern willkommen.
In der Nebensaison kann der Hund an der Leine mit an fast alle Strände. So muss man als Hundebesitzer nicht ständig darauf achten, was man darf und was nicht. Das ist sehr entspannend und erholsam – unsere liebste Reisezeit.
Lohnt sich ein Besuch auf Rügen?
Rügen ist das perfekte Reiseziel für alle, die einen tollen Urlaub genießen und eine allzu weitere Anreise vermeiden möchten. Hier gibt es so viel zu entdecken und zu erleben, dass es nie langweilig wird – egal wie oft wir schon hier waren, auch wir entdecken immer wieder etwas neues und spannendes. Ich kann also nur empfehlen, Rügen mit in Eure Urlaubsplanung einzubeziehen.
- Statt Rügen lieber Usedom? Hier gibt es die besten Tipps für die Insel Usedom
- Oder wie wäre es mit der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst?
- Für alle, die nicht genug von der Ostsee bekommen können. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Reise nach Kühlungsborn? Vorgestellt von SilverTravellers
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