Heute nehme ich Euch mit in die Lüneburger Heide und in das namensgebende Lüneburg. Eine der deutschen Hansestädte – auch wenn sie nicht am Meer liegt – und mit einer reichen Geschichte, die es zu entdecken gilt. Lüneburg ist sehr übersichtlich und daher sollte man nicht nur die Innenstadt besuchen, sondern gerne auch mal einen Ausflug in die nähere Umgebung machen. Es lohnt sich.
Wie komme ich nach Lüneburg?
Mit dem Auto erreicht Ihr Lüneburg über die A7. Solltet Ihr von Norden kommen, dann wechselt auf die A39, die Euch direkt bis zur Stadt führt. Von Süden kommend könnt Ihr die Abfahrt Garlstorf nutzen und dann ein Stück Landstraße fahren. Parklätze sind gut ausgeschildert und leicht zu finden. Hier solltet Ihr keine Probleme haben.
Natürlich könnt Ihr auch mit der Bahn* anreisen und in Lüneburg die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen oder auch einfach nur zu Fuß unterwegs sein. FlixBus* bietet aktuell leider noch keine Haltestelle in Lüneburg an, aber vielleicht kommt dies ja noch, denn die Stadt rühmt sich, sehr umweltfreundlich zu sein.
Lüneburg mit Hund
Wir waren in Lüneburg auch wieder mit Hund unterwegs. Leider war der Besuch für ihn nicht so schön. Der Grund waren Glasscherben, die überall in der Stadt herumlagen und das wirklich sehr massiv. So waren wir leider an manchen Stellen gezwungen mehr auf den Boden zu schauen, damit er nirgends hinein tritt, als die schönen Gebäude zu genießen. Auch im Außenbereich der Gastronomie musste ich erst eine Hand voll Scherben aufsammeln, bevor er sich hin legen konnte. Das ist uns leider sehr negativ aufgefallen und hat unseren Aufenthalt in Lüneburg eher vermiest.
Ansonsten war aber der Hund überall gerne gesehen und herzlich willkommen. Ausnahme bildet das Salzmuseum, wo Hunde nicht gestattet sind.
Übernachten in Lüneburg
Wir selbst haben in Lüneburg nicht übernachtet, da wir die Stadt auf dem Weg in unseren Urlaub auf Eiderstedt besucht.
Trotzdem habe ich mich für Euch durch einige Bewertungen gestöbert und kann Euch folgende Hotels empfehlen:
- Hotel Stadthaus Übernachten im ältesten Hotel Lüneburgs? Das könnt Ihr im Hotel Stadthaus. Seine Geschichte reicht bis ins Jahr 1438 zurück und es befindet sich in einem der wunderschönen historischen Altstadthäusern
- Wyndberg Hotel Ebenfalls aus dem Jahr 1438 stammt das Gebäude, in dem sich das Wyndberg Hotel befindet. In den komplett sanierten Innenräumen können sich die Gäste hier verwöhnen lassen. Von der kleinen Anhöhe aus kann man einen wundervollen Blick auf die Altstadt werfen. Das Hotel verfügt zudem über eine hauseigene Destille sowie ein Restaurant
- Hotel Anno 1433 Bereits aus dem Jahr 1433 stammt das Gebäude in dem sich das schicke Boutique-Hotel befindet. Auch hier befindet Ihr Euch mitten in der Altstadt und könnt so alle Sehenswürdigkeiten problemlos erreichen.
- Hotel Einzigartig Am Ufer der Ilmenau, direkt im Wasserviertel am historischen Hafen der Stadt, liegt das Hotel Einzigartig. Hier könnt Ihr Euch verwöhnen lassen ud seid mit nur wenigen Schritten mitten in der Altstadt.
Das Richtige war noch nicht dabei? Dann schaut doch mal bei booking.com* vorbei. Hier findet jeder die perfekte Unterkunft.
Sehenswürdigkeiten in Lüneburg
Die Altstadt von Lüneburg ist wunderschön und allein schon einen Besuch wert. Durch die Gassen zu schlendern und die alten Gebäude zu bestaunen – da kommen Urlaubsgefühle auch und Geschichte wird greifbar. Hinter jeder Ecke gibt es neue tolle Häuser zu entdecken, die von der glanzvollen Zeit von Lüneburg als Hansestadt berichten. Da es während des Weltkriegs kaum Beschädigungen gab, ist vieles noch original und seine vollen Schönheit erhalten. Ich solltet Euch also auf jeden Fall Zeit nehmen und auf Entdeckungstour gehen.
Das Rathaus
Das historische Rathaus der Stadt ist eine absolute Besonderheit. Ursprünglich entstand es um 1230, durch diverse Erweiterungen über viele Jahrhunderte hinweg besteht es heute aus Gebäudeteilen verschiedener Epochen und Architekturstile. Zudem ist es das größte mittelalterliche Rathaus Norddeutschlands. Auch die Innenausstattung spiegelt den Reichtum der Hansestadt wieder. Neben wundervollen Schnitzereien gibt es Wand- und Deckenmalereien sowie Original-Fußböden aus dem 14. Jahrhundert zu entdecken. Im Turm des Rathaus befindet sich zudem ein Glockenspiel aus Meißener Porzellan.
Die Innenräume können allerdings leider nur im Rahmen eine Führung besucht werden.
Das schwangere Haus
Das schwangere Haus befindet sich direkt neben dem Rathaus. Ihr erkennt es, wenn Ihr davor steht, denn das bauchige Gebäude ist kaum zu übersehen. Diese Besonderheit entsteht durch die Aufnahme von Feuchtigkeit. Als man seit dem 12. Jahrhundert Häuser aus Backstein baute, benutzen die Bewohner der Stadt den Gips und Anhydrit des nahegelegenen Kalkberges als Kalkmörtelersatz.
Nun entsteht folgender chemischer Prozess: – in der feuchten, kalten Außenwand reagiert der Anhydrit zu Gips und nimmt dabei an Volumen zu, in der warmen, trockenen Mauer der Innenseite läuft dafür keine Reaktion ab. Da die Quellung nicht stark genug ist, um das ganze Haus anzuheben, drückt sie nur die äußere Ziegelschicht nach außen. So bildet sich der „schwangere Bauch“.
Die St. Michaelis-Kirche
St. Michaelis ist eine der Haupt-Kirchen den Stadt und wurde zwischen 1376 und 1434 erbaut. Die ehemalige Klosterkirche des Benediktinerklosters Str. Michael spielte früher eine bedeutende Rolle. Auch sein Chor war weithin bekannt. Von 1700 bis 1702 sang hier sogar Johann Sebastian Bach als Chorknabe.
Als einziges Kloster im Fürstentum Lüneburg wurde St. Michaelis im Zuge der Reformation nicht aufgehoben und bestand so als Männerkloster weiter. Dabei hat das Kirchengebäude bis heute mit einem großen Statik-Problem zu kämpfen, denn die Kirche steht direkt auf der Abbruchkante einer unterirdischen Salzstocks. Das hat zur Folge, dass unter anderem die Säulen im Inneren des Gebäudes schon bis zu 70 cm aus dem Lot geraten sind. Umso mehr ist ein Besuch im Inneren der Kirche zu empfehlen.
Die Busen-Klingel
In direkter Nachbarschaft von St. Michaelis findet Ihr eine weitere Besonderheit der Stadt – die Busenklingel. Einfach mal Ausschau halten, sie ist kaum zu übersehen. Bitte allerdings nicht klingeln, denn hier wohnen Privatpersonen, die nicht wegen irgendwelcher Späße gestört oder belästigt werden sollten. Ich hoffe, Ihr seid rücksichtsvoll und macht wie ich nur ein Foto dieser außergewöhnlichen Klingel
Die Kanone auf dem Kalkberg
Der Aufstieg zum Kalkberg lohnt sich auf Grund der wundervollen Aussicht immer – und insbesondere in der Winterzeit, wenn der Blick unbelaubt über die Hansestadt streifen kann. Die Kanone gehörte ursprünglich zur Kettenstrafanstalt am Fuße des Kalkbergs. Viele halten sie aber für eine Erinnerung an die ehemalige „Lüneburg“, die sich bis 1371 auf dem Bergplateau befand.
Der alte Ladekran
Im Lüneburger Hafen mit seinem alten Ladekran ist ebenfalls ein Must see, denn er gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt. Urkundlich wird der hölzerne, kupfergedeckte Kran am Ufer der Ilmenau das erste Mal im Jahr 1346 erwähnt. Mit seiner Hilfe wurde Salz und andere Waren auf Schiffe verladen und mit diesen über den Stecknitzkanal weiter nach Lübeck verschifft werden.
Eines der letzten Dinge, die hier verladen wurde war eine Dampflok, die dann ihren Weg nach England angetreten hat. Heute zieht der Alte Ladekran nur noch Touristen an.
Das Salzmuseum
Natürlich solltet Ihr bei einem Besuch in Lüneburg auch das Deutsche Salzmuseum besuchen. Hier dreht sich alles um das weiße Gold und seine Geschichte. In dem Museum, dass sich auf dem ehemaligen Gelände der über 1000-jährigen Saline befindet wird auf informative aber auch amüsante Weise über das Thema Salz berichtet.
Da Hunde hier leider nicht willkommen sind, haben wir das Museum aber nicht selbst besuchen können.
Das Museum ist Dienstag bis Sonntag von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 8,00 € für Erwachsene, Kinder bis 18 Jahre können das Salzmuseum kostenlos besuchen.
Das Gradierwerk im Kurpark
Wenn Ihr Zeit habt solltet Ihr auch zum Gradierwerk im Kurpark bummeln. Interessanterweise diente es nie zur Salzproduktion, sondern ausschließlich zu Kur-Zwecken, insbesondere bei Atemwegserkrankungen.
Mark Twain ist verschwunden
Obwohl er die Stadt nie besucht hat, war der bronzene Mark Twain auf der Brausebrücke beheimatet. Nun ist er allerdings verschwunden und sucht immer noch einen neuen Standplatz. Auch wenn er in Google noch eingetragen ist und als Sehenswürdigkeit vermerkt, könnt Ihr Euch bis auf weiteres leider die Suche nach ihm sparen.
Der Wasserturm
Der Lüneburger Wasserturm entstand zwischen 1905 und 1907 im Südosten der Lüneburger Altstadt. Das Bauwerk steht heute zwischen einem Wohnkomplex auf dem Gelände der ehemaligen Nordlandhalle und dem als Oberschule dienenden alten Johanneum und dient als Aussichtsturm.
295 Stufen muss man bewältigen, dann hat man aus fast 60 Metern Höhe einen herrlichen Blick über die ganze Stadt. Bei gutem Wetter kann man sogar bis nach Hamburg schauen.
Der Eintritt für Erwachsene beträgt 5,00 €, Schüler zahlen 4,00 €, Kinder bis 6 Jahre sind frei. Zudem gibt es im Turm auch immer wieder Führungen, Konzerte und Trauungen. Zudem kann man die Räumlichkeiten für Feiern und Events buchen.
Die Alte Stadtbefestigung
Teile der nördlichen Stadtbefestigung Lüneburgs sind heute noch erhalten. Ein Spaziergang oben auf dem Wall bietet vertraute historische Bausubstanz aus neuer Perspektive und einen tollen Blick auf die Altstadt.
Essen gehen in Lüneburg
Wusstet Ihr das die Stadt mit mehr als 300 Restaurants und Cafés auf 75.000 Einwohnern über die höchste Kneipendichte Deutschlands verfügt? Das habe ich bei der bunten Christine gelernt, die auf Ihrem Blog auch einige Restaurants vorgestellt hat.
Wir selbst sind am Ende in der Osteria Rustica am Stintmarkt gelandet. Nach dem Scherbendebakel konnten wir dann auch den wundervollen Sitzplatz mit Sicht auf den Hafen und den alten Ladekran genießen. Die Bedienung war sehr freundlich und zuvorkommend und das Essen war auch sehr lecker, von daher gibt es von mir eine klare Empfehlung.
Unternehmungen in der Umgebung
Wie schon am Anfang erwähnt lohnt es sich auf jeden Fall, ein paar Tage länger in der Stadt zu bleiben und die Gegend zu erkunden. Und hier gibt es jede Menge zu entdecken.
Ich habe Euch hier einige Tipps zusammengestellt:
- Natürlich solltet Ihr auf jeden Fall die wunderbare Natur der Lüneburger Heide entdecken. Zu Fuß, per Rad oder auf dem Rücken eines Pferdes. Es gibt hier viel zu erleben. So könnt Ihr zum Beispiel den Heidschnuckenweg wandern, den Reisefunken vorgestellt hat.
- Auch einen Besuch empfehle ich auch für den Kreidebergsee – ein stadtnahes Erholungsgebiet mit einem Rundweg um den See. Insbesondere von der stadtfernen Seite des Sees hat man hier eine wunderbare Aussicht auf Lüneburg.
- Zur Loreley an den Rhein reisen? Das muss nicht sein, denn es gibt auch einen Loreleyfelsen im Wilschenbruch. An besonders malerischer Stelle hoch über der mäandernden Ilmenau erinnert dieser Stein an die Möglichkeit, dass Heinrich Heine das Lied von der Loreley in Lüneburg dichtete.
- Und wenn wir schon an der Ilmenau sind, dann solltet Ihr auch die Teufelsbrücke – einen schmaler Steg über die Ilmenau südlich vor Lüneburg – besuchen. Mitten in der Natur gelegen könnt Ihr hier durch Wald und Wiesen spazieren. Und im Sommer lädt die Ilmenau zum baden ein.
- Ihr seid auf der Suche nach dem Außergewöhnlichen? Dann besucht doch mal den Nikolaihof in Bardowick -die einzige noch erhaltene mittelalterliche Leprastation in Nordeuropa.
Eine Stadt mit viel Geschichte
Ihr seht, Lüneburg ist eine vielseitige Stadt mit jeder Menge Geschichte und Geschichten. Mit seinem Charme verzaubert sie Besucher und die naturnahe Umgebung lädt zum Verweilen ein.
Warum also nicht den nächsten Urlaub für Lüneburg und die Lüneburger Heide buchen?
- Noch mehr Niedersachsen gefällig? Dann schaut mal auf der Übersichtsseite vorbei und lasst Euch inspirieren.
- Oder Ihr schaut mal bei Family4Travel vorbei und entdeckt tolle Ausflugsziele in Niedersachsen, die man gut mit dem Zug erreichen kann
- Und wenn Du Städtereisen so liebst wie ich, dann gibt es hier noch mehr tolle Städte zu entdecken.
- Ihr möchtet noch mehr in der Lüneburger Heide erleben? – 52 kleine & große Eskapaden in der Lüneburger Heide: Ab nach draußen!*
- Glücklich sein in Lüneburg? – Glücksorte in Lüneburg und der Lüneburger Heide: Fahr hin und werd glücklich*
- Und führe Eure Planung empfehle ich das Buch „Lüneburg an einem Tag: Ein Stadtrundgang *„
- Zum Schluss noch „111 Orte in der Lüneburger Heide, die man gesehen haben muss*„
Transparenz und Vertrauen: In diesen Beitrag befinden sich Empfehlungs-Links, welche mit *gekennzeichnet sind. Diese bedeutet für dich keine Mehrkosten, aber: Wenn du über einen dieser Links etwas kaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Diese hilf mir, diese Seite zu betreiben und unterstützt den Blog und meine Arbeit. Vielen lieben Dank!