Wanderung im Nationalpark Jasmund bis zum Königsstuhl
Last Updated on 30. Dezember 2024 by Kathleen
Es gibt Wanderungen, die sind das ganze Jahr über einfach wunderbar, und diese Wanderung durch den Nationalpark Jasmund zum Königsstuhl gehört definitiv dazu. Wir haben diese schon mehrmals gemacht und waren immer wieder aufs neue begeistert. Besonders im Herbst, wenn sich die Blätter der unendlich scheinenden Buchenwälder bunt färben, lässt es sich hier wunderbar entspannen. Die Wanderung ist ohne größere Auf- und Abstiege und auch mit Kinderwagen gut zu machen. Und am Ende wartet der wunderbare Ausblick auf die Kreidefelsen auf Euch.
- Parken: Großparkplatz Hagen (kostenpflichtig)
- Öffentlicher Nahverkehr: der Großparkplatz Hagen wird von mehreren Bussen, unter anderem vom Shuttle-Bus von Saßnitz aus, angesteuert
- Strecke: ca. 8 Kilometer / ca. 2 Stunden Wanderzeit
- Höhenmeter: ↗ 80 m ↘ 100 m
- Schwierigkeit: leicht
- Einkehrmöglichkeiten: leider gibt es entlang der Strecke keine Einkehrmöglichkeiten, allerdings gibt es am Großparkplatz Hagen ein nettes kleines Restaurant mit typischen DDR-Speisen, dass ich nur empfehlen kann. Alternativ dazu könnt Ihr Eure eigene Brotzeit mitnehmen oder den Eintritt zum Königsstuhl zahlen und dort etwas essen.
- Ausrüstung: Wanderrucksack*, Snacks, Getränke*, gute Wanderschuhe*, Wanderstöcke* sind hilfreich
- Wanderkarte: hier bestellen*
- Die Wanderung auf Komoot: hier klicken
Inhaltsverzeichnis
ToggleStart der Wanderung am Parkplatz Hagen
Start der Wanderung ist der Großparkplatz Hagen, der gut ausgeschildert ist. Der Parkplatz ist kostenpflichtig, aber die Preise fand ich fair. Zudem gibt es hier verschiedene Imbissmöglichkeiten und eine öffentliche Toilette. Es findet sich also alles, was es braucht.
Etwas weiter hinten befindet auch auch ein Parkplatz für Camper, so dass Ihr direkt am Nationalpark parken und verschiedene Wanderungen unternehmen könnt.
Der Zugang zum Nationalpark Jasmund ist ebenfalls gut ausgeschildert und bietet auf verschiedenen Tafel jede Menge Informationen.
Durch den Nationalpark Jasmund
Prägend für den Nationalpark Jasmund sind natürlich die unendlich erscheinenden Buchenwälder. Mit 3003 Hektar ist er zwar der kleinster Nationalpark Deutschlands und trotzdem absolut beeindruckend. Seit 25. Juni 2011 gehört ein Teil des Buchenwalds sogar zum UNESCO-Welterbe. Kein Wunder, dass der Nationalpark jährlich tausende Besucher anzieht. Hier lässt es sich gemütlich wandern, ohne große Voraussetzungen und auch für ungeübte oder ältere Menschen ist die Wanderung gut geeignet.
Zwischendurch laden Sehenswertes und verschiedene Bänke dazu ein, einen kleinen Stopp einzulegen und alles auf sich wirken zu lassen.
Die Hängematte im Buchenwald
Bei unserem Besuch im Oktober war die Hängematte leider schon in den Winterschlaf geschickt worden, so dass wir nur noch die beiden Träger sehen konnten. Im Sommer aber ist sie eine kleine Attraktion und eine gute Gelegenheit einfach mal „abzuhängen“
Der Herthasee
Der Herthasee ist eine weitere Gelegenheit, eine kleine Rast einzulegen, ein Picknick zu machen oder einfach nur das Leben zu genießen. Der See ist ungefähr 170 Meter lang, 140 Meter breit und bis zu 11 Meter tief und über eine kleine Brücke kommt Ihr direkt bis ans Wasser. Dort bieten Bänke die Möglichkeit einen Moment inne zu halten.
Um den Herthasee rankt sich natürlich auch eine Sage:
„Auf Rügen lebte nach dem Glauben der alten Germanen die Göttin Hertha. Ein geheiligter Buchenwald, Stubbenitz genannt, umgab einen tiefen See. In den Wäldern, mit den Gewändern der Göttin bedeckt, standen ihre Wagen, mit denen sie jährlich im Geleite eines einzigen Priesters viermal die Erde durchfuhr. Heilige Kühe zogen das Gefährt der Göttin der Erde, und wohin dasselbe kam, war Freude und Fülle, Glück und Zufriedenheit.
Wenn sie an einem Orte verweilte, bat sie nach einiger Zeit den Priester, dass er sie heimwärts geleiten möge. Stets tat er, was die Göttin von ihm forderte. Zurückgekehrt, wurde in dem See ihr Wagen, Gewand und ihr Bildnis gereinigt, alle Sklaven aber, die sie dabei bedienten, von ihr im See geopfert, damit keiner sie jemals verriet.
Wie das Christentum Einzug auf Rügen gehalten, ist die Göttin nie mehr gesehen worden. Der See aber liegt noch heute düster und abgeschlossen. Wenn seine Wellen erzählen könnten, würden sie sicher sagen, wo der Wagen und die Gewänder, vielleicht auch ihr Bildnis verborgen liegen.“ Quelle: ruegen.im-web.de
Die Herthaburg mit seinem Ringwall
Am nordöstlichen Ufer des Herthasees befindet sich die Herthaburg mit seinem Ringwall. Wenn Ihr dem Wanderweg ein Stück um den See herum folgt, seht Ihr bereits die Ausschilderung, der Ihr folgen könnt. Her geht es ein Stück bergauf. Entweder Ihr dreht dann wieder um folgt dem Weg weiter Richtung Königsstuhl oder Ihr nehmt den Weg auf Eurem Rückweg zum Parkplatz und wandert dann am nördlichen Rand des Herthasees zurück. Ich habe mich für ersteres entschieden.
Die Herthaburg ist eine Wallburg aus der Zeit der slawischen Besiedlung Rügens vom 8. bis zum 12. Jahrhundert. Die von dem Wall und dem Ufer des Sees eingeschlossene Fläche ist ca. 120 × 60 m groß und die Breite der gesamten Wallanlage beträgt über 180 m. Befestigt war der Wall auf beiden Seiten mit einer Konstruktion aus Holz und Steinen, so dass Angreifer einer unüberwindlichen senkrechten Mauer gegenüberstanden. Nach Nordosten schließt sich der Wall einer früheren Vorburg an, den man vom Weg zum Königsstuhl aus deutlich erkennt. Ein beeindruckendes Stück Geschichte, das man hier entdecken kann.
Der Opfer- und Sagenstein
Ein Stück weiter den Wanderweg Richtung Königsstuhl entlang finden sich im Wald einige Findlinge, darunter der Opfer- und der Sagenstein. Platziert wurden die Steine der Legende nach Mitte des 19. Jahrhundert von einem Gastwirt, der damit versuchte, alte Sagen für Touristen zu illustrieren.
Auf dem Opferstein sollen zum Beispiel in vorchristlicher Zeit Jünglinge hingerichtet worden sein, die Göttin Hertha beim Baden in dem später nach ihr benannten See sahen. Und der Sagenstein zeigt angeblich zwei bei einem Gottesurteil abgegebene unterschiedlich große Fußabdrücke von ein und derselben Priesterin, die sich entgegen ihrer Bestimmung in den Schluchten um den Königsstuhl mit einem Geliebten vergnügte.
Unterwegs am Königsstuhl
Immer weiter dem Wanderweg folgend erreicht Ihr den Königsstuhl. Dieser ist die berühmteste Kreidefelsformation der Stubbenkammer auf Rügen und einer der schönsten Orte der Insel.
Den Königsstuhl selbst kann man nur noch über das Besucherzentrum erreichen, das aber mit 10,00 € Eintritt für Erwachsene ziemlich teuer ist, weswegen wir es auch nicht besucht haben. Zudem ist der Königsstuhl seit Mitte 2022 komplett gesperrt, da eine gläserne Aussichtsplattform darüber gebaut wird. Ein Bauvorhaben, das ich absolut nicht gutheißen kann, da so ein einmaliges Naturdenkmal verschandelt wird. Der Blick auf die Kreidefelsen wird danach nie mehr derselbe sein.
Der Hochuferweg mit Blick auf den Königsstuhl
Doch keine Sorge, es gibt eine gute Möglichkeit, einen kostenlosen Blick auf den Königsstuhl erhaschen. Das folgt Ihr der Ausschilderung zum Hochuferweg nach Saßnitz. Dieser ist übrigens ebenfalls ein wirklich interessanter Wanderweg, der immer am Ufer entlang führt und tolle Blicke auf die Kreidefelsen von Rügen freigibt.
Der beste Blick ist wohl auch der bekannteste auf den Königsstuhl. Nach nur wenigen hundert Metern auf dem Hochuferweg erreicht man ihn. Zu Corona-Zeiten wurde hier ein kleines Podest erreichtet, um den Besucherstrom zu leiten, was bei unserem Besuch auch sehr gut geklappt hat. So kann jeder einen Moment diesen wundervollen Ausblick genießen, ein Foto oder ein Selfie machen.
Die Victoriasicht
Unweit des Aussichtspunkt auf den Königsstuhl befindet sich die Victoriasicht – eine kleine metallene Aussichtsplattform. Sie wurde zu Ehren von Kronprinzessin Victoria errichtet, die im Jahr 1865 zusammen mit König Wilhelm I. den Kreidefelsen einen Besuch abstattete.
Die Plattform ist winzig, so dass nur 2-3 Personen darauf Platz haben. Doch bei all unseren Besuchen war das kein Problem. Die Besucher haben sich rücksichtvoll verhalten, die Aussicht genossen, ein Foto gemacht und dann den Platz für die nächsten wieder geräumt. Ein sehr positives Erlebnis.
Natürlich ist auch die Aussicht gigantisch, denn man steht ja direkt über den Kreidefelsen und für einen Blick nach unten muss man schon schwindelfrei sei. Trotzdem solltet Ihr bei Eurem Besuch auf jeden Fall dort vorbei schauen.
Übrigens könnt Ihr die Wanderung von hier aus auch fortsetzen und auf dem Hochuferwanderweg weiter nach Saßnitz wandern.
Zurück zum Parkplatz
Nachdem Ihr ausgiebig die Aussicht auf den Königsstuhl genossen habt, geht es nun zurück zum Parkplatz Hagen. Dabei könnt Ihr noch einmal ausgiebig die wunderschönen Buchenwälder bestaunen und erleben. Und so geht eine wunderbare Wanderung zu Ende, die ich nur empfehlen kann Wie schon geschrieben, haben wir sie schon mehrfach gemacht und sind immer wieder begeistert.
Und damit Ihr das Ganze auch nachwandern könnt, gibt es hier die ganze Wanderung noch einmal im Überblick:
- Vom Königsstuhl aus könnt Ihr dann noch weiter entlang des Hochufer-Wanderweg bis nach Saßnitz wandern
- Hier gibt es noch mehr Tipps für Eure Reise nach Rügen
- Auf Rügen lässt es sich auch am Kap Arkona gut wandern
- Entdecke viele tolle Leuchttürme auf Rügen
- Lust auf Geschichte? Dann schaut im Dokumentationszentrum in Prora vorbei
- Oder wie wäre es mit einer Reise auf die Insel Usedom?
- Ihr möchtet noch mehr Herbst erleben? Dann entdeckt den Indian Summer in Deutschland
- Ihr seid auf der Suche nach einer Rad- und Wanderkarte für den Nationalpark Jasmund? Dann kann ich diese hier* empfehlen
- Wer lieber träumen möchte, der sollte sich diesen Bildband* anschauen
- Liebhaber von Belltristik? Dann gibt es hier „Das Orakel von Jasmund*“ und „Jasmunder Geheimnisse*„
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