Wie? Ein Vulkan auf der Schwäbischen Alb? Genau das waren meine Gedanken, als ich das erste Mal vom Randecker Maar gehört habe. Und natürlich hat mich das Thema nicht mehr los gelassen. Vor kurzem habe ich es dann endlich geschafft, den Rundwanderweg am Maar entlang zu laufen.
Leider ist der Weg teilweise ziemlich schmal und über Wurzeln und umgefallene Bäume. Mit Kinderwagen ist diese Wanderung also nicht zu machen. Zudem solltet Ihr eine gewisse Grundkondition haben. Teilweise geht es doch sehr steil bergauf. Doch oben wird man mit einem Ausblick vom Mörikefels belohnt.
Wie entstand das Randecker Maar?
Das Randecker Maar zeugt von der vulkanischen Vergangenheit des Albtraufs, ist es doch ein ehemaliger Vulkanschlot, der vor rund 17 Millionen Jahren entstand. Nach der Zeit der Vulkanaktivität entstand in der Senke mit etwa 1,2 km Durchmesser ein Maarsee (genau wie die bekannten Maare in der Eifel), der nach und nach austrocknete. Zahlreiche Fossilienfunde zeugen aus dieser Zeit. Heute wird das Randecker Maar vom Zipfelbach entwässert.
Seit 1991 ist das Rabndecker Maar Naturschutzgebiet und ein beliebtes Wanderziel. Man erkennt noch genau die Ausmaße des Vulkanschlots und Felsblöcke weisen darauf hin, was für Gewalten hier geherrscht haben müssen.
Wie komme ich zum Randecker Maar?
Der Wanderparkplatz für das Randecker Maar findet Ihr an der L1212 zwischen Schopfloch und Ochsenwang auf der linken Seite. Hier haben einige PKW Platz. Mit dem Camper würde ich den Parkplatz allerdings nicht ansteuern, denn für diese ist es zu eng. Bereits einen Bulli fände ich schon grenzwertig und hätte Angst vor Beschädigungen.
Am Parkplatz findet Ihr ein Schild mit einer Wanderkarte für das Gebiet. Leider fand ich dort nicht eingezeichnet, wo ich mich gerade befinde, was die Orientierung etwas schwierig machte. Leider sieht es auch mit Beschilderung rund um den Wanderparkplatz eher schlecht aus. Hier herrscht deutlicher Nachbesserungsbedarf, um Wanderern das Leben zu vereinfachen.
Ihr überquert die Straße und haltet Euch einfach an den breiten Weg, um die Runde so zu laufen, wie ich sie gelaufen bin. Alternativ dazu gibt es nach links einen kleinen Trampelpfad, um die Runde anders herum zu laufen.
Kunst und ein Labyrinth von Chartres
Der erste Teil der Wanderung bis nach Ziegelhütte ist von einem Panoramablick über das Randecker Maar und viel Kunst geprägt. Neben einem Denkmal des Albverein gibt es einen eisernen Drachen, ein tolles Tor und eine spannende Figur aus den unterschiedlichsten Werkstoffen zu entdecken.
Beim Drachen findet Ihr zudem einige Tafel, auf denen Ihr mehr über das Randecker Maar, seine Entstehung und seine Pflanzen- und Tierwelt erfahrt. Wer noch mehr darüber wissen möchte, der kann vor oder nach der Wanderung das Naturschutzzentrum besuchen, dass sich ebenfalls an der Straße zwischen Schopfloch und Ochsenwang befindet.
Etwa auf der Hälfte des Weges nach Ziegelhütte kommt Ihr auch an einem Labyrinth von Chartres. Dieses Labyrinth ist nicht zum verirren, sondern dient der Meditation. Hier kann man inmitten der Natur noch einen Moment länger den eigenen Problem entfliehen, indem Ihr die 11 konzentrische Kreise und 34 Kehren des Labyrinths ganz bewusst geht und alles andere vergesst.
Danach könnt Ihr ganz entspannt weiter wandern und die weiteren Kunstobjekte auf Euch wirken lassen.
Ein Hinweis, auf der Strecke habe ich einige Blindschleichen gesehen, die sich gesonnt haben. Diese sind nicht giftig, gebt trotzdem Acht und tretet nicht auf die Tiere, die die Sonne genießen wollen.
Hinab ins Zipfelbachtal
Am Ortsende von Ziegelhütte wird es dann etwas etwas kompliziert. Der kleine Trampelpfad neben der Straße ist kaum zu sehen und scheint im Nirgendwo zu enden. Zwischendurch war ich mir selbst nicht mehr sicher, ob ich noch richtig bin.
Aus dem Trampelpfad wird aber schnell ein breiterer Weg, der sich nun hinunter durch das Randecker Maar ins Zipfelbachtal schlängelt. Gerade im Frühjahr ist es hier einfach perfekt.
Nachdem Ihr die Straße überquert habt, erreicht Ihr auch kurz darauf den Zipfelbach, der hier einen kleinen Wasserfall bildet. Kurz hinter der kleinen Brücke gibt es auch eine Bank, die gerade im Sommer zu einer kühlen Rast einlädt.
Wer mag, kann auch am Zipfelbach weiter ins Tal wandern und kommt dann in Hepsisau an.
Bergan zum Mörikefels
Nun liegt der schwerste Teil der Wanderung vor Euch. Ab dem Zipfelbach geht es steil bergauf (laut App zwischen 12 und 19% Steigung). Dabei ist der Weg teilweise sehr schmal, so dass kaum zwei Personen aneinander vorbei passen.
Nicht schön fand ich zudem den Stacheldrahtzaun direkt neben dem engen Weg. Wenn man hier mit Hund oder Kindern unterwegs ist herrscht hier große Verletzungsgefahr. Zudem ist der Weg nicht nur eng sondern auch ziemlich uneben. Einmal falsch getreten und schon verletzt man sich ebenfalls am Stacheldraht. Hier gibt es doch sicher eine bessere Lösung.
Auch über einen umgefallenen Baum muss man auf diesem Teilabschnitt klettern und über Baumwurzeln steigen. Eine gute Grundkondition ist hier wirklich von Vorteil.
Belohnt wird man, wenn Ihr oben angekommen seid. Dann erreicht Ihr den Mörikefels. Von hier aus hat man einen herrlichen Ausblick ins Tal von Hepsisau über die Limburg bis zu den Drei Kaiserbergen. Atemberaubend, hier zu stehen. Allerdings sollte man schwindelfrei sein, denn eine Absicherung gibt es hier nicht.
Hier findest Du auch wieder eine Bank, die zur Rast einlädt. Im Sommer ist die Aussicht zum und über den Fels allerdings zugewuchert und man schaut mehr auf das grün als auf die Aussicht. Nach dem Anstiegt hat man sich allerdings definitiv eine kleine Pause verdient.
Ein Abstecher zum Auchert
Vom Mörikefels habt Ihr die Möglichkeit direkt weiter zum Aubert zu laufen. Ich habe das ganze irgendwie verpeilt und musste die Aussicht so im Prinzip von unten anlaufen.
Was hier so besonders ist? Man hat einen tollen kleinen Ausblick auf Burg Teck.
Wer mag kann an dieser Stelle die Wanderung noch Richtung Breitenstein erweitern. Von dort hat man einen weiteren atemberaubenden Ausblick von der Alb ins Tal und auf Burg Teck. Mein Heuschnupfen und der Plan am Randecker Maar entlang zu laufen haben mich aber dazu gebracht, nicht dort hin aufzubrechen.
Zurück zum Parkplatz
Nun geht es erst ein Stück wieder bergab und dann immer am Rand des Randecker Maar zurück zum Wanderparkplatz. Dabei bekommt Ihr noch einige wundervolle Ausblicke auf den Vulkanschlot bevor ein schmaler Weg wieder zu Eurem Auto führt.
Die Wanderung im Überblick
Ihr habt Lust, die Rundwanderung um das Randecker Maar nachzuwandern? Dann gibt es hier alles nochmal im Überblick und als GPS zum Download:
- Hier findest Du weitere schöne Wanderungen auf der Schwäbischen Alb
- Wenn es lieber eine kürzere Wanderung sein soll, empfehle ich Euch die Wanderung zum Römersteinturm
- Nahegelegene Städte sind Wiesensteig, Owen und Kirchheim unter Teck
- Aber auch Laichingen, Plochingen und Esslingen liegen nicht weit entfernt
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