Habt ihr schon mal vom „Roten Flitzer“ gehört? Nein, das ist nicht irgendein schnelles Auto oder Motorrad, sondern ein echter Klassiker unter den historischen Zügen! Mit dem „Roten Flitzer“ könnt ihr die Landschaften Baden-Württembergs auf eine ganz besondere Art erkunden – nostalgisch, gemütlich und mit einem Hauch Abenteuer.
Der „Rote Flitzer“ ist ein Oldtimer-Schienenbus, der schon in den 1950er-Jahren Reisende durch die Bundesrepublik kutschierte. Heute fährt er wieder regelmäßig durch wunderschöne Gegenden in Süddeutschland und bietet dabei nicht nur Eisenbahnfans, sondern auch Natur- und Kulturbegeisterten ein echtes Highlight. Einsteigen, zurücklehnen und entspannt die Aussicht genießen – das ist das Motto, wenn man mit diesem historischen Zug unterwegs ist. Und als ich das erste Mal von dem dreitägigen Ausflug ins Drei-Länder-Eck las, war klar, dass ich diesen Ausflug mit dem Roten Flitzer buchen muss.
Der „Rote Flitzer“ – Ein rollendes Denkmal der Bahngeschichte
Der „Rote Flitzer“ ist ein Schienenbus, der damals für Regionalstrecken gebaut wurde und schon allein durch seine markante rote Lackierung ins Auge sticht. Viele Menschen kennen ihn vielleicht noch aus ihrer Kindheit oder haben ihn in den letzten Jahrzehnten auf Schienen gesehen, bevor er durch modernere Züge abgelöst wurde. Seit einigen Jahren hat der Schienenbus jedoch ein Comeback gefeiert – als Museumsbahn.
Seitdem veranstaltet ein gemeinnütziger Verein regelmäßig Tagesausflüge mit dem nostalgischen Zug. Von Wein- und Kulinarik-Touren durch die Weinberge des Neckartals über Naturfahrten bis hin zu Weihnachtsausflügen – das Angebot ist vielfältig. Und das alles im gemütlichen Tempo, sodass ihr die Landschaft in vollen Zügen genießen könnt.
Sobald ihr an einem der verschiedenen Bahnhöfe in den „Roten Flitzer“ einsteigt, werdet ihr von der charmanten Retro-Atmosphäre begrüßt. Die originalgetreu restaurierten Wagen mit ihren bequemen Sitzen, den Holzverkleidungen und den großen Fenstern versetzen euch direkt in die 50er- und 60er-Jahre zurück. Hier ist nichts modern und hektisch, sondern alles bewusst entschleunigt. Perfekt also, um sich eine Auszeit vom stressigen Alltag zu gönnen.
Wenn der Schienenbus dann losrollt, könnt ihr durch die großen Fenster eine unvergessliche Aussicht auf die wunderschöne Landschaft genießen. Je nach Strecke fahrt ihr durch Weinberge, dichte Wälder, entlang malerischer Flüsse oder durch verträumte kleine Dörfer. Der Ausblick wechselt ständig, und so wird selbst eine mehrstündige Fahrt nie langweilig. Kein Wunder also, dass ich eine Fahrt mit dem Roten Flitzer nur jedem empfehlen kann.
Für Technikfans gibt es beim „Roten Flitzer“ natürlich auch jede Menge zu entdecken. Der Schienenbus stammt aus einer Zeit, in der Züge noch rein mechanisch und technisch einfach aufgebaut waren, was ihn für Liebhaber alter Eisenbahntechnik besonders interessant macht. Ihr könnt während der Fahrt den Original-Sound des Motors hören, und die Schaffner erzählen oft interessante Geschichten über die Geschichte und Funktionsweise des Zuges.
Meine Fahrt mit dem Roten Flitzer – Entdeckungen im Drei-Länder-Eck
1. Tag – Sauschwänzle-Bahn, Rheinfall und Bad Säckingen
Nachdem ich in Ludwigsburg in den Roten Flitzer eingestiegen war, ging es mit einigen weiteren Stopps in denen Gäste zusteigen konnten, ab in Richtung Süden und Schwarzwald. Nachdem wir einige offizielle Zügen passieren lassen mussten erreichten wir unser erstes Ziel: Den Bahnhof Zollhaus-Blumberg und damit den Beginn der Strecke der Sauschwänzle-Bahn. Hier hatten wir einige Zeit, um das alte Stellwerk und das kleine Museum im Bahnhof zu bestaunen, bevor wir die gekringelte Strecke, die sie ihren Namen bekam, befahren durften. Leider war das Wetter nicht allzu nett mit uns und mit verregneten Scheiben konnte ich keine schönen Fotos machen.
Unser nächster Halt lag bereits in der Schweiz. Vom Bahnhof Neuhausen aus hatten wir die Möglichkeit, den berühmten Rheinfall zu besuchen. Hier konnte man entweder eine kurze Bootsfahrt unternehmen, oder sich zu dem Felsen in der Mitte des Rheinfall fahren lassen. Letztes habe ich unternommen und war absolut beeindruckt. So mitten in dem tosenden Wasser zu stehen war ein ganz besonderes Erlebnis.
Die letzte Station des Tages war Bad Säckingen. Leider war es schon ziemlich spät geworden, so dass wir nur einen kurze Spaziergang durch die Stadt machen und dort etwas zu Abend essen konnten. Eigentlich schade, denn die Stadt mit der längsten Holzbrücke Europas hat einiges zu bieten.
2. Tag – Basel und Mulhouse
Am zweiten Tag unserer Reise ging es von unserem Hotel in Lörrach aus ohne den Roten Flitzer weiter. Mit der S-Bahn fuhren wir erneut in die Schweiz, wo eine Stadtführung durch Basel auf uns wartete. Eine spannende Stadt, der ich unbedingt noch einmal einen längeren Besuch abstatten sollte.
Danach ging es mit dem Bus in das französische Mulhouse, wo wir den Nachmittag zur freien Verfügung hatten. So konnte ich die Stadt ausgiebig erkunden, dort lecker essen und am Marktplatz einen gemütlichen Cappuccino genießen. Ein entspannter Ausklang für den Tag, bevor uns der Bus zurück nach Lörrach brachte.
3. Tag – Freiburg, Titisee-Neustadt und Donaueschingen
Am dritten Tag hieß es schon wieder Abschied nehmen. Davor gab es aber noch einmal einen kleinen Ausflug in den Schwarzwald. Mit dem Roten Flitzer ging es bis nach Freiburg, wo wir erneut an einer Stadtführung teilnehmen konnten und danach freie Zeit hatten. So konnte ich die Stadt auch noch etwas auf eigene Faust erkunden.
Zum Mittagessen ging es mit der S-Bahn weiter nach Titisee-Neustadt. Hier konnte ich in Erinnerungen an meine Zeiten als Skisprung-Fan schwelgen, die leckerste Pizza des Schwarzwald genießen und auch dem namensgebenden Titisee einen Besuch abstatten. Leider war nicht genug Zeit, um auch noch in Neustadt kurz auszusteigen, da der Anschlusszug nur ein mal pro Stunde fuhr.
Also beschloss ich zu unserem letzten Stopp weiter zu fahren. In Donaueschingen habe ich dann dem Donauursprung mit dem Zusammenfluss von Brigach und Breg besucht und natürlich war ich auch in der Innenstadt mit der Donauquelle und der Fürstenberg Brauerei unterwegs.
Am späten Abend hieß es dann „Einsteigen zur letzten Fahrt mit dem Roten Flitzer“. Von Donaueschingen aus ging es mit unserem Nostalgiezug wieder zurück in Richtung Stuttgart. Für den Ausstieg habe ich mich für Böblingen entschieden, um mich dort am nächsten Tag auch noch etwas umschauen zu können.
Weitere Themenfahrten und besondere Events mit dem Roten Flitzer
Ihr habt Lust bekommen. selbst einmal einen Ausflug mit dem „Roten Flitzer“ zu machen? Dann habt Ihr mit den regelmäßig stattfindenden Themenfahrten jede Menge Gelegenheit dazu. Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei, und die Fahrten sind nicht nur auf Eisenbahnliebhaber zugeschnitten. Es kommt jeder auf seine Kosten und die Ausflüge sind mit so viel Liebe geplant, dass sie immer ein Erfolg sind.
Ob Sightseeing, Natur genießen oder kulinarische Schmankerl der Region – der Rote Flitzer bietet für jeden etwas und meist ist das Ganze so gut kombiniert, dass man einen solche Ausflug auch als Familie oder größere Gruppe genießen kann. Die Fahrten sind perfekt zum entschleunigen und eine Auszeit aus dem Stress des Alltags.
In der Vorweihnachtszeit verwandelt sich der „Rote Flitzer“ zudem in einen rollenden Weihnachtsmarkt. Mit Glühwein, Lebkuchen und Weihnachtsmusik im Gepäck geht es zu den schönsten Weihnachtsmärkten der Region. Die Züge sind festlich geschmückt, und es herrscht eine wunderbare, besinnliche Atmosphäre, die perfekt auf die Weihnachtszeit einstimmt.
↗ Hier findet Ihr alle Termine des Roten Flitzer
Fazit – Nostalgie und Entschleunigung pur
Der „Rote Flitzer“ bietet eine wunderbare Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen und die Schönheit Baden-Württembergs auf entschleunigte, nostalgische Weise zu erleben. Ob ihr nun als Eisenbahnfan mitfiebert, die Weine der Region genießen möchtet oder einfach eine entspannte Zugfahrt durch malerische Landschaften sucht – hier kommt jeder auf seine Kosten.
Ich habe meine Reise auf jeden Fall voll und ganz genossen und durfte so viel tolles erleben. Der Zug und die Ausfahrten werden von einem gemeinnützigen Verein mit ehrenamtlichen Mitarbeitern betreut und in Schuss gehalten. Man merkt jedem von ihnen deutlich an, wie viel Herzblut sie in die Arbeit stecken. Also: Steigt doch auch einmal ein und lasst Euch von der gemächlichen Geschwindigkeit des „Roten Flitzers“ verzaubern.
- Bevor ich zu meinem Ausflug mit dem Roten Flitzer aufgebrochen bin, war ich auch noch in Besigheim und Bietigheim-Bissingen unterwegs
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- Und hier findet Ihr alle meine Tipps für den Südschwarzwald
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