Rüdesheim am Rhein- die Stadt, die vor allem für den Wein, die Drosselgasse und das Niederwalddenkmal bekannt ist, stand schon lange auf unserer Reise-Liste. Rüdesheim gilt als Tor zum oberen Mittelrheintal und viel zu lange war es her, dass wir dort waren und die wunderschöne Gegend genossen hatten. Und so ergab sich auf dem Weg nach Düsseldorf die Gelegenheit dazu. Dass das Wetter am Ende nicht mitgespielt hat, war sehr schade. Denn Rüdesheim ist einfach schön und ein Ort, den man unbedingt besuchen sollte.
Ich liebe kleine alte Städtchen und Rüdesheim hat mein Herz sofort wieder gewonnen. Deshalb möchte ich Euch hier alles wichtige rund um die Stadt vorstellen und hoffe selbst – bei besserem Wetter – wieder einmal zurückkehren zu können.
Wie komme ich nach Rüdesheim?
Rüdesheim liegt wie der Name schon sagt, direkt am Rhein – Frankfurt ist mit dem Auto etwa 1 Stunde entfernt, Mainz und Wiesbaden etwa 30 Minuten. Vor Ort könnt Ihr der guten Ausschilderung der Parkplätze folgen, deren Preise für die Lage auch vollkommen in Ordnung sind. Hier solltet Ihr keine Probleme habe.
Auch mit der Bahn kann man Rüdesheim sehr gut erreichen. Von Frankfurt aus seid Ihr hier etwa 1 Stunde 15 Minuten unterwegs. Von Wiesbaden und Mainz etwas mehr als 30 Minuten.
Sehenswertes in Rüdesheim
Die Altstadt
Die Altstadt von Rüdesheim gilt als eine der schönsten Altstädte Deutschlands und gehört seit 2002 zum Gesamtmonument des UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. Und so solltet Ihr es Euch auf keinen Fall entgehen lassen, durch die Gassen zu schlendern und die wunderschönen alten Häuser zu bestaunen. Hierbei lohnt es sich immer wieder einmal die Perspektive zu wechseln, sich umzudrehen oder um eine Ecke zu schauen. So manches Kleinod versteckt sich hier fast schon ein wenig.
Und natürlich locken auch hier die typischen Souvenir-Läden mit allerlei Schnick-Schnack. Was auch immer Ihr sammelt, hier werdet Ihr sicher fündig. Zudem lockt die Altstadt – auch wenn sie nicht wirklich groß ist, vor allem mit jeder Menge Kulinarik. Schaut Euch einfach mal die Aushänge an und lasst Euch das Wasser im Mund zusammenlaufen. Und irgendwann werdet Ihr mit Sicherheit in eines der kleinen Restaurants oder in einer der Straußenwirtschaften (von Winzern betriebene Wirtschaften, die oft nur saisonal geöffnet sind) einkehren und Euch verwöhnen lassen.
Die Drosselgasse
Die wohl wichtigste Sehenswürdigkeit in der Altstadt von Rüdesheim ist die weltbekannte Drosselgasse. Die schmale Straße ist gerade einmal 2 Meter breit und 144 Meter lang, wird aber jedes Jahr von Tausenden von Touristen besucht. Kein Wunder, wenn es hier oftmals sehr eng wird. Vor allem, wenn Reisegruppen die Stadt erkunden und jeder erst einmal ein Foto oder Selfie machen möchte.
Wem die Enge nicht behagt, keine Sorge. Die Drosselgasse ist nur eine der sechs Verbindungsstraßen zwischen dem Rheinufer und der Rüdesheimer Altstadt. Ihr habt also Alternativen. Wobei man wenigstens ein Mal durch die Drosselgasse gegangen sein sollte, denn sie ist einfach nur wunderschön und urgemütlich.
Die Enge entstand übrigens dadurch, dass hier früher fast nur Schiffer wohnten, diese hatten keine großen Arbeitsgeräte, die sie in ihren Wohnungen oder dem Hinterhof unterbringen mussten. Stattdessen zählte, möglichst nah am Rhein zu wohnen. So wurden die Häuser sehr eng aneinander gebaut und ergeben so das heutige Bild. Erst später siedelten sich hier diverse Wirtschaften und Gasthäuser an. Wein, Weib und Gesang prägten so im 18. und 19. Jahrhundert das Bild der Altstadt von Rüdesheim.
Die Rheinuferpromenade
Von der Rheinuferpromenade aus habt Ihr einen atemberaubenden Blick auf den Rhein und die umliegende Landschaft. Während man direkt an der Altstadt wegen der direkt am Wasser verlaufenden Bahnstrecke eher keine Freude an schauen hat, kann man hier gemütlich spazieren gehen und die vorbeifahrenden Schiffe beobachten.
Im Sommer im Asbach-Bad Abkühlung finden und am Abend am Weinstrand bei einem leckeren Wein den Tag mit Blick auf den Rhein ausklingen lassen. Gemütlicher geht’s nicht.
Die Glockenspiele am Rüdesheimer Schloss und Siegfrieds Mechanischem Musikkabinett
In Rüdesheim könnt Ihr gleich zwei Glockenspiele bestaunen. Beide spielen täglich von 9.30 bis 22 Uhr.
Direkt an der Drosselgasse (etwa auf der Mitte der Länge) befindet sich das Gasthaus „Breuer’s Rüdesheimer Schloss”. An dem imposanten Fachwerkhaus mit seinem Turm – der ihm wohl den Namen „Schloss“ eingebracht hat – spielt zu jeder vollen Stunde das eine Glockenspiel. Die dazu tanzenden Holzfiguren symbolisieren die vier großen Weinjahrgänge des 20. Jahrhunderts.
Das zweite Glockenspiel mit Glocken aus Meißner Porzellan, ist in den Fenstern von Siegfrieds Mechanischem Musikkabinetts zu bestaunen und wird zu jeder halben Stunde gespielt. Ihr findet es wenn Ihr die Drosselgasse Richtung Altstadt verlasst und etwas nach links die Oberstraße entlang lauft, im Brömserhof
Siegfrieds Mechanisches Musikkabinett
Apropos Siegfrieds Mechanischem Musikkabinett, wenn Ihr schon einmal für das Glockenspiel dort seid, dann solltet Ihr unbedingt einen Blick in das ungewöhnliche Museum werfen. Denn dieses hat sich mechanischen selbstspielenden Musikinstrumenten verschieben. Mehr als 400 solcher Musikinstrumente aus 3 Jahrhunderten könnt Ihr hier bestaunen. Geöffnet ist Siegfrieds Mechanischem Musikkabinett täglich von 11:00 – 16:00 Uhr , da das Museum nur im Rahmen einer Führung besucht werden kann beträgt der Eintritt 10,00 € (Stand 2023)
Die Brömserburg
Die Brömserburg stammt aus dem 11. und 12. Jahrhundert und wurde vermutlich auf den Grundmauern eines eines römischen Kastells erbaut. Benannt wurde sie nach ihren Besitzern im 13. Jahrhundert, den Brömsern, die lange Zeit große Macht in der Gegend ausübten. Nach dem Zweiten Weltkrieg kaufte die Stadt Rüdesheim die Burg, die zuvor regelmäßig den Besitzer gewechselt hatte, und restaurierte diese. Bis 2017 befand sich in der Brömserburg das Rheingauer Weinmuseum, das jedoch geschlossen wurde.
Die Burg ist bis auf den Ostflügel, der im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde, gut erhalten. Der Burggarten kann bis heute besichtigt werden und wird im Sommer für kleinere Veranstaltungen genutzt.
Das Niederwalddenkmal
Etwas oberhalb von Rüdesheim inmitten von Weinberger gelegen, ist das Niederwalddenkmal wohl mit eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Das Niederwalddenkmal wurde 1883 nach mehr als 6 Jahren Bauzeit im Landschaftspark Niederwald eingeweiht. Seitdem zieht es jährlich tausende Besucher an. Das imposante Bauwerk mit einer Gesamthöhe von etwas mehr als 38 Metern zeigt die Figur der Germania und soll zusammen mit den verschiedenen Reliefs am Sockel an die Gründung des Deutschen Kaiserreichs im Jahr 1871 erinnern.
Habt Ihr schon mal etwas von der „Wacht am Rhein“ gehört? Ein Relief am Sockel des Denkmals zitiert fünf der sechs Strophen des zu der damaligen Zeit sehr beliebten Liedes.
Das Niederwalddenkmal ist übrigens jederzeit frei zugänglich und der Eintritt kostenlos. Wenn Ihr einmal oben seid, solltet Ihr auf jeden Fall auch noch beim Niederwaldtempel Rüdesheim und am Ruheplatz Bingener Blick vorbei schauen. Auch ein kleiner Spaziergang oder eine Rundwanderung durch den Niederwald bietet sich bei schönem Wetter an.
Von Rüdesheim aus erreicht Ihr das Niederwalddenkmal ganz bequem mit einer Seilbahn, die mitten in der Altstadt startet. Allein die Fahrt und über den Weinbergen zu schweben ist etwas ganz besonderes. Auch wenn uns das Wetter bei diesem Besuch einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, ich kann mich noch gut an unsere letzte Fahrt zum Niederwalddenkmal erinnern. Die Seilbahn fährt in den Sommermonaten täglich zwischen 9:30 und 18:00 bzw. 19:00 Uhr. Die Zeiten sind je nach Jahreszeit abweichend. Am besten informiert Ihr Euch vorab hier.
Der Preis für eine Hin- und Rückfahrt als Einzelfahrt kostet für Erwachsene 10,00 €, für Kinder 5,00 € (Stand 2023). Darüber hinaus kann man auch verschiedene Touren buchen. Dabei ist auch eine Kombination mit einer Schifffahrt möglich. So kann man sich für die Ring-Tour, die Romantik-Tour oder die Assmannshausen-Tour entscheiden. Alle weiteren Details findest Du hier
Als Alternative zur Seilbahn, kannst Du das Niederwalddenkmal natürlich auch zu Fuß besteigen. Für die Tour von rund 2 Kilometern durch die Weinberge benötigst Du etwa. 45 – 60 Minuten.
Auch mit dem Auto kann man das Denkmal erreichen und so einen Blick über Rüdesheim erhaschen. Der Parkplatz oben am Niederwalddenkmal ist mit 4,00 € ganz in Ordnung. Allerdings kann man an gut besuchten Tagen schonmal das Problem haben, dass man keinen Platz mehr bekommt.
Das Asbach Besucherzentrum
Rüdesheim am Rhein ist natürlich auch für den Asbach Uralt bekannt. Wer mehr über die Asbach Produkte erfahren möchte, der sollte unbedingt im Asbach Besucherzentrum vorbei schauen. Dieses findet Ihr etwas außerhalb der Stadt in der Ingelheimer Straße 4.
Die Erkundung des Besucherzentrums auf eigene Faust ist kostenlos. Der Rundgang beginnt mit einem zwanzigminütigen Film in der Ihr alles über die Marke Asbach erfahrt. Danach könnt Ihr ganz in Ruhe die Weindestillerie besichtigen. Lasst Euch von den verschiedenen Aromen und Geschmacksrichtungen des Weinbrands verführen und erfahrt mehr über die lange Tradition der Destillerie in Rüdesheim. Und natürlich bietet der Besuchershop danach auch gleich die Gelegenheit ein paar Kostproben mit nach Hause zu nehmen.
Wer mag kann natürlich auch an einer der Führungen teilnehmen und so noch mehr über Die Destillerie und die Marke Asbach erfahren. Weitere Informationen hierzu findet Ihr hier
Übernachten in Rüdesheim
Viele – und so auch wir – besuchen Rüdesheim am Rhein nur als Tagesbesucher. Und doch lohnt es sich, hier etwas länger zu verweilen und die Gegend mit dem UNESCO-Weltkulturerbe Oberen Mittelrheintal bietet noch einiges zum erkunden.
Folgende Übernachtungsmöglichkeiten werden empfohlen:
- Hotel Lindenwirt* – tolle Lage und gute Bewertung
- Ferienwohnung Marie* – für alle, die es lieber großzügig wollen
- Rüdesheimer Wohlfühloase* – hier gibt es das Rundum-Paket
Es war noch nicht das richtige dabei? Dann schaut doch einfach mal bei booking.com* vorbei. Dort findet jeder die passende Übernachtung
Essen gehen in Rüdesheim
Wie weiter oben schon geschrieben bietet Rüdesheim jede Menge Möglichkeiten, tolle essen zu gehen. Bei all den wunderschönen urigen Gasthäusern fällt es fast schon schwer, sich zu entscheiden. Unsere Wahl fiel am Ende auf das Restaurant Café Stadt Frankfurt. Von der mit Weinreben umrankten Terrasse aus hatten wir einen super Ausblick auf die Hauptstraße der Altstadt. Ein Restaurant, dass ich nur empfehlen kann.
Was wir leider nicht probiert haben, war der Rüdesheimer Kaffee. Das Getränk wurde – eigentlich eher als Marketinggag – 1957 von dem in Rüdesheim ansässigen Unternehmens Asbach erfunden. Für den Rüdesheimer Kaffee wird Asbach Uralt auf Zuckerwürfeln flambiert, dann mit starkem Kaffee gemischt und mit Schlagsahne, Vanillezucker und Schokoraspeln serviert. Der süße Kaffee bis heute in Rüdesheim eine kulinarische Besonderheit.
Noch mehr unternehmen in Rüdesheim
Du brauchst noch ein bisschen mehr Inspiration für Deinen Besuch in Rüdesheim? Dann schau mal hier:
- Schifffahrt auf dem Rhein – Was bietet sich in Rüdesheim mehr an, als eine Schifffahrt auf dem Rhein zu unternehmen? Zum Beispiel ins Mittelrheintal*, nach Bacharach* oder zum Loreley-Felsen*
- Wein, Wein und noch mehr Wein – Und natürlich lässt sich auch rund um das Thema Wein einiges unternehmen. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Weinwanderung? Viele Winzer rund um Rüdesheim bieten geführte Wanderung mit entsprechenden Verkostungen an. Wer es lieber gemütlicher mag, der sollte mit dem Rüdesheimer Winzerexpress fahren oder an einer schwimmenden Weinprobe auf dem Rhein* teilnehmen
- Abtei St. Hildegard – Die Benediktinerinnenabtei St. Hildegard liegt in der Nähe von Rüdesheim. Mit seiner beeindruckenden Architektur und einer spirituelle Atmosphäre ist es ein Ort der Ruhe und Besinnung. Hier kannst Du dem du dem ganzen Trubel einfach entfliehen.
- Der Rhein in Flammen – Das spektakuläre Feuerwerk über dem Rhein ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Am besten sieht man das ganze natürlich von einem der vielen Schiffe aus. Alle weiteren Informationen rund um das Spektakel findet Ihr hier
- Entdecke die Stadt beim Outdoor-Escape-Game – Du magst es lieber etwas ungewöhnlicher? Dann ist dieses Outdoor-Escape-Game* vielleicht genau das richtige für Dich, um Rüdesheim zu erkunden
Fazit – Rüdesheim ist auf jeden Fall einen Besuch wert
Seit unsere ersten Reise nach Rüdesheim 1992 sind wir immer wieder hier her zurück gekehrt. Und werden es wohl auch sicher wieder tun. Die kleine Stadt mit seinen wunderschönen Gebäuden, den Weinbergen und dem Rhein sind einfach nur ein gemütlicher Ort, um einfach mal die Seele baumeln zu lassen.
Also schaut einfach mal vorbei und erlebt diese einzigartige Atmosphäre selbst einmal. Ich hoffe, Ihr habt etwas mehr Glück mit dem Wetter als wir.
- Nachdem uns der Regen aus Rüdesheim verjagt hatte, ging es für uns weiter nach Andernach und später nach Düsseldorf
- Direkt gegenüber von Rüdesheim an der anderen Seite des Rhein findet Ihr Bingen
- Auch der Taunus unter anderem mit Bad Homburg ist nur etwa eine Stunde entfernt
- Oder wie wäre es mit einem Besuch in Wiesbaden, Offenbach, Limburg an der Lahn oder Seligenstadt
- Hier gibt es einen tollen Reiseführer für das Rheingau*
- Und Liebhabern von Belletristik empfehle ich den Rüdesheim Krimi*
Transparenz und Vertrauen: In diesen Beitrag befinden sich Empfehlungs-Links, welche mit *gekennzeichnet sind. Diese bedeutet für dich keine Mehrkosten, aber: Wenn du über einen dieser Links etwas kaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Diese hilf mir, diese Seite zu betreiben und unterstützt den Blog und meine Arbeit. Vielen lieben Dank!