Die Ruine Kaltenburg in der Nähe von Giengen an der Brenz und Niederstotzigen thront hoch über den Tälern der Hürbe und der Lone und ist eine der schönsten Burg-Ruinen in Baden-Württemberg. Eine Interessengemeinschaft kümmert sich hier liebevoll um den Erhalt der Burgruine und bietet auch immer wieder Führungen durch die alten Gemäuer an. Wenn Ihr also zu Besuch in der nahegelegenen Charlottenhöhle sein, dann schaut unbedingt auch an der Kaltenburg vorbei. Es lohnt sich.
Wie komme ich zur Kaltenburg?
Die Kaltenburg liegt wie auch die Charlottenhöhle in der Gemeinde Hürben, in der Nähe der A7. Kommt Ihr aus Norden nehmt die Ausfahrt Giengen an der Brenz, kommt Ihr von Süden nutzt die Ausfahrt Niederstotzingen. Haltet Euch dann jeweils an die Ausschilderung nach Hürben. Dort ist dann die Charlottenhöhle ausgeschildert, nach der Ihr Euch richten könnt.
Um zur Burg selbst zu gelangen, habt Ihr zwei Optionen. Ihr könnt zum einen auf dem großen Parkplatz der Charlottenhöhle parken. Auf halben Weg am Aufstieg zur Höhle geht dann der Wanderweg zur Ruine Kaltenburg ab. Dann könnt Ihr einfach der Ausschilderung folgen.
Alternativ dazu fahrt noch ein Stück weiter und an der nächsten Kreuzung rechts. Dann gibt es auf der rechten Seite einen Wanderparkplatz, von dem aus Ihr den Aufstieg zur Burg ebenfalls angehen könnt.
Da ich zuerst die Charlottenhöhle besucht hatte, war die erste Variante für mich die bessere Variante.
Übrigens, keine Angst, wenn es zwischendurch mal aussieht, als ob Ihr Euch verlaufen habt, die Ruinen werden kurze Zeit später vor Euch auftauchen. Die kleine Steintreppe hat es allerdings in sich, bieten aber auch Vorfreude auf die Ruine.
Ein bisschen Geschichte zur Kaltenburg
Errichtet wurde die Kaltenburg im 12. Jahrhundert, etwa im das Jahr 1180. Ursprünglich war sie ein fünfeckiger Komplex mit rund 300 Metern Umfang, der über verschiedene Zeit-Epochen errichtet wurde. Ihre Blütezeit hatte die Burg um das Jahr 1435.
Leider wurde die Burg im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) fast vollständig zerstört. Später wurde sie teilweise wieder aufgebaut und war bis ins 19. Jahrhundert sogar noch bewohnt.
Nach dem Auszug der letzten Burgherren war die Kaltenburg leider dem Verfall ausgesetzt und bereits kurze Zeit später wurde sie nur noch als „Ruine Kaltenburg“ bezeichnet. Traurig, wenn man sich die frühere Schönheit der Burg vorstellt.
Seit den 1970er Jahren gab es immer wieder Versuche, die Ruine wieder Instand zu setzen oder auch nur vor dem weiteren Verfall zu schützen, die aber allesamt scheiterten. Bis sich dann im Jahr 2014 die Interessengemeinschaft gründete, die sich bis heute um die Burgruine kümmert. Dank ihres Einsatzes und umfangreichen Sanierungsarbeiten im Jahr 2016 ist die Ruine heute wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
Ein Blick ins Innere des Burgturms
Bei meinem Besuch hatte ich das Glück, dass gerade eine der Führungen durch den Burgturm der Kaltenburg gestartet war, der ich mich anschließen konnte. Ein wahrer Glücksgriff, denn ein Blick ins Innere ist wirklich eine kleine Reise in die Vergangenheit.
Die Führungen werden ebenfalls von der Interessengemeinschaft organisiert und man hat wirklich gemerkt, mit wie viel Herzblut der nette Herr dabei war. Statt langweiliger Vorträge gab es spannende und interessante Geschichten, die auch mal zum Lachen waren und natürlich durfte auch einige angefasst werden. Wer also schon immer einmal ein echtes Kettenhemd tragen oder nur wissen wollte, wie schwer das ist, der kann das hier erleben. Oder auch mal einen Morgenstern in der Hand halten und dessen Gewicht und damit Kampfkraft spüren, war möglich.
In eine Etage weiter oben gibt es einen alten Aufenthaltsraum, so wie er zu früheren Zeiten wohl auch aussah. Zu alten Ausstellungsstücken, Gläsern und Musikinstrumenten gab es weitere Anekdoten über die Kaltenburg zu hören.
Auch hier gab es wieder einige Lacher und beim Sitzen auf den alten Bänken konnte man sich gut vorstellen, wie es hier früher zugegangen sein muss.
Von der obersten Etage des Turms aus hatten wir dann einen wunderbaren Ausblick für das Lonetal und die Hürbe. Ein entspannender Abschluss der Führung und wir hatten genug zeit, alles wirklich zu genießen.
Die Führungen sind übrigens kostenlos, Spenden werden aber dankend entgegen genommen, um die Burgruine auch weiterhin erhalten zu können. Wie gesagt, man hat wirklich das Herzblut gespürt, dass hier hinein gesteckt wurde und so versteht sich die Spende fast von selbst, um dieses Kleinod zu erhalten.
Die Termine für die Führungen findet Ihr übrigens auf der offiziellen Webseite der Burgruine. Meist finden sie alle zwei Wochen sonntags statt,
Die Ruine Kaltenburg im Überblick
- Adresse: Lonetalstraße, 89537 Giengen an der Brenz
- Öffnungszeiten: Die Ruine selbst kann rund um die Uhr besucht werden. Die Führungen finden etwa alle 2 Wochen immer Sonntags statt. Die genauen Daten findet Ihr auf der offiziellen Webseite.
- Eintritt: Der Besuch der Ruine ist kostenlos, für die Führungen wird ebenfalls keine Gebühr erhoben, Spenden sind aber sehr willkommen
- Weitere Informationen: www.ig-kaltenburg.de
Und hier gibt es meine kleine Wanderung im Überblick, falls Ihr Hilfe benötigt oder diese Nachwandern möchtet. Die Wegführung sieht übrigens so wirr aus, weil ich während der Führung im Burgturm hin und her gelaufen bin. Also keine Angst.
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Ich hoffe, Ihr habt jetzt richtig Lust bekommen, selbst einmal der Ruine Kaltenburg einen Besuch abzustatten. Es lohnt sich.
- Vor meinem Besuch an der Ruine Kaltenburg war ich in der Charlottenhöhle unterwegs
- Danach bin ich noch das Jakobswegle gewandert, dass sich ebenfalls in der Nähe befindet
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