Wernigerode, die Stadt im Harz scheint wie aus einem Märchenbuch entsprungen. Mit ihren malerischen Fachwerkhäusern, verwinkelten Gassen und der einmaligen Kulisse des Harzgebirges ist diese Stadt ein Paradies für alle, die eine Mischung aus Natur, Geschichte und einem Hauch von Zauber suchen. Ich nehme Euch mit auf meinen Streifzug durch Wernigerode und verrate Euch, warum ein Besuch in dieser charmanten Stadt jeden begeistert, der das Besondere liebt.
Wie komme ich nach Wernigerode?
Schon die Anreise nach Wernigerode ist eine Freude. Der Harz ist das ganze Jahr über eine Augenweide, und allein die Fahrt dorthin stimmt einen auf das Abenteuer ein. Wernigerode liegt in Sachsen-Anhalt und ist gut erreichbar – ob mit dem Auto (direkt an der A36), der Bahn* oder sogar mit dem Fahrrad, wenn man etwas abenteuerlustiger ist. Vom ersten Moment an verzaubert Wernigerode mit seinem Anblick. Schon beim Einfahren in die Stadt sieht man die bunten Fassaden und das eindrucksvolle Schloss, das über allem thront.
Die Fachwerkhäuser – Ein Spaziergang durch das Altstadtmärchen
Das Herz Wernigerodes ist die Altstadt, und das zu Recht. Die Fachwerkhäuser hier sind einzigartig und reichen bis ins Mittelalter zurück. Es gibt Häuser, die schmaler sind als ein Auto, und dann wieder prunkvolle Gebäude mit reich verzierten Fassaden. Die Farben der Häuser – in Gelb, Blau, Grün und Rot – machen Wernigerode zu einem wahren „bunten Hund“ unter den deutschen Städten. Ein Highlight ist das berühmte „Kleinste Haus“ in der Kochstraße, das gerade einmal 2,95 Meter breit ist! Im Inneren befindet sich heute ein kleines Museum, das Einblicke in das Leben der damaligen Zeit gibt.
Mein Tipp: Lasst euch einfach treiben und schlendert durch die Altstadtgassen. Hier reiht sich ein Fotomotiv ans nächste, und man entdeckt immer wieder spannende Details und überraschende Winkel.
Alle, die lieber mehr über die Gebäude und die Stadt erfahren möchten, können aber auch gerne eine entsprechende Stadtführung buchen*
Besonders Sehenswert ist auch das Kleinste Haus in Wernigerode – eine charmante Sehenswürdigkeit und ein Beispiel für die Fachwerkarchitektur des 18. Jahrhunderts. Es befindet sich in der Kochstraße 43 und misst nur etwa 2,95 Meter in der Breite. Ursprünglich diente es als Wohnhaus, heute beherbergt es ein kleines Museum.
Das Gebäude bietet einen Einblick in die beengten Wohnverhältnisse früherer Jahrhunderte. Trotz seiner Größe verfügt es über eine Wohnstube, eine Küche und einen Schlafraum. Besucher können die engen Räume besichtigen und sich in die Lebenswelt vergangener Zeiten hineinversetzen. Das Kleinste Haus ist ein reizvolles Stück Wernigeröder Geschichte.
Das Rathaus – Ein ganz besonderes Schmuckstück
Das Rathaus von Wernigerode ist eines der bekanntesten und malerischsten Gebäude im Harz und ein herausragendes Beispiel für Fachwerkarchitektur. Es befindet sich im Zentrum der Altstadt am historischen Marktplatz und zieht Besucher mit seiner markanten Erscheinung und seiner Geschichte in den Bann.
Das Gebäude, dessen Ursprünge bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen, diente ursprünglich als „Spiel- und Gerichtshaus“. Im Jahr 1498 wurde es im spätgotischen Stil umgebaut und erhielt seine heutige prächtige Fachwerkfassade. Besonders auffällig sind die beiden schlanken, spitzen Türme, die das Erscheinungsbild dominieren. Sie geben dem Rathaus einen fast märchenhaften Charakter.
Die reich verzierte Fassade mit geschnitzten und bemalten Elementen zeigt Szenen aus der regionalen Geschichte und Mythen. Auch der prächtige Eingang und die harmonische Einbindung in den Marktplatz machen das Rathaus zu einem wahren Blickfang.
Heute wird das Rathaus nicht nur für Verwaltungszwecke genutzt, sondern ist auch ein beliebter Ort für Trauungen und kulturelle Veranstaltungen. Im Inneren können Besucher historische Räume besichtigen, die einen Einblick in die Geschichte der Stadt und ihrer Verwaltung geben. Das Wernigeröder Rathaus ist somit nicht nur ein Symbol der Stadt, sondern auch ein lebendiges Zeugnis deutscher Fachwerkkunst.
Die halben Stadttore – Zeugen der Zeit
Die halben Stadttore in Wernigerode sind ein faszinierender Teil der mittelalterlichen Stadtgeschichte und ein beliebtes Ziel für Besucher. Von den einstigen Befestigungsanlagen, die die Stadt vor Angreifern schützen sollten, sind heute nur noch zwei wenige erhalten. Fast erscheinen sie wie Ruinen, doch die Bauart ist so gewollt.
Die halben Stadttore sind nicht nur architektonische Relikte, sondern auch ein wichtiger Teil der Identität Wernigerodes. Sie laden dazu ein, die Geschichte der Stadt zu erkunden und sich in die Atmosphäre vergangener Jahrhunderte zurückzuversetzen.
Das Wernigeröder Schloss – Ein Blick in die Geschichte
Auf einem Hügel oberhalb der Stadt thront das Wernigeröder Schloss – ein echter Höhepunkt (und das im wahrsten Sinne des Wortes).Es gilt als ein Paradebeispiel historistischer Architektur und bietet nicht nur beeindruckende Ausblicke auf die Stadt und die umliegende Landschaft, sondern auch eine faszinierende Zeitreise durch die Geschichte.
Die Ursprünge des Schlosses reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück, als es zunächst als mittelalterliche Burg errichtet wurde, um die nahegelegenen Handelswege zu kontrollieren. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Anlage mehrfach umgebaut und erweitert. Besonders im 19. Jahrhundert erlebte das Schloss unter Graf Otto zu Stolberg-Wernigerode eine umfassende Neugestaltung. Es wurde im Stil des Neogotik und Historismus zu einem repräsentativen Wohnsitz umgebaut. Diese Epoche prägte das heutige Erscheinungsbild mit seinen zahlreichen Türmen, Erkern und Zinnen, die an romantische Märchenschlösser erinnern.
Das Schloss beherbergt heute ein Museum, das Einblicke in die Wohn- und Lebenskultur des Adels im 19. Jahrhundert gibt. Die prachtvoll eingerichteten Räume, darunter der Festsaal, die Bibliothek und das Speisezimmer, zeigen originale Möbel, Kunstwerke und Alltagsgegenstände der damaligen Zeit. Zudem informiert die Ausstellung über die Geschichte der Grafenfamilie Stolberg-Wernigerode und ihre Bedeutung für die Region.
Neben den historischen Innenräumen lockt das Schloss mit einem weitläufigen Schlossgarten, der im Stil englischer Landschaftsparks angelegt wurde. Veranstaltungen wie Konzerte, Sonderausstellungen und Führungen machen das Schloss Wernigerode zu einem lebendigen Kulturort.
Mit seiner eindrucksvollen Architektur, der reichen Geschichte und der herrlichen Lage ist das Schloss Wernigerode ein beliebtes Ausflugsziel und ein unverzichtbarer Teil der Harzer Kulturlandschaft. Es vereint Geschichte, Kunst und Natur auf eindrucksvolle Weise.
Um zum Schloss zu kommen, könnt Ihr übrigens die Wernigeröder Bimmelbahn nutzen. So kommt Ihr ganz gemütlich den Berg hinauf und auch wieder hinunter. Unterwegs seht Ihr zudem einige spannende Sehenswürdigkeiten, die in der Bimmelbahn auch näher erklärt werden. Eine Fahrt lohnt sich also so und so.
Übrigens, Ihr könnt den Auf- oder Abstieg auch mit einem Spaziergang im Schlosspark am Schlossberg verbinden. Da Paule mit in Wernigerode unterwegs war, habe ich diese Option genutzt und wurde mit einer gemütlichen Auszeit belohnt.
Das Baumkuchenhaus – Leckere Tradition
Das Baumkuchenhaus ist ein beliebtes Ziel für Naschkatzen und Liebhaber traditioneller Handwerkskunst. Es befindet sich am Stadtrand von Wernigerode und ist bekannt für seine Spezialität: den Wernigeröder Baumkuchen, der nach alter Tradition hergestellt wird.
Baumkuchen wird häufig als „König der Kuchen“ bezeichnet, da seine Herstellung sowohl Geschick als auch Geduld erfordert. Im Baumkuchenhaus können Besucher diesen Prozess hautnah erleben. Der Teig wird Schicht für Schicht auf eine rotierende Walze aufgetragen und vor offenem Feuer gebacken, bis die charakteristischen goldenen Ringe entstehen. Diese repräsentieren die Jahresringe eines Baumes und geben dem Kuchen seinen Namen.
Neben der Möglichkeit, Baumkuchen in verschiedenen Varianten zu probieren – ob pur, mit Schokolade überzogen oder gefüllt – bietet das Baumkuchenhaus ein gemütliches Café, in dem weitere süße Köstlichkeiten serviert werden. Auch eine kleine Ausstellung informiert über die Geschichte und Herstellung des Baumkuchens.
Das Baumkuchenhaus ist nicht nur ein Ort für Gourmets, sondern auch ein Erlebnis für die ganze Familie. Es verbindet Tradition, Genuss und Handwerkskunst und ist ein Muss für alle, die die süßen Seiten von Wernigerode entdecken möchten.
Ein Besuch in der Hasseröder Brauerei – Ein Highlight für Bierliebhaber
Ein Besuch in der Hasseröder Brauerei bietet spannende Einblicke in die Kunst des Bierbrauens. Die Brauerei, gegründet im Jahr 1872, ist eine der bekanntesten Marken im Harz und weit über die Region hinaus für ihr Pilsener bekannt.
Während einer Brauereiführung können Besucher den gesamten Herstellungsprozess miterleben, von der Auswahl der Rohstoffe bis hin zur Abfüllung. Besonders beeindruckend ist der Blick in die modernen Produktionshallen mit ihren glänzenden Braukesseln und der hochautomatisierten Technik. Die Guides erklären dabei anschaulich, wie aus Wasser, Malz, Hopfen und Hefe das charakteristische Hasseröder Bier entsteht.
Ein besonderes Highlight ist die Verkostung im Anschluss an die Führung. In einem stilvoll gestalteten Besucherbereich können verschiedene Sorten der Hasseröder Biere probiert werden. Dazu werden oft kleine regionale Snacks gereicht, die das Geschmackserlebnis abrunden.
Für Interessierte bietet das Brauereigelände auch einen Shop, in dem Souvenirs, Biergläser und andere Produkte erhältlich sind. Die Hasseröder Brauerei verbindet Tradition mit moderner Technik und ist ein faszinierender Ort, um mehr über die regionale Bierkultur zu erfahren – ein lohnenswerter Ausflug für Einheimische und Touristen gleichermaßen.
Veranstaltungen und Feste in Wernigerode
Wernigerode ist das ganze Jahr über lebendig und bietet viele Veranstaltungen, die einen Besuch noch besonderer machen. Ein echtes Highlight ist der Wernigeröder Weihnachtsmarkt, der jedes Jahr viele Besucher anzieht. Der Markt erstreckt sich über die Altstadt und verzaubert mit seinen kleinen Buden, Glühwein und weihnachtlicher Musik.
Auch das Rathaus wird in dieser Zeit festlich beleuchtet und sorgt für eine märchenhafte Stimmung. Der Weihnachtsmarkt ist bekannt für sein Kunsthandwerk, und man findet hier viele handgemachte Souvenirs und Geschenke, die das Herz erwärmen.
Im Sommer ist das „Harzfest“ eine großartige Gelegenheit, die Kultur und die Traditionen der Region zu erleben. Das Fest bietet Musik, Tanz und verschiedene Handwerksstände, bei denen man einen Einblick in die Geschichte und das Handwerk des Harzes bekommt.
Kulinarisches Wernigerode
Essen gehen in Wernigerode ist ein Genuss für jeden Geschmack. Die historische Fachwerkstadt im Harz bietet eine Vielzahl an Restaurants, Cafés und Gasthäusern, die regionale Spezialitäten und internationale Küche servieren.
Wer die kulinarischen Traditionen des Harzes kennenlernen möchte, findet in den gemütlichen Gaststuben typische Gerichte wie Harzer Käse, Wildgerichte aus der umliegenden Region und herzhaftes Schmorgericht. Besonders beliebt sind Wildragout oder Hirschbraten, die oft mit Rotkohl und Klößen serviert werden. Auch Gerichte mit Forelle, die in den klaren Gewässern des Harzes heimisch ist, stehen häufig auf den Speisekarten.
Für Freunde internationaler Küche gibt es eine breite Auswahl, von italienischen und griechischen Restaurants bis hin zu asiatischen Spezialitäten. In den Cafés der Altstadt können Besucher hausgemachte Kuchen und Torten genießen, die oft mit einem Blick auf das wunderschöne Fachwerk serviert werden.
Im Sommer laden zahlreiche Biergärten und Straßencafés zum Verweilen ein, während in den kühleren Monaten die urigen Gasthäuser mit warmem Ambiente punkten. Viele Lokale legen Wert auf frische, regionale Zutaten und bieten eine hervorragende Qualität.
Übernachten in Wernigerode
Wernigerode bietet eine Vielzahl an Übernachtungsmöglichkeiten, die von gemütlichen Pensionen bis hin zu luxuriösen Hotels reichen. Die charmante Fachwerkstadt im Harz ist ein beliebtes Reiseziel, und für jeden Geschmack findet sich die passende Unterkunft. Hier sind fünf empfehlenswerte Hotels:
- Travel Charme Gothisches Haus*
Direkt am historischen Marktplatz gelegen, bietet dieses elegante 4-Sterne-Hotel eine Kombination aus mittelalterlichem Flair und modernem Komfort. Die stilvollen Zimmer und das exzellente Restaurant machen es zu einer Top-Wahl für anspruchsvolle Gäste. - Altora Eisenbahn Themenhotel*
Besonders für Eisenbahnfans ein Highlight: Das Hotel liegt direkt an der Schmalspurbahn und bietet einen einmaligen Blick auf die Dampfloks. Die Zimmer sind gemütlich, und das Restaurant lockt mit regionaler Küche. - Hasseröder Burghotel*
Am Stadtrand gelegen, überzeugt dieses moderne Hotel mit großzügigen Zimmern, einem Wellnessbereich und Panoramablick auf den Harz. Ideal für Familien und Ruhesuchende.
Wernigerode bietet für jeden Reisenden eine passende Unterkunft, die den Aufenthalt unvergesslich macht. Stöbert doch einfach mal bei booking.com*, dort findet jeder seine perfekte Unterkunft.
Fazit: Wernigerode – Ein unvergessliches Erlebnis im Harz
Wernigerode ist eine Stadt, die man so schnell nicht vergisst. Die charmante Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern, das imposante Schloss, die Nähe zur Natur und die Herzlichkeit der Menschen machen diese Stadt zu einem wahren Schatz im Harz. Egal, ob ihr ein Wochenende oder eine ganze Woche hier verbringt, Wernigerode hat für jeden etwas zu bieten – von Geschichte und Kultur über Natur und Abenteuer bis hin zu köstlicher Harzer Küche.
Ein Besuch in Wernigerode ist wie ein Schritt in eine andere Welt – eine Welt, in der man den Alltag hinter sich lassen und einfach genießen kann. Wer auf der Suche nach einem Ziel ist, das Abwechslung, Entspannung und ein bisschen Magie bietet, ist hier genau richtig. Packt eure Wanderschuhe ein und macht euch auf den Weg in die „Bunte Stadt am Harz“ – ihr werdet es nicht bereuen!
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