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Bad Salzungen - Heilung durch Salz

Bad Salzungen – Heilung durch Salz

Bad Salzungen gehört zu den deutschen Bäder-Orten, die viele nicht auf dem Schirm haben. Dabei hat sich die kleine Stadt in Südthüringen zu einem tollen Ort der Ruhe und Entspannung entwickelt und kann auf eine lange Geschichte zurück blicken – inzwischen seit 100 Jahren darf sie sich mit dem Namenszusatz „Bad“ schmücken.

Grund genug, einmal genauer hin zu schauen und Euch Bad Salzungen etwas näher vorzustellen.

Bad Salzungen

Wie komme ich nach Bad Salzungen?

Bad Salzungen liegt in Süd-Thüringen am Rande der Rhön unweit von Schmalkalden und Eisenach. Mit dem Auto erreicht Ihr die Stadt entweder über die B19 und die B62. In der Innenstadt sind einige Parkmöglichkeiten vorhanden und vom Preis her auch in Ordnung. Hier solltet Ihr keine Probleme bekommen.

Bad Salzungen liegt auch an der Südthüringen-Bahn*, so dass Ihr problemlos mit dem Zug anreisen könnt. In der Stadt selbst ist alles fußläufig erreichbar und die Sehenswürdigkeiten nicht weit voneinander entfernt.

Wie komme ich nach Bad Salzungen
Wie komme ich nach Bad Salzungen
Wie komme ich nach Bad Salzungen

Ein bisschen Geschichte

Die Geschichte von Bad Salzungen geht bis auf das Jahr 775 zurück, als der Ort erstmals als „Villa Salzunga“ erwähnt wurde. Bereits 1289 wurde Salzungen dann mit fuldaischem Stadtrecht ausgestattet. Doch Grabungen ergaben, dass hier schon lange vor der ersten urkundlichen Erwähnung keltische Stämme siedelten, denen das Holz, die Eisenerzvorkommen und die Solequellen hier ideale Lebensbedingungen boten.

Die  Grafen zu Henneberger bestätigten 1462 für die Salzunger Saline das erste ausführliche landesherrschaftliche Pfännereiprivileg. Die Pfänner besaßen Rechte an den Solequellen und Siedehäusern, in denen sie Salzwirker, Siedeknechte, Zuträger und Borngießer beschäftigten. Schon damals sorgten die Salinen für einen großen Aufschwung, so dass sich Bad Salzungen rasant entwickelte. Insgesamt wurden in dieser Zeit 24 Gradierwerke entlang der Werra errichtet, in denen die Salinen zu einer hochprozentigen Sole gekocht wurden, um den Transport zu erleichtern.

Geschichtliches über Bad Salzungen

Einen weiteren Entwicklungsschub erlebte die Stadt dann mit Beginn des 19. Jahrhunderts, als die Heilwirkung der Sole entdeckt wurde. Bereits kurze Zeit später wurde das erste Badehaus errichtet, um Solebäder zu ermöglichen. Nachdem man bei Bohrungen 1842 hochprozentige, gesättigte Sole fand, wurden die alten Gradierhäuser nicht mehr benötigt und nach und nach abgerissen. Nur eine Gradierwand, die erst 1796/97 errichtet worden war, blieb bestehen. An dieser sollte man nun bei Atemwegsbeschwerden entlang wandern. Der feine Solenebel, der sich an der Gradierwand bildet, hat heilende Wirkung.  Sie wird übrigens bis heute zur Inhalation genutzt.

Geschichtliches über Bad Salzungen

1858  wird Bad Salzungen an die Eisenbahn-Strecke Eisenach – Coburg angeschlossen, so dass noch mehr Besucher in die Stadt strömen und die heilende Wirkung der Sole suchen.  Anfang des 20. Jahrhunderts wird daher eine zweite Gradierwand sowie eine Trinkhalle für Trinkkuren errichtet. Der Kurort erfreut sich damals immer weiter wachsender Beliebtheit und erhält 1923 den Titel „Bad“

Um den Gästen noch mehr Komfort zu bieten, wird in den 1930er Jahren ein Kurpark angelegt und ein Kurhaus errichtet. Auch zu DDR-Zeiten bleibt die Beliebtheit von Bad Salzungen ungebrochen. Die Stadt wird zum führenden Kurort für Atemwegserkrankungen in der DDR.  Und auch nach der Wende kommen weiterhin viele Besucher und Kurgäste in die Stadt, um die heilende Wirkung der Sole zu genießen. Es wurde in den letzten Jahren sehr viel restauriert und passend zum 100-jährigen-Bad-Jubiläum wurde auch das Gradierwerk komplett saniert, um seinen Besuchern noch mehr Komfort zu bieten.

Geschichtliches über Bad Salzungen

Die Sehenswürdigkeiten in Bad Salzungen

Das Gradierwerk

Es gilt als eines der schönsten Gradierwerke in ganz Deutschland und wenn man vor diesem wunderschönen Gebäude steht ist man wirklich total beeindruckt. Vor allem die erneute Restaurierung 2022, bei der das Gradierwerk komplett saniert wurde, lässt das Gebäude in einem tollen Glanz erstrahlen. Passend zum 100-jährigen-Bad-Jubiläum.

Das erste Bad Salzunger Gradierwerk wurde 1590 erbaut. Als um 1800 die Heilwirkung der Sole entdeckt wurde, begann der Kurbetrieb hier und in der Stadt. Alle Gradierwerke bis auf die heutige Ostwand der Gradieranlagen wurden abgerissen. 1901 wurde direkt gegenüber der Ostwand eine zweite Gradierwand erbaut. Auch das heute als „Gradierwerk“ bekannte Mittelgebäude wurde in dieser Zeit im hennebergisch-fränkischen Fachwerkstil erbaut. 1906 machten die Trinkhalle und der Musikpavillon das Ensemble komplett.

Beim Besuch des Gradierwerkes werde Ihr mit einem Umhang ausgestattet, um Eure Kleidung zu schützen. Dann lauft Ihr an den Holzwänden entlang und atmet tief ein. Nicht nur Kurgäste mit Atemwegserkrankungen sondern auch Tagesgäste, die das Ganze „einfach mal probieren“ wollen, sind hier herzlich willkommen.

Das Gradierwerk in Bad Salzungen
Das Gradierwerk in Bad Salzungen
Das Gradierwerk in Bad Salzungen

Der Burgsee

Neben dem Gradierwerk ist der Burgsee ein weiterer Ort der Erholung in Bad Salzungen. Der See hat einen Durchmesse von ca 1,5 Kilometer. Um ihn zu umrunden benötigt Ihr etwa 30 Minuten – ein schöner kleiner Spaziergang. Der durch Salzauslagerungen entstandene Einbruchsee hat übrigens keinen kompletten Boden und keinen sichtbaren Zufluss. Taucher versuchten eine Verbindung zu anderen Seen der Umgebung zu finden, doch die unterirdischen Gänge waren teilweise nicht zu erkunden.

Entlang des Sees gibt es immer wieder kleine Stege, Bänke und andere Sitzmöglichkeiten. Hier kann man einen Moment innehalten und den Burgsee und die Seerosen darauf bestaunen. Die perfekte Möglichkeit zum Entspannen. Wenn Ihr mit Kindern unterwegs seid, dann solltet Ihr unbedingt auf dem Spielplatz „Schnepfenburg“ vorbei schauen. Hier können sich die Kleinen richtig austoben. Auch die Fledermaus-Station auf der anderen Seite des Sees ist für Groß und Klein sehr interessant.

Unterwegs kommt Ihr zudem an einigem Sehenswerten vorbei. Zum Beispiel an der alten Stadtmauer, dem Planetarium und dem Kurhaus.

Der Burgsee in Bad Salzungen
Der Burgsee in Bad Salzungen
Der Burgsee in Bad Salzungen

Die alte Stadtmauer

Am Rand des Burgsee findet Ihr Überreste der alten Stadtmauer. Diese wurde ursprünglich im 14. Jahrhundert errichtet und um 1669 noch einmal erweitert.

Nach dem großen Stadtbrand 1786 wurde die alte Stadtmauer eingerissen und die Steine wurden zum Wiederaufbau genutzt. Die Reste der Mauer wurden dem Verfall preisgegeben.

Erst 2011 wurden Teile des Stadtgrabens und der Stadtmauer restauriert und können nun wieder bestaunt werden.

Die alte Stadtmauer in Bad Salzungen
Die alte Stadtmauer in Bad Salzungen
Die alte Stadtmauer in Bad Salzungen

Der Haunsche Hof

Der Haunsche Hof ist eines der ältesten Gebäude der Stadt und eine der romantischsten Ecken in Bad Salzungen.

Bis 1450 residierten in den Kemenaten neben der Schnepfenburg hauptsächlich die Herren von Leimbach. 1487 bekam bekam dann die Familie von Haun den alten „Henneberger Hof“ vom Grafen Friedrich von Henneberg geschenkt und benannten ihn in „Haunschen Hof“ um. 1624 wurden die Gebäude im Renaissancestil umgebaut. 1810 ging das Haus dann in bürgerlichen Besitz über.

Heute können sich die Besucher an dem Treppenturm mit dem Rundportal und dem Doppelwappen erfreuen. Außerdem befindet sich im Haunschen Hof heute das Standesamt der Stadt sowie ein Restaurant und Café.

Der Haunsche Hof in Bad Salzungen
Der Haunsche Hof in Bad Salzungen
Der Haunsche Hof in Bad Salzungen

Das Museum am Gradierwerk

Im Museum am Gradierwerk in Bad Salzungen erfahrt Ihr mehr über die Bedeutung der Solevorkommen und der Salzgewinnung für die Geschichte der Stadt. Das Gebäude selbst wurde 1870 als Zweckgebäude für die gesundheitliche Nutzung der Solequellen errichtet und zeugt damit von der fast 150-jährigen Kurgeschichte von Bad Salzungen. Seit Mai 2013 befindet sich hier das regionale Museum.

Im Erdgeschoss des Gebäudes findet Ihr auch die Tourist-Information von Bad Salzungen. Außerdem gibt es hier immer wieder kleine Sonderausstellungen. Im Obergeschoss findet sich die Dauerausstellung des Museums. In drei Ausstellungsräumen erfahrt Ihr mehr über die Entstehung der Salzvorkommen, die frühgeschichtliche Salzgewinnung, die Geschichte der Salzunger Saline, die Entwicklung von Bad Salzungen vom Landstädtchen zum Badeort sowie über Kuren im Wandel der Zeit.

Das Museum am Gradierwerk
Das Museum am Gradierwerk

Das Museum am Gradierwerk

Die Solewelt Bad Salzungen

Wer nach einem langen Tag in der Stadt etwas Erholung sucht, der sollte unbedingt in der Solewelt Bad Salzungen vorbei schauen. Taucht ein in die mystische Welt der Kelten und erlebt die volle Entspannung in der Bade- und Saunalandschaft direkt im Gradierwerk.

Die Solewelt beherbergt verschiedene Becken wie das Sole-Schwebebecken oder auch das „Salinchen“, das perfekt für Kleinkinder geeignet ist. Außerdem gibt es eine Saunalandschaft mit sieben Saunen und Schwitzräumen. Und wem das noch nicht genug Entspannung ist, der sollte in der Salzgrotte Platz nehmen.

Die Solewelt Bad Salzungen
Die Solewelt Bad Salzungen
Die Solewelt Bad Salzungen

Weitere Sehenswürdigkeiten in Bad Salzungen

Natürlich hat Bad Salzungen noch einige weitere Sehenswürdigkeiten zu bieten. Hier noch ein kleiner Überblick:

  • Planetarium – Das Planetarium befindet sich direkt am Burgsee. Der Projektor – das Herzstück des Planetariums – stammt aus dem Jahr 1951. Der künstliche Sternenhimmel wird an einer großen Kuppel mit 8 Meter Durchmesser dargestellt. Hier gibt es immer wieder interessante Veranstaltungen
  • Der Markbrunnen – Der Marktbrunnen mit zwei Frauengestalten symbolisiert die Kur: Während sich die Kranke vor Schmerzen krümmt, reicht ihr die Gesunde die heilende Sole.
  • Das Relief Siedehandwerk – Relief an einem Haus zwischen Marktplatz und Burgsee zeigt die historischen Berufe des in Bad Salzungen ansässigen Siedehandwerks.
  • Die Evangelische Stadtkirche –  Die evangelische Stadtkirche wurde von 1789 bis 1791 erbaut. Bemerkenswert ist die „Sauer-Orgel“, die der Meininger Herzog Georg II. 1909 den Bad Salzungern als Anerkennung für ihren berühmten Kirchenchor stiftete.
  • Das Rathaus – Das Rathaus von Bad Salzungen wurde ursprünglich 1289 erbaut. Nach dem großem Stadtbrand 1786, wurde das neue Rathaus 1790 als schlichter Barockbau errichtet.
  • Die Schnepfenburg – Das heutige Amtsgericht ist auch als Schnepfenburg bekannt. Die Burg diente einst zur Sicherung der zahlreichen Solevorkommen der Stadt und wurde nach dem Stadtbrand in den Jahren 1786-92 wieder aufgebaut. Laut Überlieferung nisten hier die Schnepfen – Wasservögel – die ihren Platz auf dem Amtssiegel der vom Bad Salzungen gefunden haben.
  • Das Kurhaus – Der schlichte Bau aus den 1930er Jahren befindet sich am Rande des Burgsee und beherbergt heute ein Restaurant und Café
Das Planetarium in Bad Salzungen
Der Marktbrunnen in Bad Salzungen
Das Relief Siedehandwerk in Bad Salzungen
Das Rathaus von Bad Salzungen
Die evangelische Stadtkirche in Bad Salzungen

Die Kunstruine Frankenstein

Eine Kunstruine? Ja, die gibt es oberhalb vom Bad Salzungen. Früher stand hier eine richtige Burg, doch die Ruine wurde erst später errichtet und „künstlich hergestellt“. Sie ist im Prinzip ein Nachbau der zerstörten Burg Frankenstein. Von der originalen Burg selbst ist eigentlich nur noch das Bodendenkmal Frankenstein mit seinen Wällen und Gräben unterhalb der heutigen Anlage erhalten.

Die Burg wurde irgendwann zwischen dem 6. und dem 8. Jahrhundert erbaut. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 816. Der gewaltsame Versuch der Familie von Frankenstein, ihr Territorium auszuweiten, scheiterte. 1265 wurde die Burg zum ersten Mal zerstört.

Nachdem diese wieder aufgebaut wurde, kam es erneut zu Kämpfen. 1311 musste die Burg endgültig an Fulda abgetreten werden. Kurze Zeit später starb das Geschlecht der Frankensteiner aus und die Burg zerfiel komplett.

Die heutige Kunstruine wurde als Andenken an die Frankensteiner Geschichte im Jahr 1891 erbaut und eingeweiht. Heute ist sie ein beliebtes Ausflugsziel. Zudem gibt es hier immer wieder die verschiedensten Veranstaltungen.

Die Kunstruine Frankstein bei Bad Salzungen
Die Kunstruine Frankstein bei Bad Salzungen
Die Kunstruine Frankstein bei Bad Salzungen
Die Kunstruine Frankstein bei Bad Salzungen
Die Kunstruine Frankstein bei Bad Salzungen

Die Kunstruine Frankstein bei Bad Salzungen

Essen gehen in Bad Salzungen – Extratipp Panorama Hotel Am Frankenstein

Verbunden mit der Kunstruine Frankenstein gibt es auch gleich noch einen Tipp zum Essen gehen. Denn das Panorama Hotel Am Frankenstein, das sich direkt neben der Kunstruine befindet, beherbergt ein wirklich tolles Restaurant, das ich aus vollem Herzen empfehlen kann. Man hat hier einen wundervollen Ausblick über die Rhön und den Thüringer Wald, den man voll und ganze genießen kann, während man auf das Essen wartet.

Auch das Essen selbst war sehr lecker und die Portionen riesig. Hier wird jeder satt und genießen kann man das Ganze auch noch.

Panorama Hotel Am Frankenstein bei Bad Salzungen
Panorama Hotel Am Frankenstein bei Bad Salzungen
Panorama Hotel Am Frankenstein bei Bad Salzungen
Panorama Hotel Am Frankenstein bei Bad Salzungen
Panorama Hotel Am Frankenstein bei Bad Salzungen

Fazit – Lohnt sich ein Besuch in Bad Salzungen ?

Diese Frage kann ich mit einem klaren Ja beantworten. Bad Salzungen ist eine wunderschöne Stadt in der man viel Entspannung finden und zudem noch seiner Gesundheit etwas Gutes tun kann. Zudem ist die Stadt ein perfekter Ausgangsort für Ausflüge in die Rhön und in den Thüringer Wald

Unterwegs in Bad Salzungen
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Kathleen

Hallo, ich bin die Gründerin von Immer auf Reisen. Seit mehr als 3 Jahren schreibe ich über Deutschland und Europa. Ich liebe es, unser Land immer wieder neu zu entdecken und ich möchte Euch animieren, ebenfalls Neues in Eure eigene Umgebung zu entdecken und so Immer auf Reisen zu sein.

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