Am Fuß des Kreuzberg liegt das kleine Städtchen Bischofsheim in der Rhön. Wer zum „Heiligen Berg der Franken“ möchte, kommt hier zwangsläufig vorbei. Und nach dem Wandern auf dem Kreuzberg eignet sich Bischofsheim perfekt für einen kleinen Stadtbummel und um den Tag ausklingen zu lassen.
Übrigens die Stadt heißt erst seit 2020 Bischofsheim in der Rhön. Davor hieß der Ort Bischofsheim an der Rhön. Die Geschichte dahinter ist etwas kompliziert und grob gesagt liegt es daran, dass als Rhön früher nur die Lange Rhön bezeichnet wurde. So lang die Stadt nur an der Rhön. Heute liegt sie in der Rhön. Schön ist das Städtchen so oder so und damit auf jeden Fall einen Besuch wert.
Wie komme ich nach Bischofsheim?
Bischofsheim liegt in der Rhön direkt an der Grenze von Bayern und Hessen. Und die Stadt liegt auch in der Mitte zwischen den Autobahnen A7 und A71. Mit dem Auto erreicht Ihr Bischofsheim i.d.Rhön über die Bundesstraßen 278 und 279. Es gibt einen Parkplatz direkt an der Altstadt, der auch gut ausgeschildert ist. Von dort aus, seid Ihr in kürzester Zeit bei allen Sehenswürdigkeiten. Es gibt zwar auch einzelne Stellplätze in der Altstadt, doch die sind heiß begehrt und eher für Kurzzeitparker.
Seid Ihr lieber mit dem öffentlichen Nahverkehr unterwegs, dann nehmt Ihr am besten die Bahn bis Bad Neustadt und von dort aus den Bus bis nach Bischofsheim.
Wissenswertes über Bischofsheim
Urkundlich erwähnt wurde Bischofsheim erstmals in 13. Jahrhundert. Allerdings zeigen Funde, dass es hier bereits zur Zeit der Kelten eine Siedlung gab.
Wieso die Stadt „Bischofsheim“ heißt, ist nicht komplett geklärt. Traditionell wird angenommen, dass die Namensgebung auf den Heiligen Bonifatius zurückgeht. Dieser erreichte die Siedlung auf seinem Weg vom Benediktinerkloster Fulda zur Kaiserpfalz Salz, um hier Rast machen zu könne. Forscher gehen jedoch fast eher davon aus, dass sich das „Bischof“- wie bei ähnlich bezeichneten Orten – auf die Lage an einem langgezogenen Bergrücken bezieht.
Die Geschichte zur Namensänderung im Jahr 2020 habe ich Euch ja oben schon beschrieben. Seitdem heißt die Stadt nicht mehr Bischofsheim an der Rhön sondern Bischofsheim in der Rhön, oder auf Amtsdeutsch Bischofsheim i.d. Rhön. Hier könnt Ihr die gesamte Geschichte nachlesen.
Sehenswürdigkeiten in Bischofsheim
Die Altstadt von Bischofsheim ist sehr übersichtlich und Ihr könnt alle Sehenswürdigkeiten der Stadt problemlos zu Fuß erkunden. Und genau das macht den Charme der Kleinstadt aus. Also setzt Euch doch einen Moment in eines der Cafés und Restaurants am Marktplatz und lasst die Stimmung einfach auf Euch wirken.
Der Marktplatz
Der Marktplatz ist das Herz der kreisrunden Altstadt – kein Wunder, denn die ersten Siedler im Mittelalter legten den Ort systematisch als „fränkischen Rundling“ an.
Am Marktplatz finden sich verschiedene Restaurants, Kneipen und Imbissverkäufe. Macht doch einen kleinen Stopp, genießt ein Essen oder einen Kaffee und genießt die Kleinstadt-Stimmung.
Gleich zwei Marktbrunnen gibt es hier zu sehen, deren gusseiserne Zierplatten aus dem Bischofsheimer Eisenhammer stammen und im 16. Jahrhundert gefertigt wurden. Sehenswert ist auch der Nerbelstein. Dieser diente einst als Eichmaß für Getreide.
Und wenn Ihr so über den Marktplatz und die Altstadt schlendert werden Euch sicher immer wieder verschiedene Holzkunstwerke begegnen, welche auf die örtliche Holzbildhauerschule aufmerksam machen. Diese zählt zu den wenigen in Deutschland, an denen junge Leute sich zum staatlich geprüften Holzbildhauer ausbilden lassen können. Entsprechend stolz ist man in Bischofsheim auf all die Kunstwerke. Wer sich mehr dafür interessiert – ein ganzer Skulpturenweg zieht sich durch die gesamte Innenstadt.
Dieser Tradition sind auch die vielen bunten Blumenkästen geschuldet, die man überall in der Stadt sehen kann, und die teilweise auf die rationellen Berufe der (früheren) Einwohner hinweisen. Also lauft doch einfach mal durch die Stadt und sucht nach den bunten Blumenkästen.
Die orthodoxe Kirche von Bischofsheim
Vom Markplatz aus sticht einem dann auch sofort die wohl außergewöhnlichste Sehenswürdigkeit von Bischofsheim ins Auge: die kleine orthodoxe Kirche. Die beiden blau und golden verzierten Zwiebeltürme glitzern in der Sonne und ich denke, nicht nur ich werde mir da ein bisschen die Augen gerieben haben.
Die orthodoxe Kirche hier gibt es übrigens erst seit 2001. Früher war das Gebäude der Saalbau des Gasthauses Stern. Von 1971 bis 1990 gab es hier eine Diskothek. Danach drohte das Gebäude zu verfallen, bis die orthodoxe Kirchgemeinde das Gebäude im Jahr 2000 kaufte und in ihre Kirche umbaute.
So wurde Bischofsheim um eine außergewöhnliche Attraktion reicher.
Die Kirche St. Georg
Auf der gegenüberliegenden Seite des Marktplatzes findet Ihr dann auch die katholische Pfarrkirche der Stadt. St. Georg wurde 1607 – 1610 im Stil der Nachgotik errichtet und ist eine der bedeutendsten Bauten aus der Zeit des Fürstbischofs Julius Echter.
Spannend: Zuletzt wurde die Kirche St. Georg 1966 erweitert – um 9 Meter, bis zum Zentturm. Dieser gehörte ursprünglich zu dem romanischen Kirchenbau, der durch die Kirche St. Georg ersetzt wurde.
Der Zentturm
Wie oben schon erwähnt war der 26 Meter hohe Zentturm früher einmal ein Kirchturm und stammt aus dem 13. Jahrhundert. Nachdem die dazugehörige romanische Kirche durch die Kirche St. Georg ersetzt wurde, diente er als Stadtturm, in den eigens ein Turmwächter einzog.
Normalerweise können Besucher die 126 Stufen hinaufsteigen und den Ausblick genießen. Den Schlüssel dafür gibt es dann im Tourist Büro anzuholen. Aktuell ist der Turm allerdings vorübergehend geschlossen. Im Zweifelsfall fragt am Besten kurz vorher bei der Touristinformation nach.
Das Rentamt
Gleich neben Kirche und Zentturm findet Ihr das Rentamt. Der stattliche Renaissancebau wurde um 1600 erbaut und war ab 1663 Sitz von Zentgraf, Amtmann, Fortmeister und Zunftrichter. Bis 1803 war das Gebäude zudem Arbeitsplatz und Wohnort der fürstbischöflichen Amtmänner aus Würzburg und wurde später zum Amtsgericht.
Extra-Tipp: Hinter dem Rentamt beginnt ein schöner Park, der zum entspannen einlädt. Einfach zwischen Rentamt, Zentturm und Kirchen durchlaufen und schon seid Ihr im Grünen.
Die Christuskirche
Um die Liste der Kirchen in Bischofsheim komplett zu machen, soll auch die Christuskirche nicht unerwähnt bleiben. Die evangelische Kirche der Stadt befindet sich am Rand der Altstadt. Die im klassizistischen Stil erbaute und erst 1903 eingeweihte Christuskirche geht damit leider meist etwas unter. Trotzdem solltet Ihr der Kirche einen kleinen Besuch abstatten und Euch einen Moment niederlassen.
Interessantes rund um Bischofsheim
Ihr habt Lust auf noch mehr Sehenswürdigkeiten? Auch in der näheren Umgebung von Bischofsheim gibt es einiges zu entdecken:
- Ruine Osterburg: Etwas außerhalb der Stadt liegt die Ruine Osterburg. Um sie ranken sich sich Legenden. So soll sie mithilfe eines Zwergenschatzes erbaut worden sein. Zudem berichten vor allem nächtliche Besucher von einer weiße Frau, die hier einen Schatz bewacht und nur denen, die eigentlich gar nicht danach suchen, ein paar Goldmünzen zusteckt. Heute kann man von der Osterburg nur noch ein paar Mauerreste entdecken. Man sagt, dass man das Kloster auf dem Kreuzberg aus ihren Steinen errichtet hat.
- Die Kreuzberg-Schanzen: Im Ortsteil Haselbach gelegen findet Ihr die Kreuzberg-Schanzen. Hier finden immer noch regelmäßig kleinere Skispringen statt. Vielleicht habt Ihr ja Glück.
- Der Kreuzberg: Und natürlich lockt vor allem der Kreuzberg selbst immer wieder Besucher an. Hier findet Ihr zum Beispiel eine Tour und wichtige Informationen rund um den Kreuzberg. Doch natürlich bietet der Berg und die Gegend noch viele weitere Wandermöglichkeiten.
- Der Rothsee: Der Rothsee liegt auf dem Weg zum Hochrhöner etwa 2 Kilometer außerhalb von Bischofsheim. Auch hier lässt es sich wunderbar wandern. Außerdem gibt es hier Angelmöglichkeiten und die Fischerhütte direkt am See lockt auch gleich mit Fischspezialitäten aus dem Räucherofen.
- Der Braunkohlestollen „Einigkeit: Ihr wollte lieber in die Tiefe statt in die Höhe? Der Braunkohlestollen „Einigkeit 1844“ am Bauersberg ist ein historisches Relikt aus der Zeit des Braunkohleabbaus in der Rhön. Heute ist der etwa 60 Meter lange Stollen für Besucher geöffnet. Das Besucherbergwerk ist üblicherweise von Ostern bis Oktober durchgehend geöffnet. Nur im Winter ist er wie viele andere Höhlen auch zum Schutz der Fledermäuse geschlossen.
- Von Bischofsheim aus kann man viele tolle Orte in der Rhön wie Ostheim, Fladungen, Tann oder auch Kaltennordheim entdecken.
- Und natürlich bietet die Rhön jede Menge Wandermöglichkeiten
- Wie wäre es neben der Wanderung zum Kreuzberg zum Beispiel mit der Wanderung zum Berghaus Rhön und zum Basaltsee Tintenfass
- Du suchts eine Übernachtung in Bischofsheim? Dann schau man hier* vorbei.
- Als Wanderkarte für die Gegend empfehle ich Dir diese hier*
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