Der Kreuzberg – mit 928 Metern der dritthöchste Berg der Rhön und „Der Heilige Berg der Franken“ – ist zu jeder Jahreszeit ein beliebtes Wanderziel. Auch uns zieht es immer wieder dort hin zurück, nicht nur wegen des Bieres. Denn das lockt jedes Jahr tausende ins Kloster. Oder wie der Kardinal Faulhaber schon ins Gästebuch des Kloster schrieb:-
Und deshalb gibt es jetzt von mir eine kleine Wanderung, die an der Gemündener Hütte startet und somit kaum den Berg hinauf führt. Dafür gibt es eine tolle Aussicht inklusive, genauso wie ein leckeres Klosterbier und eine noch leckere Einkehrmöglichkeit. Gespannt? Dann lest weiter.
Wie komme ich zur Gemündener Hütte?
Die Gemündener Hütte liegt etwas oberhalb von Bischofsheim in der Rhön. Am Besten folgt Ihr der Ausschilderung Richtung Kreuzberg. Kurz bevor Ihr diesen erreicht, biegt Ihr links ab.
Wer mag und gute Kondition hat, kann sein Auto hier gleich auf dem kleinen Parkplatz an der Straße stehen lassen und zur Gemündener Hütte hinauf laufen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, auf der Buckelpiste weiter bis nach oben zu fahren und dort zu parken.
Die Gemündener Hütte selbst bietet sich auch als Ausflugsziel an. In einer herrlichen Atmosphäre mit gigantischem Ausblick kann man hier lecker speisen – aber dazu später mehr.
- Adresse: Kreuzberg 22, 97653 Bischofsheim in der Rhön
- Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 11:00 – 18:00 Uhr | Mittwochs bis 20:00 Uhr | am Wochenende kann man die Hütte mieten
- Weitere Informationen: www.gemuendener-huette.de
Über die Kreuze von Golgatha zum Kloster Kreuzberg
Von der Gemündener Hütte aus ging es über die „Gabalier-Bank“ (wenn Ihr diese seht, wisst Ihr warum) vorbei den Hang hinauf. Dort trefft Ihr auf den Kloster Kreuzberg Rundweg. Auf 13 Kilometern könnt Ihr hier eine volle Runde drehen.
Wir haben uns rechts gehalten und vorbei ging es am Häuschen der Bergwacht bis hinauf auf den Gipfel des Kreuzberg. Dabei könnt Ihr Euch immer einfach Richtung der großen Antenne halten, die ziemlich schnell über den Wipfeln auftaucht und den Weg weist.
Über einen hügeligen Weg erreicht Ihr dann auch bald die den Sendemast des Bayerischen Rundfunks und das große Kreuz am Gipfel des Berges. Der Gipfel selbst ist mit einem fast unscheinbaren Stein markiert.
Von dort aus geht es leicht bergab zu den „Drei Kreuzen von Golgatha“ Diese sind das Wahrzeichen des Kreuzberg. Die Kreuzigungsgruppe ist zudem wohl das beliebteste Bildmotiv der Rhön. Ich selbst finde die Kreuze auch immer wieder sehr beeindruckend.
Von hier oben habt Ihr nun zwei Möglichkeiten. Zum einen könnt Ihr den Kreuzweg mit 14 Bildkapellen nutzen. Dieser Kreuzweg wurde 1710 errichtet und ist einer der ältesten seiner Art in Deutschland. Die Sandsteinfiguren stammen aus dem 18. Jahrhundert. 1870 waren sie – als sie verwitterten – vorübergehend durch gusseiserne Platten ersetzt worden. Doch 1947 wurden die ursprünglichen Sandsteinreliefs restauriert und wieder eingesetzt. Alternativ dazu könnt Ihr auch die Treppenstufen nutzen, die nach unten zum Kloster führen. Diese sind der kürzere Weg.
Im Kloster Kreuzberg
Nun heißt es natürlich das Kloster Kreuzberg selbst zu erkunden. Hier gibt es einen kleinen ausgeschilderten Rundgang, dem Ihr gerne folgen könnt. An den Gebäuden findet Ihr auch immer ein paar Informationen, die es sich zu lesen lohnt.
So könnt Ihr die Klosterkirche, die Kerzen-Kapelle, den steinernen Alter, den Wohntrakt der Franziskaner mit der Pilgerherberge, die Brauerei, die Gaststätte mit dem Fürstensaal sowie das Bruder-Franz-Haus besuchen.
Die Geschichte des Berges geht lange Zeit zurück. Schon in vorchristlicher Zeit soll sich hier eine heidnische Kultstätte befunden haben. Vom 12. bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts war der Berg unter dem Namen „Aschberg“ bekannt, da sich hier eine heilige Esche befunden haben soll. Der Name „Kreuzberg“ entstand erst nach der Errichtung der Drei Kreuze von Gogatha im Jahr 1582.
Ab 1677 wurden dann die ersten Gebäude des Klosters erbaut, 1684 wurde es zum Konvent erhoben und 1692 fertig gestellt. Das Kloster Kreuzberg hatte Glück und wurde 1803 nicht wie fast alle anderen in Bayern durch die Säkularisation aufgelöst. Lediglich die Wallfahrt war bis 1815 verboten.
Um die Errichtung des Klosters rankt sich zudem die folgende Sage „Eigentlich sollte das Kloster an einem ganz anderen Platz entstehen, doch die Steine, die Tag für Tag an die vorgesehene Stelle gebracht wurden, fanden sich unerklärlicherweise über Nacht auf dem Kreuzberg wieder. „
Schon gewusst? – Auf dem Kreuzberg befindet sich die höchstgelegene Bushaltestelle Frankens (875 Meter ü. NN)
Wenn Ihr schon auf dem Kreuzberg seid, dann solltet Ihr unbedingt auch ins Gasthaus einkehren und ein Glas Kloster Bier genießen. Die Brauerei besteht seit dem Jahre 1731 und hat damit eine lange Tradition. Dazu könnt Ihr Euch natürlich auch alkoholfreie Getränke und auch kleine Gerichte wie Brezeln, Weißwürste oder eine Suppe bestellen und so eine zünftige Brotzeit machen.
Das ganze funktioniert in Selbstbedienung, die aber für Wanderer kein Problem sein sollte. Auch Hunde sind hier willkommen, falls Ihr wie wir mit Hund unterwegs seid. So kommt auch Euer Vierbeiner zu seiner wohlverdienten Rast.
Was nicht erwünscht ist, sind „Sauftouren“, Jungesellenabschiede und co. Hier handelt es sich immer noch um ein Kloster, das sollte entsprechend respektiert und sich so verhalten werden.
Wer es ganz gemütlich mag, kann im Kloster auch übernachten. Die Klosterpension bietet sowohl komfortabel eingerichtete Zimmer mit Dusche und WC in den Zimmern wie auch einfach eingerichtete Zimmer mit warmem und kaltem Wasser in den Zimmern und Dusche und WC jeweils auf der Etage.
- Adresse: Kreuzberg 2, 97653 Bischofsheim in der Rhön
- Öffnungszeiten: Täglich 11:00 – 20:30 Uhr
- Weitere Informationen: www.kloster-kreuzberg.de
Zurück zur Gemündener Hütte mit Einkehr
Nachdem Ihr Euch gemütlich das Kloster angeschaut und Euch gestärkt hat, geht es nun an den Treppen vorbei leicht bergan zurück zur Gemündener Hütte. Hier führt ein gemütlicher Wanderweg über die typischen Rhöner Matten unterhalb des Gipfel entlang zurück. Für den Abstieg zur Hütte haben wir diesmal den Weg schräg über die Wiese gewählt. Dieser ist nicht ganz so steil wie der Weg erneut an der „Gabalier-Bank“ vorbei.
Da wir uns am Kreuzberg nur zu viert einen Brezel geteilt hatten, sind wir nach der Wanderung noch in der Gemündener Hütte eingekehrt. Und ich kann Euch das auch nur empfehlen. Die Hütte ist so richtig urig eingerichtet, wie man sich eine Berghütte nur vorstellen kann. Das Gesamtkonzept stimmt total und die Aussicht ist ebenfalls super. Das Essen war richtig lecker und dabei vom Preis absolut in Ordnung. Von mir gibt es also hier eine ganz fette Empfehlung.
Die Wanderung im Überblick
Ihr habt Lust bekommen, die Wanderung zum Kreuzberg nachzuwandern? Dann gibt es hier noch einmal alle Informationen im Überblick und auch die Möglichkeit, die Tour als GPS-Datei herunter zu laden. Ich wünsche Euch ganz viel Spaß beim Nachwandern!
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