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Eselsburger Tal - Steinerne Jungfrauen

Eselsburger Tal – Unterwegs auf der Ostalb

Ich liebe wandern im Frühling. Es ist noch nicht zu heiß und nach dem grauen Winter lechzt man gerade nach Sonne und Aufenthalt im Freien. Dazu kommen all die wunderschönen Frühblüher, die man überall entdecken kann. Nachdem ich also nun schon in Bad Überkingen die Märzenbecher besucht hatte, ging es weiter ins Eselsburger Tal auf die Ostalb.

Hier erwartet Euch ein wunderschön Wanderung, die auch Teil des Fernwanderweges „Albschäferweg“ ist. Den “Albschäfer-Zeitspur Eselsburger Talgang” könnt Ihr entweder als einfache Rundwanderung auf guten Wanderwegen machen oder Ihr fügt wie ich ein paar Klettereinlagen hinzu und macht die Wanderung so etwas spannender.

Eselsburger Tal

Start der Wanderung in Eselsburg

Start der Wanderung ist der Wanderparkplatz oberhalb des Ortes Eselsburg im Landkreis Heidenheim. Dieser ist eigentlich nicht zu verfehlen und gut ausgeschildert ist.

Wenn Ihr mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein ist es wahrscheinlich einfacher, die Wanderung von Herbrechtingen aus zu starten, da die Stadt über einen Bahnhof* verfügt. Auch Busse kommen hier regelmäßiger vorbei.

Vom Wanderparkplatz aus habt Ihr jetzt zwei Optionen. Die einfache Rundwanderung, die auch für Kinderwagen und Rollstuhl problemlos machbar ist, beginnt hier über den breiten sichtbaren Wanderweg. Für alle, die lieber etwas klettern wollen geht es in die entgegengesetzte Richtung über einen Wiesenweg in Richtung Ruine Eselsburg.

Eselsburger Tal - Start der Wanderung
Eselsburger Tal - Start der Wanderung

Die Ruine Eselsburg

Die Eselsburg gab sowohl dem Ort als auch dem Eselsburger Tal seinen Namen. Erwähnt wurde die Burg das erste Mal 1244. Sie unterstand erst den Grafen von Dillingen, später den Grafen von Helfenstein und beinhaltete viele Güter.

Doch Mitte des 14. Jahrhunderts begann der Niedergang der Burg und ab 1593 war die Eselsburg nicht mehr bewohnt und verfiel immer mehr.

Heute sind von der einst prächtigen Burg nur noch Schütthügel von verfallenen Gebäuden, ein Mauerrest sowie ein Teil des Wallgrabens sichtbar.

Der Weg über die Ruine Eselsburg ist ein schmaler Pfad, der sich durch die die Felsen auf und ab windet und hier und da auch mal sehr rutschig sein kann. Ihr solltet also auf jeden Fall trittfest sein, wenn Ihr diesen Abstecher macht.

Über einen Wiesenweg, der teilweise schwer zu erkennen ist geht es dann zurück auf den originalen Wanderweg.

Die Steinernen Jungfrauen im Eselsburger Tal

Der geschotterte Wanderweg trifft nun nach kurzer Zeit auf einer Straße. Dies war etwas, was mich auf dieser Wanderung unheimlich gestört hat, denn hier fahren ständig Autos durch und man muss im Prinzip immer aufpassen Gerade mit Kindern, die gerne umherrennen möchten, ist das wirklich nervig. Aber auch als erwachsener muss man ständig den Fahrzeugen ausweichen und die Abgase einatmen. Warum hier noch nichts gemacht wurde – obwohl es parallel dazu eine weitere Hauptstraße gibt – ist mir ein echtes Rätsel. Die Strecke von Autos zu befreien wäre ein echter Gewinn für die Wanderung.

Und nun tauchen auch die ersten Kalkstein-Felsen in der Wacholderheide auf. Ein Schild erklärt die einzelnen Felsen und informiert auch ob und wann diese beklettert werden können, denn hier handelt sich um ein Naturschutzgebiet und Tiere und Pflanzen sollen geschützt werden. So kann es zum Beispiel auch zu kurzfristigen Sperrungen kommen, wenn sich Brutvögel in einem der Felsen niederlassen. Zudem solltet Ihr natürlich immer auf den Wegen bleiben, um diese einzigartige Vegetation nicht zu zerstören.

Da ich das Tal und die Felsen gerne von oben sehen wollte ging es für mich nun steil bergauf. Belohnt wird man mit einem gigantischen Ausblick über die Brenz und Wiesen mit Küchenschellen. Hier befindet man sich mitten in der Natur während in der Nähe die ersten Schafe auf die Weide gebracht werden. Einfach wunderschön.

Der Abstieg ist schwierig aber in Ordnung, wenn man trittsicher ist, denn hier führen nur schmale Pfade nach unten. Zudem musste ich nun noch einmal ein Stück zurück laufen, um die Steinernen Jungfrauen zu bestaunen – die bekannteste Felsformation des Eselsburger Tal. Um diese rankt sich natürlich auch eine alte Sage:

„Vor vielen Jahrhunderten stand einst über dem Ort Eselsburg, auf dem schroff aufragenden Felsen, eine stattliche Burg. Die edlen Ritter „Esel von Eselsburg“ waren hoch angesehen. Doch das Burgfräulein war sehr schön, aber hart und zu stolz. Kein Freier war ihr gut genug und jeder wurde abgewiesen. Und so kam es wie es kommen musste: Das Burgfräulein wurde älter und die Freier wurden erst weniger und blieben dann ganz aus. Diese Schande ertrug sie nicht und so fing sie an, alle Männer zu hassen.

Dieser Hass war so abgrundtief, dass sie sogar den beiden jungen Mägden, die auf der Burg dienten, verbot, jemals mit einem Mann zu sprechen. Die jungen Mädchen mussten jeden Abend ins Tal hinabsteigen, um in der Brenz Wasser für den anderen Tag zu schöpfen. Für eine lange Zeit hielten sich die beiden Mägde an das Verbot, denn sie fürchteten sich vor der Strafe ihrer strengen Burgherrin.

Doch dann geschah es – nach einem langen, kalten und einsamen Winter auf der Burg freuten sich die Mädchen über den ersten warmen Frühlingstag. Sie sehnten den Abend herbei, denn nach dem Wasserholen hatten sie Feierabend. Schon auf halbem Wege hörten sie sanfte Musik. Es war der Fischer, der bei seiner Arbeit vor sich hin sang. Als er die Mädchen gewahr wurde, lud er sie ein, in seinem Boot etwas auf der Brenz zu fahren. Zuerst zierten sie sich, doch dann stiegen sie ein und verbrachten von nun an jeden Abend etwas mehr Zeit mit dem Fischer auf der Brenz.

Doch die Burgherrin schöpfte Verdacht und machte sich selbst auf den Weg, um nach den Mädchen zu schauen. Finster sah sie aus als sie sah, wie die Mägde zum Fischer ins Boot stiegen und die Brenz hinab fuhren. Ihre Gedanken waren böse und der Hass wurde beim Anblick der verliebten jungen Mädchen immer übermächtiger. Als der Fischerbursche auf Höhe des Eisweiher auch noch auch noch einen Kuss auf die Wangen hauchte stieß sie wütend hervor:

Werdet zu Stein! Das ist Eure Strafe für Euren Ungehorsam!

Die Mädchen erstarrten auf ihrer Flucht und begannen zu frieren. Ihre Herzen wurden kälter und kälter und sie wurden zu Stein. seitdem stehen sie als Felsen am Fischweiher.

In der Nacht zog ein starkes Gewitter auf. Während sich die Bewohner des Dorfes in ihren Häusern versteckten stand die Burgherrin noch stolzer als zuvor, voller Genugtuung auf dem Turm der Burg und schaute hinab ins Tal. Sie wünschte sich, dass der Blitz ins Dorf einschlagen sollte, doch er erschlug Sie und setzte Eselsburg in Flammen, so dass nur noch Ruinen übrig blieben.“

Die Steinernen Jungfrauen im Eselsburger Tal
Die Steinernen Jungfrauen im Eselsburger Tal
Die Steinernen Jungfrauen im Eselsburger Tal
Die Steinernen Jungfrauen im Eselsburger Tal
Die Steinernen Jungfrauen im Eselsburger Tal

Weiter nach Herbrechtingen

Im Tal entlang der Brenz geht es nun weiter nach Herbrechtingen Dabei gibt es immer wieder Infotafeln, die mehr über die einzigartige Natur des Tales berichten. Der Weg verläuft dabei immer in der prallen Sonne, Ihr solltet daher auf entsprechenden Sonnenschutz achten. Zudem kommen auch hier immer wieder Autos durch, die die Wanderfreude beeinträchtigen.

In Herbrechtingen könnt Ihr unter anderem das Heimatmuseum besuchen, dass direkt am Wanderweg liegt oder Ihr macht im „Café im Tal“ eine kleine Rast. Dann geht es über die Brenz und auf der anderen Seite des kleinen Flusses im Eselsburger Tal wieder zurück.

Rückweg mit viel Natur im Eselsburger Tal

Der Rückweg erfolgt über einen Waldweg. Hier gibt es keine Autos, viel Schatten und noch mehr Natur. die renaturierte Brenz bietet den verschiedensten Vögeln Brutplätze. Außerdem gibt es hier Frösche, Unken, Ringelnattern und Bergmolche. Und seit kurzem gibt es auch wieder Biber. Ich hatte sogar das Glück, einen beobachten zu können und ihm bei der Arbeit zuzuschauen.

Neben jeder Menge Märzenbechern, die allerdings schon am abblühen waren gab es hier auch Leberblümchen und Lerchensporn zu entdecken. Im Mai gibt es hier Unmengen an Wandmeister zu erleben, er sich hier im Buchenwald besonders wohl fühlt.

Dazwischen gibt es von hier aus nicht nur immer wieder einen schönen Blick auf die gegenüberliegende Seite des Tals mit seinen Felsformationen, sondern auch eigene Felsabbrüche und Felsenhöhlen. Der perfekte spannende Rückweg für diese Tour.

Und so kommt man nach einiger Zeit zurück nach Eselsburg. Hier kann man sich im „Biberbau“ noch mehr über diese wunderschönen Tiere informieren, im Biotal Hofladen einkaufen oder im Wirtshaus Eselsburg Talschenke einkehren. Dann geht es durch das Dorf zurück zum Wanderparkplatz.

Die Wanderung im Überblick

Zum Abschluss gibt es die Wanderung noch einmal im Überblick. Sie ist das ganze Jahr über empfehlenswert. Allerdings solltet Ihr wissen, dass das Eselsburger Tal sehr beliebt und daher am Wochenende und an Feiertagen meist sehr überlaufen ist. Ich empfehle Euch daher, die Wanderung eher am Wochenende zu unternehmen.

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Kathleen

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