Forchheim – die kleine Stadt in Franken haben wohl nicht viele auf dem Plan. Doch hier gibt es nicht nur den größten Biergarten Deutschlands zu entdecken, sondern noch viele weitere Sehenswürdigkeiten. Ich selbst war bei meinem Besuch im Rahmen des ReisebloggerBarcamp jedenfalls sehr positiv von der Stadt überrascht. Hier kann man es sich wirklich gemütlich machen und eine kleine Auszeit genießen.
Und gut zu erreichen ist Forchheim auch noch. Zwischen Nürnberg und Bamberg gelegen kommt man hier gut mit dem öffentlichen Nahverkehr* sehr gut an. Was vor allem perfekt ist, wenn man den Kellerwald besuchen möchte. Nach dem ein oder anderen Seidla steigt man besser nicht mehr ins Auto.
Forchheim im Überblick
Auf einer Reise durch Franken solltet Ihr Euch Forchheim auf keinen Fall entgehen lassen. Diese idyllische Kleinstadt ist einfach nur bezaubern. Ich kam als jemand, der von Forchheim bisher kaum etwas gehört hatte, und ging als echter Fan der Stadt.
Die Altstadt von Forchheim ist dabei absolut überschaubar und kann zu Fuß erkundet werden. Vom Bahnhof aus lauft Ihr etwa 15 bis Ihr die Innenstadt und die tollen alten Gebäude erreicht.
Die Königsstadt Forchheim kann auf mehr als 1200 Jahre Geschichte zurück blicken und das spürt man auch. Sehenswürdigkeiten der Superlative sucht man hier vergebens, dafür gibt es es viele wunderschöne kleine Details zu entdecken. Also setzt Euch am besten eine Weile irgendwo hin und schaut Euch ausgiebig um und saugt die Schönheit der Stadt in Euch ein. Ihr werdet es nicht bereuen
Die Altstadt von Forchheim – Sehenswürdigkeiten & Tipps
Der Rathausplatz
Der Rathausplatz ist wohl einer der schönsten Orte der Stadt. Umrahmt von wunderschönen Fachwerkhäusern ist er das Zentrum von Forchheim. Hier finden sich zudem einige wichtige Sehenswürdigkeiten.
Beginnen wir mit dem Rathaus der Stadt – ein echtes Schmuckstück aus dem Jahr 1402. Wenn Ihr Zeit habt, solltet Ihr unbedingt auch ins Innere gehen und den Rathaussaal im Obergeschoss des Ostflügels besuchen. Dieser wurde 1865-67 neugotisch umgestaltet und bietet damit einen Kontrast zum Fachwerkstil des Rathauses.
Gleich neben dem Rathaus findest Du den Magistratsbau mit seinen zahlreichen humorvollen Schnitzereien an der Fassade. So sieht man hier eine gebückte Figur, die dem Betrachter den nackten Hintern entgegenstreckt. Dies ist der so genannte „Mauerscheisser“. Diese ist auch der Grund, warum die Forchheimer auch heute noch gerne als Mauerscheisser bezeichnet.
Und ein weiteres Haus sticht auf dem Rathausplatz besonders ins Auge – das sogenannte Frechshaus Habt Ihr Euch auch schon einmal gefragt, warum Fachwerkhäuser oft nach oben hin immer größer und breiter werden? Das rührt daher, dass in früheren Zeiten Abgaben nach der Grundfläche des Hauses berechnet wurden. So wurde im oberen Bereich mehr Wohnraum geschaffen, aber man zahlte nur für die geringere Grundfläche.
Wenn Ihr Euch nun etwas umblickt seht Ihr auch schon die Stadtpfarrkirche St. Martin – die älteste Kirche von Forchheim. Die Kirche ist dem heiligen Martin von Tours – dem Schutzpatron der Franken – geweiht und war ursprünglich eine königliche Eigenkirche. Ihre Bauteile der St. Martins Kirche stammen aus dem 11. bis 16. Jahrhundert. Allerdings ist ihr heutiges äußeres Erscheinungsbild größtenteils auf Umbaumaßnahmen im 14. Jahrhundert zurückzuführen. Der Turm der Kirche überstrahlt mit seinen 57 Metern die ganze Stadt
Die Kaiserpfalz
Lauft Ihr vom Rathausplatz die Sattlertorstraße weiter, kommt Ihr direkt zur Kaiserpfalz. Diese ist eigentlich ein Bischofsschloss, das im letzten Viertel des 14 Jahrhunderts erreichtet und im 16. Jahrhundert erweitert wurde.
Doch wie kam das Schloss zu seinem Namen? Ursprünglich ging man davon aus, dass das Bischofsschloss auf den Überresten eine kaiserlichen Pfalz errichtet wurde. Archäologische Untersuchen haben inzwischen allerdings gezeigt, dass dies nicht so ist. Trotzdem bleibt die Kaiserpfalz, die Kaiserpfalz.
Heute beherbergt die Kaiserpfalz das Pfalzmuseum Forchheim sowie drei Spezialmuseen: das Archäologiemuseum Oberfranken, das Stadtmuseum und das Trachtenmuseum. Auch Veranstaltungen finden hier regelmäßig statt.
Direkt daneben findet Ihr das Amtsgericht, das 1896 im Neurenaissance-Stil erreichtet wurde. Teilweise wurde dabei Material der abgetragenen Verteidigungsanlage verwendet.
Und ebenfalls in direkter Nachbarschaft zur Kaiserpfalz befindet sich die Marienkapelle, die zum Bischofsschloss gehört. Ursprünglich im 12 Jahrhundert erbaut, wurde sie zwischen dem 14. und 18. Jahrhundert immer wieder umgebaut.
- Adresse: Kapellenstraße 16, 91301 Forchheim
- Öffnungszeit: April bis Oktober, Dienstag bis Sonntag 10:00 – 17:00 Uhr | die Termine im Winter entnehmt ihr bitte der offiziellen Webseite
- Eintritt: Erwachsene 5,00 € | Kinder 6-12 Jahre 2,00 € | Kinder bis 6 Jahre frei
- Weitere Informationen: www.kaiserpfalz.forchheim.de
Klein Venedig, Kammerers Mühle und die Fischkästen
Forchheim ist bekannt für sein Bier und Brauereien benötigen Wasser. Kein Wunder also, dass Dir dieses auf Deinem Stadtbummel immer wieder begegnen wird. Quer durch Altstadt von Forchheim schlängelt sich ein Kanal, der die Regnitz und die Wiesent verbindet und genau wie Bamberg hat auch Forchheim sein „Klein Venedig„. Die auf Pfählen errichteten Häuser hier sind einfach traumhaft. Die Bezeichnung klein ist übrigens zutreffend, doch es finden sich nicht nur hier sondern über die ganze Altstadt verteilt immer wieder ganz idyllische Eckchen am Wasser.
Das markanteste Gebäude in Klein Venedig ist wohl Kammerers Mühle, auch bekannt als das „schiefe Haus“. Das Fachwerkgebäude aus dem Jahr 1698 neigte sich im Laufe der Zeit immer weiter Richtung Fluss, ist aber bis heute stabil. Hier befindet sich heute eine Event-Location. Am Wochenende öffnet hier zudem eine kleine Bar, in der man gemütlich sitzen und die Aussicht genießen kann.
Die „Fischkästen“ die sich in der Nähe von Kammerers Mühle befinden zeugen von einer uralten Tradition der Fischerei in Forchheim. Die Kästen dienten in früheren Zeiten den Forchheimer Fischhändlern zur Wässerung der Karpfen.
Und was gibt es hier noch zu entdecken?
Natürlich hat die Stadt noch mehr sehenswertes zu bieten. Hier gibt es ein paar Tipps:
- Spaziere entlang des „Walk of Beer“
– Die Sterne des Walk of Beer stehen hier nicht für Filmstars und Musiker, sondern für die Braustätten in Forchheim. Je einen Stern findet man vor den vier noch erhaltenen familiengeführten Brauereien der Stadt und einen am Fuß des Kellerwaldes. - Entdecke die Zwingerbastion – Wusstest Du dass in stürmischen Zeiten die Bamberger Erzbischöfe Schutz in Forchheim gesucht haben? Davon berichtet die Zwingerbastion
- Blicke von der „Roten Mauer“ auf die Stadt – die Mauer erhielt ihren Namen wegen des rötlichen Sandsteins. Von hier hat man einen tollen Blick auf Forchheim
- Erlebe den Genuss – 2018 wurde Forchheim vom Freistaat Bayern als einer von 100 bayerischen Genussorten ausgezeichnet, neben den vier noch familiengeführten Brauereien gibt es hier viele tolle Gasthäuser, Cafés und Bars zu entdecken. Lasst Euch einfach auf den Genuss ein
Ihr möchtet Forchheim selbst entdecken? Hier gibt es meinen Spaziergang durch die Altstadt im Überblick und als GPS zum Download:
Der Kellerwald – der größte Biergarten Deutschlands
Mit dem Kellerwald hat Forchheim den größten Biergarten Deutschlands und einer der größten der Welt zu bieten. In dem etwa 20.000 m² großen Waldstück könnt Ihr Euch durch insgesamt 23 Bierkeller probieren. Unter anderem findet Ihr hier den:
- Schindler Keller
- Greifs Keller
- Hebendanz Keller
- Schlössla Keller
- Glocken Keller
und einige mehr. Leider haben ein Großteil der Keller nur während des Anna-Festes Ende Juli geöffnet und werden ansonsten nicht bewirtschaftet. Aber auch so wird hier jeder bestimmt sein Plätzchen finden.
Doch wie entstand der Kellerwald? Der Wald mit seinen vielen unterirdischen Gängen wurden früher nur zur Lagerung des Bieres genutzt. Irgendwann wurde es den Wirten zu mühsam, immer die Fässer nach unten in die Stadt zu rollen. Zudem sollte das frisch gebraute Bier möglichst schnell getrunken werden. Es entstanden die ersten Bierkeller, in denen das gelagerte Bier direkt ausgeschenkt wurde. So entstand eine Tradition, die bis heute anhält.
Man geht hier übrigens entweder „in den Kellerwald“ oder „auf den Keller“ – nicht verwechseln 😉
Übernachten in Forchheim
Wir haben bei unserem Besuch im „the niu Hop*“ übernachten. Ein neues kleines Hotel direkt am Bahnhof. Sehr sauber und ruhig und damit absolut zu empfehlen. Von hier aus seid Ihr in etwa 15 Minuten in der Altstadt.
Falls Ihr nach einer anderen Übernachtungsmöglichkeit Ausschau haltet, schaut doch mal bei booking.com* vorbei. Hier findet Ihr bestimmt das Richtige für Euch.
Ausflüge von Forchheim aus
Deinen Aufenthalt in Forchheim kannst Du wunderbar mit weiteren tollen Ausflugszielen verbinden.
Durch seine Lage sind weitere tolle Städte wie Bamberg, Nürnberg aber auch Coburg, Bayreuth oder Würzburg gut erreichbar. Auch ein Besuch in einer der kleinen Wein-Städte entlang des Main ist zu empfehlen.
Nur wenige Autominuten von Forchheim entfernt beginnt die Fränkische Schweiz mit seinen unzähligen Wandermöglichkeiten über teil schroffe Felsen. Oder Ihr wandert auf dem Walberla, den Ihr sogar vom Kellerwald aus besteigen könnt.
Auch das Fränkische Seenland unter anderem mit dem Großen Brombachsee ist nur etwa 1,5 Stunden entfernt. Hier könnt Ihr eine Bootstour unternehmen oder einfach nur die Seen genießen.
Wer lieber Rad fahren möchte kann dies unter anderem auf dem 5 Flüsse Radweg, der an Nürnberg vorbeiführt, oder auf dem Erlebnisradweg Hohenzollern tun.
Und Genießer könne die Oberfränkische Bierstraße, die von Hof bis nach Forchheim führt erkunden und das eine oder andere Bierchen genießen.
Fazit – Lohnt sich ein Besuch in Forchheim
Ja, Forchheim lohnt sich auf jeden Fall. Die kleine Stadt lockt nicht nur mit wunderschönen Fachwerkgebäuden und einer urigen Gemütlichkeit. Mit seinen Brauereien kann man wunderbar den Abend während eines Urlaub ausklingen lassen und Forchheim liegt ideal für viele tolle Ausflüge.
Von mir gibt es also eine ganz klare Empfehlung für die wunderschöne kleine Stadt.
- Außer in Forchheim war ich an diesem Wochenende auch noch in Bamberg und Dinkelsbühl unterwegs
- Andrea von Reisefernsehen war auf eine Kirschblütenwanderung rund um Forchheim und hat darüber berichtet
- Und Susanne von Von-Ort-zu-Ort-reisen hat sich noch näher mit dem Kellerwald beschäftigt
- Ihr sucht eine Wanderkarte für die Umgebung von Forchheim? dann empfehle ich diese hier*
- Für noch mehr tolle Ausflugstipps rund um Forchheim empfehle ich die Eskapaden Oberfranken* oder die Lieblingsorte Oberfranken
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