Bei unserem letzten Besuch auf der Insel Usedom konnten wir auch einen kleinen Abstecher nach Polen auf die Insel Wolin machen und dort Swinemünde (Świnoujście) und Misdroy (Międzyzdroje) besuchen. Ein toller Ausflug an die polnische Ostseeküste, der allen in Erinnerung bleiben wird. Hier gibt es von mir die besten Tipps und Sehenswürdigkeiten, für Euren Ausflug an der polnischen Ostsee.
Habt Ihr übrigens gewusst, dass sich das Stadtgebiet von Swinemünde auf insgesamt 44 Inseln verteilt? Allerdings sind nur drei davon bewohnt: Usedom, Wollin und Kaseburg. Es gibt hier also nicht nur viele Sehenswürdigkeiten, sondern auch viel Natur zu entdecken.
Wie komme ich nach Swinemünde und auf die Insel Wolin
Am besten reist Ihr wie wir über die Insel Usedom an. Dies ist sowohl mit dem Auto als auch mit der Bahn* möglich. Die Usedomer Bäderbahn fährt bis nach Swinemünde. Von dort müsst Ihr mit der Fähre und dann mit der polnischen Bahn weiterreisen.
Mit dem Auto erreicht Ihr Swinemünde direkt über Land über den Grenzübergang bei Ahlbeck. Wollt Ihr weiter nach Misdroy und auf die Insel Wolin, dann müsst Ihr ebenfalls die Fähre über die Swine nehmen. Aber Achtung, die Fähre direkt in Swinemünde ist nur für die Bewohner der Stadt. Mit einem deutschen Auto müsst Ihr einige Kilometer südlich fahren. Die Fähre ist dort auch gut ausgeschildert und für alle kostenlos.
Seid Ihr übergesetzt, führt Euch die Straße direkt nach Misdroy. Oder Ihr begebt Euch auf Entdeckungstour in die Natur der Insel Wolin, die von der Pommerschen Bucht und dem Stettiner Haff sowie der Swine und Dievenow und Camminer Bodden begrenzt wird.
Seit 2023 gibt es zudem einen neuen Tunnel, der unter der Swine hindurch führt und die alte Fähre ersetzt. So kommt Ihr noch leichter nach Swinemünde und nach Misdroy. Der perfekte Zeitpunkt, um diese zwei tollen Städte zu entdecken.
Sehenswürdigkeiten in Swinemünde
Die kleine Stadt die teilweise noch auf der Insel Usedom liegt, ist bei vielen Touristen vor allem wegen dem dortigen Markt und billigen Tankstellen bekannt. Doch Swinemünde hat viel mehr zu bieten. Unter anderem findet Ihr hier den mit 68 Metern höchste Leuchtturm an der polnischen Küste. Der zwischen 1854 und 1857 errichtete Leuchtturm aus Backsteinen besitzt eine Aussichtplattform und ist schon weit hin zu sehen. In seinem Sockelgebäude befindet sich zudem ein Museum für Leuchtturmwesen und Meeresrettung. Ein Tipp für einen Regentag.
Eine weitere Attraktion und ein beliebtes Fotomotiv ist der Leuchtturm Mühlenbake. Den zehn Meter hohen runden Steinturm mit seinen vier Flügeln, die an eine Windmühle erinnern, findet Ihr auf der Westmole. Seit 1873 zeigt er den ankommenden Schiffen die Einfahrt in die Swine per Lichtsignal an. Heute erinnert er eher an ein Postkartenmotiv und gehört wohl zu den meistfotografierten Gebäuden der Stadt.
Und auch die imposante Festung Swinemünde aus dem 19. Jahrhundert ist immer einen Besuch wert. Sie sollten damals der Abwehr feindlicher Schiffe dienen. Heute kann man noch die Überreste von zwei Küstenbatterien und drei Forts besuchen, allen voran das Fort Engelsburg. Auf einem Fünfeck aus Gräben und Wällen thront in ihrem Zentrum ein turmähnliches Backsteingebäude. Dessen Ähnlichkeit mit der Form der Engelsburg in Rom verdankt sie ihren Namen. Auch die Westbatterie, die nördlich der Engelsburg liegt, ist einen Besuch wert. Dort könnt Ihr in einem Museum mehr über die Geschichte der Festung erfahren.
Das preußische Gerhardsfort (Fort Gerharda) ist ebenfalls Teil der gewaltigen Befestigungsanlagen, die an die strategische Wichtigkeit der Stadt erinnern. In dem inmitten des Kurparks gelegenen Westfort (Fort Zachodnie) sind zudem Exponate zur Militärgeschichte zu sehen. Für alle, die sich für dieses Thema interessieren.
Zum Schluss empfehle ich Euch einen Bummel durch die Stadt und vor allem das Kurviertel zu machen. Hier gibt es viele tolle alte Gebäude wie die Prachtvillen aus dem 19. und 20. Jahrhundert zu entdecken. Auch der Kurpark, der 1826 vom berühmten preußischen Gartenbaumeister Peter-Joseph Lenné geplant und vor wenigen Jahren saniert wurde, ist ein tolles Ziel, um dem Alltag etwas zu entfliehen.
Und auch der Turm der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Luther-Kirche ist immer einen Besuch wert. Oder Ihr schlendert den Baltic Park Pier oder die Gesundheitspromenade entlang und lasst Euch einfach treiben.
Für einen Regentag hat Swinemünde zudem einige Museen zu bieten, zum Beispiel das Museum für Hochseefischerei. Hier gibt es unter anderem den ältesten Meeraal Europas zu bestaunen. Eine Sammlung von alten Ansichtskarten und Fotos informiert zudem über die Zeit vor 1945. Oder Ihr schaut einmal im Museum für Bodenschätze vorbei und erfahrt mehr darüber, was sich für Schätze im Meeresboden verbergen.
Für alle, die hungrig sind empfehle ich einen Besuch im Hafen von Swinemünde. Hier gibt es viele tolle kleine Restaurants mit fangfrischem Fisch und typisch polnischen Gerichte.
Schon gewusst? Die Strände in Swinemünde gehören zu den saubersten an Polens Küste. Sie sind also auch eine echte Alternative zu den Stränden auf der deutschen Seite der Insel Usedom
Sehenswürdigkeiten in Misdroy
Misdroy gehört zu den schönsten Seebädern an der polnischen Ostseeküste. Aktuell wird hier sehr viel restauriert, so dass die Stadt in den nächsten Jahren auf jeden Fall an Glanz dazugewinnen wird. Vieles der alten Bäderarchitektur, das man heute nur noch erahnen kann, wir dann wieder in seiner vollen Pracht zu bestaunen sein.
Der besondere Stolz der Stadt ist natürlich die 395 Meter lange Seebrücke. Hier gibt es verschiedene kleine Restaurants und Buden, die mit einem Snack oder einer Tüte Eis locken. Auf den Bänken kann man dann gemütlich sitzen und den Wellen lauschen. Zudem bietet die Seebrücke eine tolle Möglichkeit, den Sonnenauf- und untergang zu bestaunen und zu fotografieren, da nichts den weiten Blick stört.
Von der Seebrücke aus kann man wunderbar entweder direkt am Meer oder auf dem eigens angelegten Spazierweg etwas oberhalb des Strands einen Spaziergang unternehmen. Der Weg ist für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer sehr gut geeignet und gibt immer wieder en Blick auf den Strand und die Ostsee frei.
Alternativ dazu könnt Ihr auch über dem „Walk of Fame“ an der Strandpromenade schlendert und schauen, ob Ihr eine bekannte Persönlichkeit entdeckt, die hier Unterschrift und Handabdruck hinterlassen hat.
Auch für Regentage hat Misdroy einiges zu bieten. Neben dem Oceanarium mit seinem 16 Meter langen Tunnelaquarium, einem echten Korallenriff und 24 weiteren Aquarien könnt Ihr auch das Wachsfigurenkabinett und das Planetarium besuchen.
Ihr möchtet mehr über die an die Ostsee angrenzenden Länder und Ihre Sehenswürdigkeiten entfahren? Dann schaut mal im Baltischen Miniaturpark vorbei. Auf einer Fläche von 500 Quadratmetern gibt es hier die wichtigsten Highlights aller aus Deutschland, Polen und den anderen Ostsee-Anrainer-Staaten zu entdecken.
Wie auch in Swinemünde empfiehlt sich auch in Misdroy ein Besuch des Hafens. Die hier anlegenden Kutter garantieren fangfrischen Fisch in den anliegenden Restaurants.
Was gibt es auf der Insel Wolin noch zu entdecken?
Ein großer Teil der Insel Wollin ist durch Polen als Nationalpark unter Schutz gestellt. Der Nationalpark Wolin wurde bereits 1960 eingerichtet. Er umfasst heute etwa 10937 ha Fläche, die überwiegend aus der Misdroy-Wolliner-Endmoränenlandschaft mit seinen Hügeln, Seen, einer beeindruckenden Steilküste und weitläufigen Buchenwäldern bestehen.
Daneben gibt es noch das Vogelschutzgebiet am Stettiner Haff und das Swine-Delta. Seit 1996 gehört auch der 20 Kilometer langen Meerestreifen vor der Steilküste zum Nationalpark Wolin. Geschätzt gibt es hier 600 geschützte Pflanzenarten und 300 Vogelarten, darunter Seeadler und Schwarzstörche, zu entdecken. Imposant sind auch seine über 60 Meter hohen Felswände.
ACHTUNG! Wer mit Hund unterwegs ist, sollte aufpassen. Denn Hunde sind an vielen Orten des Nationalparks zum Schutz der einmaligen Natur nicht gestattet.
Zudem könnt Ihr die gleichnamige Stadt Wolin direkt an der Dievenow (Dziwna), dem Meeresraum zwischen Ostsee und Stettiner Haff, besuchen. Die Besiedlung der Stadt geht bis in die Steinzeit zurück. Auch das verschwundene Vieneta, dass auch Koserow auf Usedom für sich beansprucht, soll hier gewesen sein. Ein Freilichtmuseum erzählt von der bewegten Geschichte der Stadt. Zudem findet hier jedes Jahr im August ein Wikinger-Festival statt.
In Zalesie (ehemals Laatziger Ablage) gibt es auch ein Museum zum Zweiten Weltkrieg und Informationen zur Abschlußanlage der V III-Rakete gibt es hier zu entdecken. An den ehemaligen Abschussrampen der sogenannten Wunderwaffe V III, die an einem Endmöranenhügel gebaut wurde, kann man sich über diese Zeit informieren. Leider hatte das Museum bei unserem Besuch geschlossen und wir konnten nur ein paar kleine Schnappschüsse machen.
Schon gewusst?Auf der zu Swinemünde gehörenden Insel Kaseburg sind Vögel gegenüber den dort lebenden Menschen in der Überzahl. Rund 150 verschiedene Arten nisten auf der kleinen grünen Insel oder nutzen diese als Rastplatz auf ihrem Weg ins Winterquartier. Kein Wunder, dass es hier unzählige Vogelbeobachtungsstellen gibt.
Fazit – Ein Ausflug nach Swinemünde und an die polnische Ostsee lohnt sich immer
Ich kann an dieser Stelle einen Ausflug nach Swinemünde, Misdroy und die Insel Wolin nur empfehlen. Wir hatten einen tollen Tag und haben viel gesehen und entdeckt. Hier kann man wunderbar bummeln und entspannen oder eine Wanderung unternehmen. So wie es im Urlaub sein soll. Es war auf jeden Fall ein toller Tag und wir kommen gerne wieder.
- Hier gibt es meine Tipps für die Insel Usedom
- Hier findet Ihr Übernachtungen in Swinemünde* und Misdroy*
- Als Reiseführer für Swinemünde und die Insel Wolin kann ich Euch diesen hier* empfehlen
- Und passend dazu diese Wanderkarte*
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