Bad Doberan – Ein Juwel zwischen Ostsee und Backsteingotik
Wenn Ihr auf der Suche nach einem Reiseziel seid, das Geschichte, Natur, Küstenflair und norddeutschen Charme in sich vereint, dann solltet Ihr Bad Doberan unbedingt auf Eure Liste setzen. Dieses kleine, aber feine Städtchen in Mecklenburg-Vorpommern überrascht mit seinem reichen Erbe, malerischer Umgebung und der Nähe zur Ostsee. Wer sich nach Ruhe sehnt, aber auch Lust auf spannende Entdeckungen hat, ist hier genau richtig.
In diesem Blogbeitrag nehme ich Euch mit auf meine Reise durch Bad Doberan – mit nostalgischen Dampfbahnen, gotischen Kirchen, Spaziergängen durch historische Parks und einem Hauch von Meerluft. Lasst Euch überraschen, wie viel dieses charmante Städtchen zu bieten hat, auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht beschaulich wirkt. Ich war begeistert – und Ihr werdet es sicher auch sein.
Der erste Eindruck – Willkommen in Bad Doberan
Schon bei der Ankunft in Bad Doberan spürt man, dass hier das Tempo etwas gemächlicher ist. Die Straßen sind gesäumt von alten Linden, der historische Stadtkern strahlt eine angenehme Ruhe aus, und man hört oft das Klackern von Fahrradreifen statt hupender Autos. Besonders schön ist es, durch die Mollistraße zu spazieren – eine Mischung aus Flaniermeile und historischer Hauptstraße, durch die sogar eine dampfende Schmalspurbahn mitten hindurchfährt! Hier reihen sich kleine Cafés, Buchläden und Boutiquen aneinander, die zum Stöbern und Verweilen einladen.
Apropos Mollistraße, am schönsten ist es natürlich, so wie wir, mit dem Molli von Kühlungsborn bis nach Bad Doberan zu fahren. Vom Bahnhof aus, ist die Innenstadt problemlos zu Fuß zu erreichen. Gemütlicher kann man nicht unterwegs sein.
Wer Bad Doberan kennenlernen möchte, sollte sich sowieso Zeit nehmen, einfach mal durch die Straßen zu schlendern und den Charme auf sich wirken zu lassen. Ich habe mir ein Eis geholt, mich auf eine Bank gesetzt und einfach das Treiben beobachtet – ganz ohne Eile. Diese Atmosphäre ist es, die Bad Doberan so besonders macht. Kein Großstadtstress, keine Touristenmassen, sondern ehrliche, unaufgeregte Gastfreundschaft und ganz viel Geschichte.
Das Doberaner Münster – Eine gotische Perle
Das unbestrittene Herzstück von Bad Doberan ist das Doberaner Münster. Schon von weitem ragt es majestätisch in den Himmel – ein Meisterwerk der norddeutschen Backsteingotik und einstige Grablege der mecklenburgischen Herzöge. Wenn Ihr ein Faible für Architektur und Geschichte habt, wird Euch dieses Bauwerk begeistern.
Der Innenraum ist lichtdurchflutet und überrascht mit einer Vielzahl von gut erhaltenen mittelalterlichen Ausstattungsstücken. Besonders beeindruckend ist der Hochaltar, der als einer der ältesten Flügelaltäre Norddeutschlands gilt. Auch der Lettner, die Fürstenloge und die alten Grabplatten erzählen spannende Geschichten aus der Zeit, als Bad Doberan ein bedeutendes Klosterzentrum war.
Mich hat vor allem die Stille beeindruckt, die selbst bei mehreren Besuchern herrscht – eine fast ehrfürchtige Ruhe, die diesen Ort umgibt. Wer möchte, kann an einer Führung teilnehmen und dabei noch mehr über die Bedeutung des Münsters erfahren. Ich habe eine halbe Stunde einfach nur auf einer Bank gesessen und den Blick durch das Kirchenschiff schweifen lassen – ein unvergesslicher Moment.
- Adresse: Klosterstraße 2, 18209 Bad Doberan
- Öffnungszeiten: April-Oktober Montag bis Samstag 10:00-17:00 Uhr und Sonntag und Feiertag 11:00-17:00 Uhr | November-März Montag-Freitag: 10:45-15:00 Uhr und Samstag, Sonntag, Feiertag: 10:45-16:00 Uhr
- Eintritt: Erwachsene 3,50 € | Kinder bis 18 Jahre kostenlos
- Weitere Informationen: www.muenster-doberan.de
Der Klosterpark – Spaziergang durch Geschichte und Natur
Direkt neben dem Münster erstreckt sich der wunderschöne Klosterpark, der zum Spazieren, Entspannen und Staunen einlädt. Hier findet Ihr nicht nur gepflegte Wege und alte Bäume, sondern auch zahlreiche historische Spuren. Überreste der alten Klostergebäude, kunstvoll angelegte Gärten und kleine Brücken über idyllische Wasserläufe machen den Park zu einem echten Erlebnis.
Besonders bei schönem Wetter ist dieser Ort ein Ruhepol, den man am besten mit einem Picknick und einem guten Buch genießt. Wer mag, kann sich auf eine kleine Zeitreise begeben und die Infotafeln entlang der Wege lesen – sie erklären anschaulich die Geschichte des einst mächtigen Zisterzienserklosters.
Ihr solltet Euch bei Eurem Besuch viel Zeit lassen, um einfach nur durch die Natur zu schlendern und all die vielen schönen Details zu entdecken. Zwischendurch gibt es Bänke mit Blick auf Teiche oder Baumgruppen, auf denen man wunderbar innehalten kann. Der Klosterpark ist für mich einer der schönsten Orte der Stadt – und das ganz ohne Eintritt oder großen Trubel.
Das Stadt- und Bädermuseum – Ein Blick in die Vergangenheit
Nach dem Münster und dem Klostergarten lohnt sich ein Besuch im Stadt- und Bädermuseum, das im Möckelhaus untergebracht ist – einem wunderschönen Fachwerkbau gleich in direkter Nähe Das Museum bietet spannende Einblicke in die Geschichte der Stadt, des Klosters und natürlich auch des Bädertourismus.
Besonders die Ausstellungen zur Gründung Heiligendamms und zur Entwicklung der Molli-Bahn sind interessant aufbereitet. Alte Badeanzüge, Reisekoffer, Fahrkarten und Kurutensilien erzählen von den Anfängen des Seebad-Tourismus im 19. Jahrhundert. Wer sich für Alltagsgeschichte interessiert, wird hier viel entdecken – und nebenbei auch so manches Schmunzeln nicht verkneifen können. Dazu gibt es viele faszinierende kleine Details – etwa ein altes Gästebuch mit handschriftlichen Einträgen oder eine nachgebaute Badeszene aus der Kaiserzeit. Das Museum ist kompakt, aber liebevoll gemacht – perfekt für eine Stunde Kultur zwischendurch.
Die Bäderbahn Molli – Nostalgie auf Schienen
Eines der beliebtesten Highlights in Bad Doberan ist zweifellos die Molli-Bahn. Diese historische Schmalspurbahn fährt seit 1886 zwischen Bad Doberan, Heiligendamm und Kühlungsborn – und das mit dampfender Romantik! Der Zug rattert gemächlich durch die Straßen der Stadt, vorbei an Vorgärten, Feldern und Villen im Bäderstil.
Die Fahrt ist ein Erlebnis für sich, denn man sitzt in originalgetreuen Waggons und spürt das leichte Schaukeln der Schienen. Besonders der Abschnitt durch die Innenstadt ist einzigartig: Wo sonst teilt sich eine Dampflok die Straße mit Fußgängern und Autos? Ich habe mir ein Ticket für die ganze Strecke gegönnt und war begeistert vom Retro-Feeling – dazu das rhythmische Rattern der Räder und der gelegentliche Pfiff der Lok. Besonders toll: Man kann sogar mit dem Fahrrad einsteigen.
Die Bahn ist nicht nur nostalgisch, sondern auch praktisch, wenn man die Umgebung erkunden will. Und das Beste: Selbst wenn man nicht mitfährt, begegnet man dem Molli immer wieder – sei es beim Essen, beim Einkaufen oder auf einem Spaziergang.
Heiligendamm – Die weiße Stadt am Meer
Mit dem Molli geht es unter anderem nach Heiligendamm, das nur wenige Kilometer von Bad Doberan entfernt direkt an der Ostsee liegt und ein Ortsteil der Stadt ist. Schon bei der Ankunft versteht man, warum dieser Ort als die “Weiße Stadt am Meer” bekannt ist. Prächtige, weiß getünchte Villen säumen die Promenade, das Meer rauscht im Hintergrund, und ein Hauch von mondäner Vergangenheit liegt in der Luft.
Heiligendamm war das erste deutsche Seebad und hat sich seinen exklusiven Charakter bis heute bewahrt. Ein Spaziergang über die Seebrücke, ein Abstecher zum Grand Hotel oder ein gemütlicher Kaffee mit Meerblick – hier lässt es sich wunderbar entspannen. Ich habe den Strand genossen, Muscheln gesammelt und einfach mal durchgeatmet. Der Mix aus Natur, Luxusarchitektur und Seebad-Tradition ist wirklich besonders. Auch wer nur kurz bleibt, spürt die Eleganz dieses Ortes. Besonders schön: Der Kontrast zu Bad Doberan – dort geschichtsträchtig und bodenständig, hier fast wie ein Filmset.
Kurhausgarten und Pavillon – Klassik trifft Natur
Ein besonders romantischer Ort ist der Kurhausgarten mit dem klassizistischen Musikpavillon. Einst Treffpunkt der feinen Gesellschaft, heute ein grünes Kleinod mitten in der Stadt. Der Garten ist liebevoll gepflegt und bietet Platz für kleine Konzerte, Lesungen oder einfach nur für eine entspannte Pause im Schatten alter Bäume.
Besonders schön ist es hier im Frühling, wenn die Beete in voller Blüte stehen, oder im Herbst, wenn das Laub in goldenen Farben leuchtet. Ich habe mir hier ein paar ruhige Minuten gegönnt, die Seele baumeln lassen und dem Rascheln der Blätter zugehört. Der Musikpavillon selbst ist ein echtes Schmuckstück – klassisch, elegant und ein tolles Fotomotiv.
Wer Glück hat, erlebt hier ein kleines Konzert oder eine Lesung. Auch ohne Programm ist der Kurhausgarten ein Ort zum Verweilen. Mit einer Decke, einem Buch und vielleicht einem Stück Kuchen aus dem nahegelegenen Café lässt sich hier eine wunderbare Zeit verbringen.
Kulinarik in Bad Doberan – Zwischen Fischbrötchen und Gourmetküche
Auch kulinarisch hat Bad Doberan einiges zu bieten. Ob klassisches Fischbrötchen auf die Hand, regionale Küche mit frischen Zutaten oder ein elegantes Abendessen mit mehreren Gängen – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Besonders empfehlenswert ist ein Besuch im Restaurant Medinis, das italienisch-mediterrane Küche auf hohem Niveau serviert.
Wer lieber deftig mag, findet in den urigen Gasthäusern rund um das Münster traditionelle Gerichte wie Mecklenburger Rippenbraten oder deftige Eintöpfe. Und natürlich darf auch ein Abstecher in ein gemütliches Café nicht fehlen – am besten mit Blick auf den Molli, der schnaufend vorbeizieht.
Wir haben uns für das Restaurant im Kamp-Theater entschieden und wurden nicht enttäuscht. Neben regionalen Fischgerichten gab es auch frischen Spargel und andere leckere Gerichte. So fand sich für jeden Geschmack etwas. Das Restaurant, dass sich in einem Kino befindet, kann ich deshalb von ganzem Herzen empfehlen.
Für Naschkatzen gibt’s übrigens auch feine Konditoreien – ein Stück Sanddornkuchen solltet Ihr unbedingt probieren. Und auch das Eis im La Marine war wirklich sehr lecker.
Übernachten in Bad Doberan – Vom Hotel bis zur Ferienwohnung
Für einen längeren Aufenthalt bietet Bad Doberan eine breite Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten*. Vom stilvollen Hotel über gemütliche Pensionen bis hin zu charmanten Ferienwohnungen ist alles dabei. Besonders schön sind die kleinen Hotels in historischen Gebäuden – oft mit liebevoller Einrichtung und persönlichem Service.
Wer es etwas unabhängiger mag, kann sich auch ein Apartment mieten und sich selbst versorgen. Da wir Bad Doberan während unseres Urlaubs in Rerik besucht haben, hatte ich leider keine Möglichkeit für eine Übernachtung in dieser tollen Stadt. Trotzdem kommen hier einige Tipps für Euch:
- Hotel Villa Sommer* Wolltet Ihr schon immer einmal in einer Villa übernachten? Hier könnt Ihr es. Mit Blick auf den Molli
- Hotel Doberaner Hof* Dieses familiengeführte Hotel bietet gemütliche Zimmer und alles was man sonst noch braucht
- Kurhaus Bad Doberan* Das frühere Kurhaus im Herzen der Stadt ist heute ein gemütliches Hotel mit tollen Zimmern
- Ferienwohnung Bad Doberan* Für alle, die Ihre Privatsphäre lieben ist diese Ferienwohnung mit allem drum und dran bestens geeignet
Ausflugsmöglichkeiten rund um Bad Doberan
Bad Doberan ist nicht nur selbst sehenswert, sondern auch ein perfekter Ausgangspunkt für Ausflüge in die Region. Ob eine Wanderung durch den Wald bei Althof, ein Abstecher zur Steilküste bei Kühlungsborn oder eine Fahrradtour entlang der Ostsee – die Möglichkeiten sind vielfältig.
Auch der Gespensterwald Nienhagen, ein besonderes Naturphänomen entlang der Steilküste ist nicht weit entfernt. Die bizarren Baumstrukturen sind ein wirklich interessantes Fotomotiv und der Ort wirkt teilweise wie verzaubert.
Besonders schön ist auch ein Besuch in Rostock oder Warnemünde, die mit dem Zug oder Auto in weniger als einer Stunde erreichbar sind.
Wer gerne aktiv unterwegs ist, findet in der Umgebung zahlreiche Rad- und Wanderwege, die durch abwechslungsreiche Landschaften führen. Ihr könnt zum Beispiel ein Rad leihen und entlang der alten Molli-Strecke bis nach Kühlungsborn radeln – ein toller Tagesausflug mit viel Natur, Meerblick und netten Pausenstationen.
Fazit – Warum sich eine Reise nach Bad Doberan lohnt
Bad Doberan ist ein Ort, der auf charmante Weise Geschichte und Gegenwart miteinander verbindet. Hier erlebt Ihr norddeutsche Kultur, imposante Architektur, nostalgische Bahnromantik und Ostseeflair in harmonischem Einklang. Egal ob als Tagesausflug oder für mehrere Tage – diese kleine Stadt hat das Potenzial, Euch nachhaltig zu begeistern.
Wer offen ist für stille Schönheit und liebevolle Details, wird Bad Doberan mit einem Lächeln im Herzen wieder verlassen. Ich habe meine Zeit dort in vollen Zügen genossen – mit viel Ruhe, aber auch jeder Menge Eindrücken, die mich noch lange begleiten werden. Also nichts wie hin – und selbst entdecken, was dieses Juwel zu bieten hat!
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