Brüssel, die Hauptstadt Belgiens, hat jede Menge Sehenswürdigkeiten zu bieten. Weltbekannt sind natürlich Manneken Pis, der Grote Markt, das Atomium und das Europaviertel. Doch es gibt noch mehr zu entdecken und zu erleben.
Welche Sehenswürdigkeiten Ihr an einem Wochenende in Brüssel entdecken könnt, stelle ich Euch hier vor. Alle weiteren Informationen zu Eurer Reise nach Brüssel findet Ihr bei den Reisetipps Brüssel
Manneken Pis
Denkt man an Brüssel, denkt man an Männeken Pis. Die Brunnenfigur – auch als Julianeken oder Le Petit Julien bekannt – stellt einen urinierenden Jungen da. Wer jetzt eine große Statue erwartet, wird von der 61 Zentimeter hohen Skulptur überrascht werden.
Und doch kann Männeken Pis auf eine lange Geschichte zurückblicken. Bereits 1388 gab es eine erste schriftliche Erwähnung einer kleinen steinernen Statue namens „Julianekensborre“. Der Name „Manneken Pis“ tauchte erstmals um 1450 in Texten des Brüsseler Stadtarchivs auf. Seitdem wurden immer wieder Figuren ausgestellt, beschädigt oder gestohlen und ein Ersatz aufgestellt. Die heutige Statue stammt aus dem Jahr 1965.
Damit die Staue nicht langweilig wird, wird diese regelmäßig mit Kostümen ausgestattet. Je nach Anlass wird Männeken Pis so ausgestattet. An meinem Wochenende in Brüssel durfte ich gleich zwei davon bestaunen. Seit 2017 gibt es sogar ein eigenes kleines Museum, in dem die wichtigsten Kostüme ausgestellt werden.
Jaenneke Pis und Zinneke Pis
Auch in Belgien herrscht Gleichberechtigung – und so haben sich zu Männeken Pis im Laufe der Zeit noch ein Mädchen (Jaenneke Pis) und ein Hund (Zinneke Pis) Hinzugesellt.
Jaenneke Pis wurde 1987 in der Impasse de la Fidelité, einer kleinen Sackgasse nahe der Rue des Bouchers eingeweiht. Dort hockt sie in einer Nische gegenüber den Delirium Café. Da immer wieder unangebrachte Fotos von betrunkenen Touristen gemacht wurden, befindet sie sich inzwischen hinter einem Gitter.
1998 gesellte sich Zinneke Pis – ein Hund mit gehobenem Bein – dazu. Ihr finde ihn an der Kreuzung der Rue des Chartreux/Kartuizersstraat mit der Rue du Vieux-Marché aux Grains/Oude Graanmarkt.
Der Grote Markt und das Rathaus
Der Grote Markt ist das Zentrum der Stadt. Der Platz mit dem Rathaus und anderen historischen Gebäuden gehört zum Pflichtprogramm bei einem Besuch in Brüssel.
Ich empfehle Euch eine der Terrassen der Cafés oder Restaurants am Grote Markt zu besuchen und Euch einen Moment niederzulassen. Das ist zwar nicht ganz billig, aber so kann man diese tollen Gebäude und die ganze Atmosphäre des Platzes in Ruhe auf sich wirken lassen.
Wer möchte kann auch eine Führung durch das Rathaus buchen und dort noch tiefer in die tolle Architektur eintauchen.
Das Atomium
Etwas weiter abseits im Norden der Stadt in der Nähe des Park de Laeken befindet sich das Atomium. Erreichen könnt Ihr dieses weitere Wahrzeichen von Brüssel mit der Metro Linie 6 in Richtung Roi Baudouin/Koning Boudewijn. Dann nutzt die Haltestellen Heysel/Heizel.
Das 102 Meter hohe Bauwerk wurde zur Weltausstellung 1958. Die Neun Kugeln gelten als Symbol für die friedliche Nutzung der Kernenergie. Jede Kugel hat dabei einen Durchmesser von 18 Metern.
In der obersten Kugel befindet sich zudem ein Restaurant, von dem aus man mit einem tollen Blick über die Stadt leckeres Essen genießen kann. Plant Ihr einen solchen Ausflug, solltet Ihr unbedingt vorab einen Tisch reservieren
- Adresse: Pl. de l’Atomium 1
- Öffnungszeiten: Täglich 10:00 – 18:00 Uhr
- Eintritt: Erwachsene 16,00 € | Kinder (>115cm-17) 8,50 €
- Weitere Informationen: https://atomium.be
- Tickets: hier vorbestellen*
Comic Strip und Streetart
Brüssel ist die Stadt der Comics und man findet sie überall in der Stadt. An zig Wänden findet man die berühmten Figuren und es macht Spaß diese zu entdecken. Denn manchmal muss man sich dafür umdrehen und verbiegen. Nicht nur für Kinder ist das ein Riesen-Spaß.
Um die Kunstwerke einfacher zu finden kann man sich im Comic Museum oder bei den Tourismus Büros ein entsprechendes Heft mit Anweisungen und Erklärungen holen. Für zwei Euro gibt es so eine kleine Führung durch den Comic Strip.
Der Mont des Arts
Apropos Kunst, der Kunstberg bietet Euch das, was sein Name verspricht: Ein Hügel mit Museen voller Kunst. Hier findet Ihr unter anderem das Königliche Museum der schönen Künste (https://www.fine-arts-museum.be/en#), die Königliche Bibliothek Belgiens und das Magritte Museum (https://www.musee-magritte-museum.be/en), aber auch das Museum der belgischen Nationalbank(https://www.nbbmuseum.be/de) und das Musikinstrumentenmuseum(https://www.mim.be/).
An jedem ersten Mittwoch im Monat können die Museen übrigens kostenlos besucht werden. Für alle, die mit kleinem Geldbeutel unterwegs sind oder einfach nur mal hineinschnuppern möchten.
Mitten durch den Mont des Arts führt eine wunderschöne Gartenanlage. Der perfekte Ort, um kurz dem Trubel der Stadt zu entkommen und einen Moment zu entspannen. Und der Blick von oben auf die Stadt ist einfach einzigartig. Nicht nur an einem lauen Sommerabend lässt es sich hier sehr gut aushalten
Der Königspalast
Auch wenn die königliche Familie nicht mehr im Palast wohnt, so ist es doch der Arbeitsplatz des Königs, der Königin und der königlichen Bediensteten. Zudem ist er Schauplatz von öffentlichen Staatsbesuchen und wichtigen Feierlichkeiten. Im Salon d’apparat (Prunksalon) finden immer wieder Empfänge statt.
Im Sommer – zwischen dem Nationalfeiertag am 21. Juli und Anfang September haben Besucher die Chance den Palast von innen zu erkunden. Für den Rest des Jahres ist der Königspalast leider nicht für die Öffentlichkeit zugänglich
- Adresse: Rue Brederode 16
- Geöffnet: 21. Juli bis Anfang September
- Weitere Informationen: www.monarchie.be
Der Palast der Nation
Unweit des Königspalastes, auf der gegenüberliegenden Seite des Parc de Bruxelles befindet sich der Palast der Nation. Der neoklassizistische Gebäudekomplex wurde zwischen 1778 und 1783 erbaut. Das Gebäude wurde kurz nach der belgischen Revolution in Palast der Nationen umbenannt und beherbergt heute das Parlament.
- Adresse: Place de la Nation 2
- Geöffnet: kann nur on außen angeschaut werden
Die Cathedrale de St. Michel et Gudule
Die gotische Kathedrale St. Michel et Gudule thront über der Stadt und ist die Hauptkirche von Brüssel sowie Sitz des Erzbischofs von Mechelen-Brüssel. Zudem ist sie Nationalkirche des Königreichs Belgien und so finden in St. Gudula häufig königliche Hochzeiten, Staatsbegräbnisse und ähnliche Zeremonien statt.
Der Eintritt in die Kathedrale ist kostenlos und ein Besuch lohnt sich wirklich. Die wunderschöne Innenausstattung mit der geschnitzten Barock-Kanzel und dem Altar in weißem und schwarzem Marmor sind einfach nur wunderschön anzuschauen. Auch die restliche Innenausstattung ist beeindruckend.
Wer mag kann gegen eine kleine Gebühr auch noch die Krypta der Kathedrale besuchen.
- Adresse: Place Sainte-Gudule
- Geöffnet: Mo-Fr 7:30-18:00 Uhr | Sa 7:30 – 15:30 Uhr | So 14:00 – 18:00 Uhr
- Eintritt: kostenlos, für den Besuch der Krypta 1,00 €
- Weitere Informationen: www.cathedralisbruxellensis.be
Das Europaviertel
Zu Eurer Reise nach Brüssel sollte auf jeden Fall auch ein Besuch im Europa-Viertel gehören. Es ist das Herz der Europäischen Union und hier wurde und wird Geschichte geschrieben. Also unbedingt vorbeischauen.
Da es mich am Sonntagmorgen ins Europa-Viertel verschlagen hat, konnte ich zwar alles in Ruhe und ohne die Hektik des Tagesgeschäftes anschauen, allerdings konnte ich keines der Gebäude von innen anschauen. Ihr solltet hier also besser planen als ich.
Für Euren Besuch im „Inneren“ des Europa-Viertel solltet Ihr auf jeden Fall Euren Personalausweis oder den Reisepass dabei haben. Zudem gibt es natürlich an den Eingängen entsprechende Kontrollen. Gegenstände, die als Waffen benutzt werden könnten, solltet Ihr an dem Tag unbedingt zuhause lassen.
Das Parlamentarium, in dem Ihr viel über die Europäische Union, ihre Mitgliederstaaten und die Geschichte Europas erfahren könnt, ist täglich geöffnet. Möchtet Ihr den Plenarsaal des Europäischen Parlaments besuchen, müsst Ihr Euren Besuch unbedingt für einen Wochentag planen. Er ist am Wochenende geschlossen. Sowohl Parlamentarium als auch der Besuch des Plenarsaal ist im übrigen kostenlos und so auch für Reisende mit kleinem Budget gut geeignet.
Das Palais de Justice
Das bedeutendste Gerichtsgebäude Belgiens wurde zwischen 1866 und 1883 nach Plänen des Architekten Joseph Poelaert im Stil des eklektizistischen Historismus erreichtet. Er versinnbildlicht zudem die Größe des vereinten Belgiens und gilt als belgisches Nationalsymbol.
Doch leider wurde nicht gut auf das Gebäude geachtet. Bereits seit Jahren wird der Palais de Justice aufwändig renoviert und ist eingerüstet. Auch bei meinem Besuch war das noch so. Daher habe ich nur einen entfernten Blick von weitem darauf geworfen.
Wenn Ihr möchtet, könnt Ihr das Gebäude aber auch besuchen. An Wochentagen – während der Öffnungszeiten des Gerichts – könnt Ihr es auf eigene Faust erkunden.
Die Galeries Royales Saint-Hubert
Ein kleiner Geheimtipp zu Schluss. Ihr solltet unbedingt in der Galeries Royales Saint-Hubert in der Nähe des Grote Markt vorbeischauen. Die mit Glas überdachte Passage erstreckt sich über zwei Häuserblöcke hinweg.
Nicht nur an Regentagen kann man hier wunderbar Zeit verbringen, etwas shoppen gehen oder auch einfach nur bummeln.
Halles Saint Géry
Und noch ein kleiner Tipp. Wenn Ihr Märkte und Markthallen mögt dann solltet Ihr unbedingt in der Saint-Géry-Markthalle vorbeischauen. Das historische Gebäue aus dem Jahr 1881 beherbergt neben einem Farmers-Market, auch einen Vintage-Markt sowie verschiedene Restaurants. Daneben gibt es verschiedene Ausstellungen, Veranstaltungen und Konzerte. Eine kleine Stadt in der Stadt.
Falls Ihr Interesse habt, schaut doch mal bei Teilzeitreisender vorbei. Janet hat hier ausführlich von Ihrem Besuch auf de Vintage Markt in den Halles Saint Géry berichtet.
Ihr seht, es gibt jede Menge Sehenswürdigkeiten in Brüssel zu entdecken. Ein Wochenende reicht hier kaum aus. Wenn Ihr Zeit habt, bummelt doch einfach mal durch die kleinen Gassen und lasst Euch von dem Flair der Stadt dahintreiben. Nach einem anstrengenden Sightseeing-Tag ist das genau das richtige.
- Noch mehr Tipps für Brüssel gibt es in meinem Reisetipps-Beitrag
- Hier gibt es meinen Beitrag über den Comic Strip und Streetart in Brüssel
- Der Besuch in Brüssel lässt sich auch wunderbar mit einem Besuch in Mechelen verbinden. Passend dazu stelle ich Euch auch noch sieben tolle Restaurants in und um Mechelen vor
- Auch Lüttich/ Liège und Leuven liegen nur einen Katzensprung entfernt
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