Burgen und Schlösser sind von jeher für mich faszinierend und ich besuche diese unglaublich gerne. Hier kann man Geschichte hautnah erleben und erfahren. Und meist geht man etwas schlauer nach Hause als man angekommen ist. Zudem hinterlässt die Schönheit der Gebäude oft einen bleibenden Eindruck. Deshalb habe ich Euch heute die für mich schönsten Burgen Südthüringens zusammengestellt. Die Reihenfolge ist dabei keine Wertung. Alle diese Burgen haben etwas ganz besonderes und verzauberndes an sich und sind einen Besuch wert. Und wer möchte sich nicht einmal wie eine Prinzessin fühlen.
Zudem sind es auch mit Sicherheit nicht die einzigen tollen Burgen in Südthüringen. Hier gibt es noch viel mehr zu entdecken. Eine Fortsetzung ist also nicht ausgeschlossen
Inhaltsverzeichnis
ToggleDie Burgen Südthüringens
Thüringen ist bekannt für seine Burgen und Schlösser und viele davon finden sich auch im Süden des Landes. Sie berichten von alten Rittern und unglaublichen Geschichten. Sie nehmen Euch mit in die Vergangenheit und erzählen von Liebe, Leid und oftmals auch von Zerstörung. Ihre Anzahl ist groß, vor allem, wenn man auch Burgruinen mitzählt und deshalb möchte ich Euch hier einige meiner Lieblingsburgen vorstellen. Viel Spaß auf der Reise.
Die Ruine Henneburg bei Meiningen
Die Henneburg, malerisch oberhalb des Dorfes Henneberg im südlichen Thüringen gelegen, ist eine der ältesten Burgen der Region und ein bedeutendes Zeugnis mittelalterlicher Geschichte. Erbaut im 11. Jahrhundert, diente sie den Grafen von Henneberg als Stammsitz und spielte eine zentrale Rolle in der Politik und Wirtschaft
Die Burgruine erreicht Ihr über eine kleine Rundwanderung. Von der Burganlage sind unter anderem ein Großteil der Ringmauer der Bergfried, die Mauerschale einer Kemenate, ein Teil eines Wohn- und Wirtschaftsgebäudes mit Kellerportal sowie ein um 1880 ergänzter Turm, ein Brunnen, ein kleiner Teil der Zwingermauer erhalten . Auch der der Trockengraben und verschiedene Wälle sind heute noch zu erkennen.
Die Henneburg wurde erstmals 1096 im Zusammenhang mit dem Grafen Godebold II. und seinen Bruder Poppo von Henneberg urkundlich erwähnt. Die Burg blieb dann auch bis 1583 im Besitz derer von Henneberg. Dann starb mit dem letzten Grafen von Henneberg-Schleusingen, Georg Ernst, das Geschlecht in männlicher Linie aus. Die Henneburg jedoch wurde noch bis in das beginnende 17. Jahrhundert bewohnt. Im Jahre 1784 ließ Herzog Georg I. von Sachsen-Meiningen den Schlosshof der mittlerweile sehr verfallenen Anlage aufräumen, planieren und ein Lusthaus errichten. Ab 1854 gab es außerdem weitere verschiedene Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen, die durch den Herzog finanziert wurden.
Neben ihrer historischen Bedeutung ranken sich zahlreiche Sagen und Legenden um die Burg, die von vergrabenen Schätzen und geisterhaften Erscheinungen erzählen. Diese Geschichten tragen zur mystischen Aura des Ortes bei und ziehen jedes Jahr zahlreiche Besucher an
Während der deutschen Teilung war die Henneburg auf Grund Ihrer Lage in direkter Grenznähe nicht mehr zu erreichen und wurde auch nicht mehr erforscht. Erst nach der Wiedervereinigung gab es wieder Sanierungsarbeiten und weitere Forschungen.
In den Sommermonaten wird die Henneburg inzwischen auch für verschiedene Veranstaltungen wir Theater und Konzerte genutzt. Tolle Musik und Kultur in dieser einzigartigen Kulisse zu erleben ist etwas ganz besonderes.
- Adresse: Burgweg, 98617 Henneberg
- Öffnungszeiten: Rund um die Uhr
Burg Bibra
Die Burg Bibra findet Ihr in dem kleinen gleichnamigen Ort, der zur Gemeinde Grabfeld gehört. Mitten im Ort gelegen ist die Burganlage nicht zu übersehen.
Die kleinen Wasserburg wurde im 12. Jahrhundert durch die Herren von Bibra, welche bis heute die Burg besitzen, erbaut und 1119 als „Rubertus de Bybera“ erstmals erwähnt. 1486 wurde die Burg im Stil eines fränkischen Königshofes ausgebaut. Im Bauernkrieg 1525 und im Dreißigjährigen Krieg wurde sie jeweils zerstört und doch immer wieder zweckmäßig aufgebaut. Im Bergfried befindet sich eine kleine Burgkapelle, welche 1474 von Weihbischof Georg Antworter aus Würzburg geweiht wurde.
Die Burganlage besteht aus mehreren Bauteilen, die unterschiedliche Bauphasen widerspiegeln. Besonders auffällig ist das imposante Hauptgebäude, das im Stil der Renaissance erweitert wurde. Der massive Bergfried, die Befestigungsmauern und verschiedene Nebengebäude zeugen von der einstigen Wehrhaftigkeit und Repräsentativität der Burg. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Burg mehrfach umgebaut und an neue Anforderungen angepasst.
Heute ist die Burg Bibra ein beeindruckendes Kulturdenkmal, das Besucher mit ihrer Mischung aus mittelalterlicher Wehrarchitektur und Renaissance-Elementen beeindruckt. Teile der Anlage sind renoviert, andere zeigen den Charme vergangener Zeiten. Ein Rundgang durch die Burg vermittelt spannende Einblicke in die Geschichte der Region und das Leben des Adels in früheren Epochen.
Die idyllische Lage inmitten der grünen Landschaft und die Verbindung zur Geschichte der Familie von Bibra machen die Burg zu einem beliebten Ausflugsziel für Kultur- und Geschichtsinteressierte. In einem der Häuser befindet sich zudem seit 1994 ein kleines Seminarzentrum mit 17 Betten welches mit regelmäßigen Programmen lockt.
- Adresse: Burgweg 2, 98631 Grabfeld
- Öffnungszeiten: Während verschiedener Veranstaltungen
- Weitere Informationen: www.burg-bibra.de
Burg Maienluft
Die Burg Maienluft bei Wasungen ist die wohl am besten erhaltene der hier vorgestellten Burgen Südthüringens. In ihren Mauern befindet sich bis heute ein Restaurant und ein Hotel.
Der Vorgänger der Burg Maienluft geht auf eine Höhenburg aus dem 12. Jahrhundert zurück, deren Burgsiedlung „castrum cum burgo“ 1190 erstmals erwähnt wurde. Im 13. Jahrhundert wurde diese ausgebaut und mit einem Bergfried versehen. Etwa um 1500 verlor die Burg ihre militärische Funktion. Obwohl sie den Bauernkrieg unbeschädigt überstanden hatte, war sie nicht mehr von strategischer Bedeutung und die Wehranlagen begannen zu verfallen.
Im Jahr 1868 begannen man mit der Errichtung verschiedenster Anlagen auf der Burg sowie der Erschließung des Turmes. Nach zwei Bränden in den Jahren 1874 und 1876 musste das große Stallgebäude mit Bauformen des Historismus wieder hergestellt werden. Der Sachsen-Meininger Herzog verkaufte die Burg im Jahre 1898. Kurz danach wurde zum ersten Mal eine Gastwirtschaft eingerichtet. 1992 wurde die Burg umfangreich saniert.
Solltet Ihr einmal in der Gegend unterwegs sein, solltet Ihr unbedingt ins Restaurant auf der Burg Maienluft einkehren. Hier gibt es tolles Essen mit einem gigantischen Ausblick über das Werratal.
- Adresse: Maienluft 1, 98634 Wasungen
- Öffnungszeiten Restaurant: Mittwoch, Donnerstag und Freitag ab 15.00 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertags ab 12.00 Uhr
- Weitere Informationen: burg-maienluft.de
Johanniterburg Kühndorf
Die Johanniterburg in Kühndorf ist eine der bemerkenswertesten der Burgen Südthüringens. Sie ist die letzten umfassend erhaltenen Burg des Johanniterordens im deutschen Sprachraum und das einzige private Objekt der Burgenstraße Thüringen. Ihr findet sie am Fuße des Dolmar und im kleinen Ort Kühndorf ist sie kaum zu übersehen.
Die Burg wurde 1315 vom Johanniterorden auf den Resten einer Vorgängerburg als Kastell aus Breitwohntürmen errichtet. Die Burg wurde ordenstypisch als Kastell aus zwei Breitwohntürmen angelegt, ein Wappenstein aus der Erbauerzeit zeigt noch heute die Trennung in säkularen und klösterlichen Bereich. Im 15. Jahrhundert verlor der Johanniterorder allerdings das Interesse an der Burg und boten diese zum Verkauf an.
1444 kaufte Georg I. von Henneberg-Römhild alle Anteile der Johanniterburg auf und modernisierte diese für eine Verteidigung mit Feuerwaffen, indem er eine Zwingeranlage mit fünf Türmen um die Burg anlegte. 1549 ging die Burg an die Linie Henneberg-Schleusingen über. Nachdem diese ausgestorben war erbten diese 1583 die Herzöge zu Sachsen, die Kühndorf nur noch als Verwaltungs- und Gerichtssitz nutzten.
Seit 1991 wurde die Burg aus privaten Mitteln renoviert. Die historische Substanz wurde wieder freigelegt und die Burg für Besichtigungen geöffnet. Heute wird die Johanniterburg vor allem für Familienfeiern wie Hochzeiten und Geburtstage genutzt. Zudem gibt es Führungen und die sogenannte Burgbelebung mit Darstellern in historischen Kostümen und mit alter Ausrüstung. Und die Burg dient auch als Drehort, unter anderem für den Märchenfilm „Brüderchen und Schwesterchen (2008)“ und den Horrorfilm „Sin Reaper 3D“ (2012)
WICHTIGER HINWEIS: Da sich die Burg in privater Hand befindet, sind die Öffnungszeiten meist eng begrenzt. Informiert Euch vorab auf der offiziellen Webseite oder nehmt Kontakt mit den Besitzern auf, um einen Termin für eine Führung zu vereinbaren.
- Adresse: Schloßstraße 17, 98547 Kühndorf
- Öffnungszeiten: nach Vereinbarung
- Weitere Informationen: johanniterburg.de
Burgruine Hallenburg
Die Ruine der mittelalterlichen Spornburg Hallenburg thront weite oben über der Stadt Steinbach-Hallenberg und grüßt die Besucher der Stadt
Von wem und wann die diese erbaut wurde, kann nicht zweifelsfrei festgestellt werden. Die Erbauungszeit 909, die Johann Sebastian Güth in der Chronik der Stadt Meiningen angibt, ist umstritten – leider fehlt hier jeglicher Nachweis. Zudem gibt es Gerüchte, das die Errichtung der Hallenburg von dem selben Baumeister ausgeführt wurde, der auch die Henneburg erbaute. Allerdings zeigen die Trümmer beider Burgen nicht die geringste bauliche Ähnlichkeit.
Sicher ist aber, dass die Burg 1268 erstmals als „Castum Haldenberc“ in einer lateinischen Schenkungsurkunde erwähnt wird. Als 1583 das Henneberger Grafenhaus ausstarb, stand die Burg im Mittelpunkt ständiger Erbauseinandersetzungen. Und so ging sie im Jahre 1584 aufgrund von Erbverbrüderung an das sächsische Herrscherhaus über. 1608 wurde per landesherrlichem Befehl das ruinöse Haus Hallenberg mit allen seinen Gebäuden niedergelegt. Seit dieser Zeit ist die Burg eine Ruine.
Als am 20. August 1919 die an der Westseite hängende, steil hervorspringende Felskanzel abstürzte, wurde das Gesamtbild der Hallenburg komplett zerstört. Der herabstürzende Porphyrfelsen riss zudem eine Werkstatt im Tal mit sich und zerstörte diese vollständig. Wie durch ein Wunder wurde bei diesem Vorfall niemand verletzt.
1945 wurde die Ruine in die geschützten Denkmäler des Kreises aufgenommen. Es wurden erhebliche Geldmittel zum Erhalt zur Verfügung gestellt. Seit 1984 bekrönt wieder eine Dachhaube nach altem Vorbild den Turm. Eine schmucke Burg, die über die Stadt wacht.
- Adresse: 98587 Steinbach-Hallenberg
- Öffnungszeiten: Turmbesichtigungen sind nach Anmeldungen in der Tourist-Information Steinbach-Hallenberg und in den Ferien jeweils mittwochs von 14.00 Uhr bis 16:00 Uhr möglich
- Weitere Informationen: thueringen.info/burgruine-hallenburg
Die Burgen Südthüringens auf einen Blick
Ich hoffe mein kleiner Rundgang durch die schönsten Burgen Südthüringens hat Euch gefallen und Ihr habt Lust bekommen, diese selbst einmal zu besuchen und auf eigene Faust zu entdecken. Denn das ist doch immer noch das allerbeste. Und ich wünsche Euch auf jeden Fall viel Spaß dabei!
- Du magst eher Städtereisen als Burgen? Rund um diese gibt es unter anderem Schmalkalden, Meiningen un Wasungen zu entdecken
- Du möchtest in der Gegend wandern gehen? Dann gibt es hier meine Empfehlungen für Dich!
- Die schönsten Burgen Südthüringens und aus ganz Deutschland findest Du in diesem Buch*
- Die Henneburg zum puzzeln gibt es hier* zu entdecken.
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