
Rügen und Kap Arkona wecken Kindheitserinnerungen. Früher haben wir dort oft Urlaub gemacht. Meine erste richtige Reise – mit 2,5 Jahren ging auf Rügen. Und natürlich sind wir damals auch zum Kap Arkona gewandert – ich natürlich noch auf Papa’s Schultern. Grund genug, die Wanderung in unserem letzten Urlaub noch einmal zu wiederholen. Eine Wanderung, die Dank Flachland sehr gut machbar ist und dank gut gemachter Wege – bis auf die Steilküste – auch für Kinderwagen und Rollstuhl offen steht.
- Parken: Parkplatz in Putgarten (kostenpflichtig),
- Öffentlicher Nahverkehr: regelmäßig fahren Busse aus verschiedenen Richtungen zum Parkplatz in Putgarten
- Strecke: ca. 6,4 Kilometer / ca. 1,5 Stunden Wanderzeit
- Höhenmeter: ↗ 60 m ↘ 60 m
- Schwierigkeit: leicht
- Einkehrmöglichkeiten: Putgarten, Kap Arkona und Vitt bieten verschiedene Restaurants an, in denen Ihr Euch stärken könnt. Oder Ihr nehmt Eure eigene Brotzeit mit und macht es Euch irgendwo gemütlich.
- Ausrüstung: Wanderrucksack*, Snacks, Getränke*, gute Wanderschuhe*, Wanderstöcke* sind hilfreich
- Wanderkarte: hier bestellen*
- Die Wanderung auf Komoot: hier klicken
Inhaltsverzeichnis
ToggleWie komme ich zum Kap Arkona?
Das Kap Arkona ist der nördlichste Punkt der Insel Rügen. Von den meisten Orten aus haltet Euch am Besten erst einmal in Richtung Bergen. Von dort aus geht es über die Schaabe und dann in Altenkirchen weiter Richtung Kap Arkona.
Auch wer mit der Bahn* angreist ist sollte kein Problem haben, zum Kap zu kommen. Hier fahren regelmäßig Busse. Am besten erkundigt Ihr Euch vor Ort, welche Verbindungen Ihr am Besten nutzen könnt.
Da das Kap Arkona größtenteils verkehrsfrei gehalten ist, wird für die meisten am großen Parkplatz kurz vor Putgarten Ende der Fahrt sein. Auch der Bus hält hier. Es gibt einige Souvenirläden zu entdecken, die auf Besucher warten.
Die Kap Arkona Bahn
Ihr seid nicht gut zu Fuß oder wollt Kap Arkona einfach nicht erwandern? Dann könnt Ihr ab dem Parkplatz auch die Kap-Arkona-Bahn nutzen. Diese fährt alle 30 Minuten zum Kap und jede Stunde zum Fischerdörfchen Vitt. So könnt Ihr die Gegend auch auf diesem Weg genießen, nur die Steilküste wird ausgelassen. Die Bahn fährt Putgarten-Leuchttürme bzw. Putgarten-Vitt.
Übrigens, solltet Ihr auf dieser Wanderung Probleme bekommen oder Ihr nicht die komplette Rundwanderung machen wollen, hilft Euch die Bahn natürlich auch, um von A nach B zu kommen.
1. Teilstrecke zu den Leuchttürmen
Auf dem Weg zu den Leuchttürmen passiert Ihr als erste Putgarten. Ein niedliches kleines Örtchen mit tollen Cafés, Restaurants und kleinen Läden in denen Handwerkskunst angeboten wird. Wenn Ihr Zeit habt, solltet Ihr hier unbedingt einmal bummeln gehen. Dies könnt Ihr gerne auch auf das Ende Eurer Wanderung legen, denn auch auf dem Rückweg kommt Ihr wieder in Putgarten vorbei.
Wenn Ihr den Ort hinter Euch gelassen habt, dann geht es weiter Richtung Kap Arkona und langsam aber sicher tauchen die Leuchttürme vor Euch auf und kommen immer näher. Wie schon geschrieben, ist der Bereich größtenteils verkehrsfrei gehalten, so dass Ihr problemlos laufen könnt.
Auf Kap Arkona
Das Areal von Kap Arkona hat einiges zu bieten. Neben drei Türmen gibt es auch einen Marineführungbunker, eine Nebelsignalstation und vieles mehr zu entdecken.
Um alles auf eigene Faust zu erkunden, empfehle ich Euch den Audiowalk, den Ihr per QR-Code auf Euer Handy laden könnt. Hier gibt es viel interessantes Wissen, rund um das Kap zu erfahren.
Der Schinkelturm
Der Schinkelturm ist der älteste der drei Türme. Er wurde 1826/27 erbaut und 1828 in Betrieb genommen. Er ist damit nach dem Leuchtturm in Travemünde der zweitälteste Leuchtturm an der deutschen Ostseeküste. Benannt ist er nach seinem Erbauer Karl-Friedrich Schinkel und markant ist vor allem seine ungewöhnliche eckige Form.
1905 wurde das Leuchtfeuer außer Betrieb gestellt. Heute wird das Gebäude als ungewöhnlicher Ort für eine Hochzeit genutzt und beherbergt ein Standesamt. Für 2,00 € (Kinder 1,50€) kann man zudem seine Aussichtplattform besteigen und die Gegend erkunden.
Der neue Leuchtturm
Nachdem der Schinkeltum in die Jahre gekommen war, wurde direkt daneben ab 1901 ein neuer Leuchtturm errichtet und 1905 in Betrieb genommen. Er sendet bis heute in der Nacht sein Licht hinaus auf die Ostsee.
Vom Turm mit seinen 35 Metern Höhe aus hat mein einen herrlichen Blick über Rügen und die Ostsee. Bei klarer Sicht kann man am Horizont sogar die dänische Küste entdecken. Für einen Eintrittspreis von 3,00 € könnt Ihr von April bis Oktober diesen tollen Ausblick genießen.
Der Peilturm
Selbst bei Regenwetter eine tolle Rundumsicht bietet der Peilturm. Dank seiner verglasten Kuppel ist man hier vor Wind und Wetter geschützt. Deshalb ist er der einzige Turm, der auch in den Wintermonate bestiegen werden kann.
Der Marinepeilturm wurde 1927 erbaut und diente als Seefunkfeuer – wurde also zu Kriegszwecken genutzt. Dies führte dazu, das der Turm 1945 teilweise zerstört und erst in den 1990er Jahren wieder aufgebaut wurde.
Im Fuß des Turmes gibt es Kunsthandwerk und Alpaka-Produkte zu kaufen. Für 3,00 € Eintritt (Kinder sind kostenlos) kann man die Aussicht von der 20 Meter hohen Aussichtsplattform genießen. Zudem gibt es eine Ausstellung mit Fundstücken aus der Jaromarsburg zu entdecken.
Der Arkona Bunker und der Marineführungsbunker
Zu DDR-Zeiten wurde Kap Arkona zu Grenzschutz-Zwecken größtenteils militärisch genutzt. Von dieser Geschichte erzählen diverse Bunker auf dem Areal. Bereits 1945 wurde mit dem Bau des ersten Bunkers begonnen, viele kamen im Laufe der Zeit hinzu. Am Tag der Deutschen Wiedervereinigung, dem 03. Oktober 1990, wurde die Anlage dann final stillgelegt.
Heute kann sich der interessierte Besucher hier über die Geschichte des Kaps und die Militärgeschichte an sich informieren. Der Eintritt zu den Ausstellungen ist dabei übrigens kostenlos. Wer sich für Geschichte interessiert sollte hier also auch etwas Zeit einplanen.
Die Jaromarsburg
Wie weit die Geschichte von Kap Arkona zurück reicht, lässt sich anhand der Jaromarsburg sehr gut nachvollziehen. Diese ist eines der bedeutendes Zeugnis frühster slawischer Kulturgeschichte im Ostseeraum. Von drei Seiten durch die Steilküste und von der Landseite durch einen 25 Meter hohen Burgwall geschützt, war sie vom 6. bis ins 12. Jahrhundert eine Kultstätte der Ureinwohner Rügens. Im Zentrum der Burg stand dabei ein Tempel mit dem hölzernen Abbild des vierköpfigen Gottes Svantevit. 1168 wurde dieser von den Dänen erobert und zerstört. Damit begann der Verfall der Burg.
Auf Grund der Erosion sind inzwischen große Teile der Jaromarsburg in die Ostsee gestützt und so für immer verloren. Seit einigen Jahren dürfen deswegen auch Besucher die Überreste nicht mehr betreten. Nur Archäologen versuchen noch in einem Wettlauf mit der Zeit noch möglichst viele Ausgrabungsstücke zu retten.
2. Teilstrecke nach Vitt
An der Jaromasburg und dem Peilturm vorbei geht es nun weiter in Richtung dem Fischerdörfchen Vitt. Dort hin zu kommen habt Ihr zwei Möglichkeiten:
Zum einen führt der normale Wanderweg oben an der Steilküste weiter. Eine gemütliche Wanderung mit Schatten und einem herrlichen Ausblick auf die Ostsee. Hierzu gibt es immer wieder Aussichtpunkte, mit herrlicher Fernsicht. Der Weg ist auch für Kinderwagen gut geeignet. Auch wenn Ihr mit Hund oder kleineren KIndern unterwegs seid, solltet Ihr den oberen Weg bevorzugen. Ebenso, wenn Ihr nicht 100% trittsicher seid oder Angst habt.
Die zweite Option ist der Weg hinunter zum Fuß der Steilküste und dann am Ufer entlang. Hier werdet Ihr mit einer tollen Landschaft und Meeresrauschen belohnt.
Bitte beachten: Für den Weg am Fuß der Steilküste solltet Ihr wirklich trittsicher sein. Auf den Steinen kann man schnell umknicken und sich verletzten. Mit kleinen Kindern sollte man daher auf jeden Fall von diesem Weg absehen. Zudem gab es in den letzten Jahren immer wieder Unglücke durch den Abbruch der Steilküste – auch mit Toten. Habt daher immer die Augen offen, beachtet Warn- und Verbotsschilder und bringt Euch nicht selbst in Gefahr.
Ich habe mich diesmal für den Weg unten entschieden, auch , um Euch einige Fotos mitzubringen. Und so ging es vorsichtigen Fußes für mich in Richtung Vitt. Dieser Teil der Strecke hat mich die längste Zeit der Wanderung gekostet. Wie schon geschrieben, muss man sehr vorsichtig sein, um sich nicht zu verletzen.
Das Fischerdorf Vitt
In Vitt angekommen, darf man sich erst einmal mit einer kleinen Pause belohnen oder sich in einem der Cafè und Gasthäuser stärken. Der Hafen des kleinen Fischerdorfes ist einfach total gemütlich und lädt dazu ein, ein wenig zu rasten und die Seele baumeln zu lassen. Hier scheint manchmal die Zeit stehen zu bleiben. Die mit Reet gedeckten Häuschen und das komplett autofreie Dorf lassen einen den Stress des Alltags komplett vergessen.
Im Hafen gibt es zudem die Möglichkeit, die Fischer bei Ihrem Tagewerk zu beobachten und dabei kann man gleich einen leckeren fangfrischen Fisch genießen. Ursprünglicher geht es fast nicht mehr. Der perfekte Ort für Deinen Urlaub.
Unbedingt besuchen solltet Ihr auch die achteckige Kirche des Ortes aus dem Jahr 1806. Wer bis dahin noch keine Ruhe gefunden hat, der findet sie hier.
3. Teilstrecke zurück nach Putgarten und zum Parkplatz
An der Kirche von Vitt vorbei geht die Wanderung weiter wieder zurück in Richtung Putgarten. Dort könnt Ihr gerne noch eine Rast einlegen, Euch stärken oder in einem der tollen kleinen Läden bummeln. Der perfekte Abschluss dieser Rundwanderung.
Von Putgarten aus sind es nur noch wenige Meter bis zurück zum Parkplatz bzw. zur Bushaltestelle, wo unsre Wanderung dann wirklich endet.
Die Wanderung im Überblick
Hier findet Ihr die Wanderung noch einmal im Überblickt. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Nachwandern!
Kap Arkona mit dem Schiff
Wer die Steilküste von Kap Arkona einmal sicher und vom Meer aus sehen möchte, der kann dies von einem Schiff aus tun. So kann man bequem und aus sicherer Entfernung diese Schönheit noch einmal auf eine andere Weise genießen.
Von April bis Oktober fahren zwei Mal täglich von Saßnitz und zwei Mal täglich von Binz aus Ausflugsschiffe in Richtung Kap. In den Wintermonaten erfolgt die Fahrt nur auf Anfrage. Weitere Informationen hierzu findet Ihr auf der Webseite von Adler-Schiffe
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