Ich bin ja ein großer Fan von Entdeckungen am Wegesrand. Oftmals fahre ich eine Strecke und denke mir, über jeden Ort gibt es eine Geschichte zu erzählen und etwas zu entdecken. Einmal ganz abseits der von Touristenströmen breitgetretenen Pfade, aber nicht minder interessant und wunderschön. Wie zum Beispiel die alte Wehrkirche St. Albanus in Kaltensundheim. Sie thront über dem Ort und ist schon von weitem sichtbar. Sie besticht durch Ihre Schlichtheit und Eleganz und ist auf jeden Fall immer einen Besuch wert.
Wie komme ich nach Kaltensundheim
Kaltensundheim befindet sich in der thüringischen Rhön im Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Der kleine Ort lag früher fast im Sperrgebiet an der Grenze zu Bayern und Hessen. Heute nutzt Ihr am besten die A71 – Ausfahrt Meiningen oder Mellrichstadt. Auch von Fulda her ist Kaltensundheim nach einem tollen Ausflug über die Rhön erreichbar.
Geschichtliches zur Wehrkirche
Erbaut wurde die Kirche bzw. das Langhaus 1604 auf einer alten Burganlage am höchsten Punkt des Ortes. Der eingebaute Chorturm stammt bereits aus dem Jahr 1495 und wurde voll und ganz in den Kirchenbau integriert. Das Ganze wird umschlossen von hohen Mauern, denn früher diente die Anlage zum Schutz vor Angreifern und Gefahren aller Art. Vom Dorf aus führt ein gepflasterter Weg durch ein Torhaus – in dem sich früher die Schule befand – zur Kirche. Das Tor zum Friedhof in der Ostmauer wurde erst nachträglich eingelassen, wie Inschriften von 1600, 1727 und 1826 belegen.
Die Architektur von St. Albanus in Kaltensundheim
Für die Region eher ungewöhnlich ist das Satteldach des Turms mit seinen Staffelgiebeln. Hier befindet sich auch die Turmuhr. Im Geschoss darunter befindet sich – verborgen hinter Klangarkaden – der Glockenstuhl. An die Kirche schließt sich eine kleine Sakristei an, die erst später errichtet wurde. Wann genau, konnte ich leider nicht herausfinden. Vielleicht kann ja ein Leser diese Frage beantworten.
Auch das Innere der Kirche ist beeindruckend – wenn auch leider nicht außerhalb des Gottesdienstes geöffnet. So findet sich im Innenraum des Kirchenschiffs eine dreiseitig umlaufende Empore. Gen Osten findet sich die Orgelempore, die von ca. 1683 stammt. Der Orgelprospekt selbst ist wunderschönen mit Ornamenten versehen, unter anderem mit dem Landeswappen Sachsens. Eine kleine Besonderheit ist die Barockorgel, die noch aus dem Jahr 1683 stammt. Bei Ihrem Einbau beseitigte man leider das ursprüngliche Kreuzgratgewölbe im eingezogenen Chor im Turm. beseitigte man das ursprüngliche Kreuzgratgewölbe im eingezogenen Chor im Turm. Der Taufstein stammt aus dem Jahr 1440 und ist ebenfalls wunderschön anzuschauen.
Fazit – Kommt doch vorbei
Und wenn ich Euch nun neugierig gemacht habe, dann stattet Kaltensundheim doch einmal einen Besuch ab. Ihr folgt damit übrigens auch den Spuren von Johann Wolfgang von Goethe, der 1780 anlässlich einer Inspektionsreise zwecks Flurbewässerung des Feldatales im Gasthaus „Zur Guten Quelle“ übernachtete, welches auch heute noch mit der Goethestube, Restaurant, Biergarten und einer Bundeskegelbahn zum Besuch einlädt.
Ihr könnt das Ganze zum Beispiel auch – so wie wir – mit einem Besuch im Freilandmuseum Fladungen verbinden. Dort könnt Ihr noch mehr über die Geschichte der Rhön erfahren.
Und für alle, die einmal einen Gottesdienst in Kaltensundheim besuchen möchten – Ihr findet alle Termine auf der Seite der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands
- Ganz in der Nähe von Kaltensundheim befinden sich auch Städte wie Meiningen, Schmalkalden, Wasungen und Bad Salzungen die Ihr auf jeden Fall auch besuchen solltet.
- Die Nachbarstadt Kaltennordheim erreicht Ihr auch zu Fuß über den Planetenwanderweg
- Auch die Hexenpfade und der Ibengarten mit dem Rhönpaulus gibt es ganz in der Nähe zu erwandern
- Du möchtest noch mehr in der Gegend wandern gehen? Dann gibt es hier meine Empfehlungen für Dich!
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- Ihr möchtet in Kaltensundheim übernachten? Dann schaut Euch mal diese Übersicht* an
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